Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Beigabe (1879)

12 Eine Erwiderung auf die in der „Allgemeinen Militär-Zeitung“ erschienene ...............„Das Übelste aber hiebei ist, dass der commandirende „ru ssische General so wenig Einsicht, Erfahrung und guten Willen „besitzet. Da er aber durch keinen besseren ersetzet werden kann, „so muss Ich Mich schon mit der Versicherung begnügen, dass ihm „die nachdrücklichsten Befehle wegen Betreibung der Operationen „ertheilet, und der General Ferm or, der, wie Mir zuverlässig bekannt „ist, ohne alle Ursach einen unversöhnlichen Hass gegen euch im „Herzen führet, und schon drey Campagnen verdorben hat, von der „Armee abgeruffen, und ihm (Soltikoff) der General Broune nebst „dem Grafen Czernitscheff zugegeben werden sollte u. s. w.“ Alles oder der grösste Theil dessen, was über Nádasdy, Browne, Lacy, Loudon, Beck, Daun, Lucchesi u. s. w. dem „Veteran“ nach­erzählt wird: „dieser oder jener sei nicht geschmeidig genug gewesen, „um bei der Hofpartei beliebt zu sein, oder durch den Hofkriegsrath „in seinen Handlungen beeinflusst oder gehindert worden“, — ent­behrt, wie folgend dargethan, entschieden der Begründung. Das k. k. Kriegs-Archiv verwahrt eine über kaiserlichen Befehl zusammengestellte Schilderung beinahe sämmtlicher Generale der damaligen Zeit, Welche die Individualitäten ebenso richtig als scharf kennzeichnet. Diese Beurtheilung weicht allerdings wesentlich von jener des „Veterans“ ab. Letzterem aber wird doch Niemand die Autorität in solcher Beziehung zugestehen. G. d. C. Graf Nádasdy z. B. erfreute sich nicht nur bei der Armee und seiner Specialwaffe, den leichten Truppen, grosser Achtung, Beliebtheit und Anhänglichkeit. Auch der „Hof“ und die Kaiserin Maria Theresia schätzte seine Verdienste nach Gebühr und gab ihm dies bei jeder Gelegenheit zu erkennen '), ohne dass ihm in der einen oder andern Richtung seine Nationalität Eintrag ge- than hätte! Wie hinfällig in Bezug auf den letzteren Umstand die Behauptung des „Veterans“ ist, dass: „die Erbsünde, ein Ungar zu sein“, Nádasdy in seiner militärischen Carrier© geschadet habe, geht wohl am deutlichsten daraus hervor, dass nach authentischen Quellen in der Zeit vom Juni 1757 bis zur Beendigung des siebenjährigen Krieges nicht weniger als 23 Officieren aller Chargen­grade der Maria Theresien-Orden verliehen wurde (darunter Nádasdy selbst das Grosskreuz), welche sämmtlich aus dem Gebiete der ungarischen Krone gebürtig waren. *) *) „Auf seinen Diensteifer und seine Kriegserfahrung setze sie,“ schrieb ihm Maria Theresia unterm 6. Juni 1757, „das vollste Vertrauen .... Er könne „auf ganz besondere Gunstbezeigungen mit Bestimmtheit zählen“ u. s. w.

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