Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

580 Die Operationen gegen Bihac. heranstürmenden Insurgenten. Dieselben hatten ihre Schwärme bis an die Strasse nach Petrovoselo ausgedehnt und waren im Begriffe, einen auf dieser marschirenden Proviant-Train anzugreifen. Es wurde daher die 16. Compagnie in die linke Flanke entsendet. Nach einem kurzen Feuergefechte stehenden Fusses ging das 5. Bataillon und die 15. Com­pagnie mit vorgenommenem linken Flügel zum Angriffe über. 2 Com­pagnien des 4. Bataillons folgten als Reserve. Die erste Linie erstürmte eine vorliegende Kuppe am Plateau - Hange, jagte die Insurgenten zurück und zersprengte sie mit einem äusserst wirksamen Verfolgungs­feuer; sie flohen unter Zurücklassung von mehr als 200 Todten und Verwundeten theils gegen Izacic, theils in die Thalebene gegen Bihac. Das Regiment nahm eine Stellung, um für eine Wiederholung des Angriffes bereit zu sein. General-Major Zach Hess um 11 Uhr 30 Minuten das 79. Regi­ment bis zum Rastell zurückgehen, um es unter dessen Schutze unge­stört lagern und abkochen zu lassen. — Während der Angriff der linken Colonne misslang und durch deren Austritt aus dem Gefechte ein günstiger Ausgang desselben fraglich geworden war, rückte das 23. Linien - Infanterie - Regiment gegen den Debeljaca-Berg vor, ohne von den Verhältnissen nördlich der Strasse in Kenntniss zu sein. Das 2. Bataillon mit der Gebirgs- Batterie hatte die Direction auf den höchsten Punkt des Berges; links desselben rückte das 1. Bataillon vor, mit dem Aufträge, dem West- hange^folgend, seinerzeit mit dem 79. Reserve - Infanterie - Regimente über Zegar in Verbindung zu treten. Das 3. Bataillon folgte in Halb- Bataillons-Staffeln als Reserve dem 2. Bataillon und hatte den speciellen Auftrag, die rechte Flanke zu sichern. Das 2. Bataillon erreichte in dem felsigen, gestrüppbedeckten Terrain mühsam um 7 Uhr die Spitze des Debeljaca-Berges, von wo die obere Schanze am Glavica eingesehen wurde. Nur wenige Insur­genten befanden sich in derselben und diese räumten das Werk nach einigen Schüssen der Gebirgs-Batterie. Indessen waren die 7. und 8. Compagnie, gefolgt von der 5. und 6., vorgerückt und besetzten um 8 Uhr diese Schanze. v Das 1. Bataillon stiess südöstlich von Zegar um 6 Uhr 45 Minuten auf einzelne Insurgentenschwärme, welche von der 1. und 2. Com­pagnie alsbald zurückgetrieben wurden. Nach kurzer Zeit verstärkten sich die Insurgenten und gingen zum Angriffe vor; die 4. und halbe 3. Compagnie entwickelten sich rechts der 1. und 2., und das Bataillon warf den Gegner alsbald über den Bergabhang hinab, worauf es nach 7 Uhr die Front gegen Zegar nahm. Der Nebel bedeckte die tiefliegenden Theile des Thaies und die Schwärme dieses Bataillons vermochten nur das Zollhaus und einige östliche Häuser von Zegar zu unterscheiden. Der Verlauf des Gefechtes am linken Flügel, blieb ihnen daher verborgen. Sie hörten nur den Kampf — und aus Zegar wurde ein starkes Feuer gegen die Höhen gerichtet. Es ist nicht zu bezwei­feln, dass sich hier Geschosse dieser Abtheilungen mit jenen des 79. Reserve-Regimentes kreuzten, so dass auf diese Weise die Sachlage

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