Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
Die Operationen gegen Biliaé. 577 beigegeben. Die rechte Colonne war, entsprechend dem wichtigeren Angriffs - Object, die stärkere. Als Keserve hatte das 1. Feld-Jäger- Bataillon, die 3. Compagnie des 87. Landwehr-Bataillons und die Halb- Batterie Nr. 3/XII, die weiteren Anordnungen beim Kastell zu erwarten. Das Gefecht sollte am 7., abgesehen von unerwarteten Vortheilen, auf Bihac nicht ausgedehnt werden; die Halb-Batterie sollte den Angriff auf das Zollhaus vorbereiten, aber ihre Munition für die Beschiessung der festen Stadt möglichst schonen. Die Truppen durften die Tornister im Kastell, wo sich das Brigade-Commando befand, deponiren. Die Abtheilungen der rechten Colonne kochten noch den 6. ein zweites Mal ab und nahmen das Fleisch für den 7. in kaltem Zustande mit, während, unter der Voraussetzung eines günstigen Kesultates, die linke Colonne und. die Reserve, gedeckt dui’ch das 23. Infanterie - Regiment auf dem Somislje - Berge, nach dem Gefechte beim Rasteil kochen sollten. Den Colonnen war die Zeitbestimmung des Aufbruches aus den Cantonnirungen unter der Verantwortung überlassen, dass sie um 5 Uhr Früh in die Action treten würden. Die Vorrückung hatte möglichst unauffällig ohne Licht und ohne Signal stattzufinden. General-Major Zach liess zur Bewahrung des Geheimnisses alle verdächtigen Landesbewohner, die sich in der Umgebung zeigten, festnehmen. Die Truppen mussten in Folge ihrer von Petrovoselo bis Meli novae ausgedehnten Bequartierung im Verlaufe der Nacht auf den 7. ihre Versammlungs-Märsche durchführen. Das 79. Reserve-Infanterie- Kegiment marschirte um 11 Uhr 30 Minuten Nachts von Petrovoselo über Baljevac gegen jenen Punkt an der Strasse, wo der Abstieg nach Vedropolje stattfinden konnte. In Petrovoselo blieb eine Abtheilung von 50 bis 60 Marschunfähigen zur Bewachung dieses Ortes zurück. Das 23. Infanterie - Regiment sammelte sich, nebst der Gebirgs - Batterie Nr. 1/1, in Skocaj. Die linke Colonne trat um 4 Uhr 30 Minuten den Vormarsch gegen Vedropolje, die rechte Colonne um 5 Uhr gegen den Debeljaca - Berg an. Beide Colonnen waren mit landeskundigen Führern versehen. Auf der Strasse rückte keine Abtheilung vor. Die Reserve nahm um diese Zeit beim Rastell Stellung und schob zur Sicherung die halbe 1. Jäger-Compagnie an den Höhenrand vor. Sowohl nach dem zurückzulegenden Wege, als auch nach der Terrainbeschaffenheit konnte die rechte Colonne erst später als die linke in das Gefecht eingreifen. — Mit dem anbrechenden Morgen des 7. September lag über dem Una-Thale ein äusserst dichter, die Aussicht vollständig behindernder Nebel. Die Insurgenten hatten keine Nachricht von dem bevorstehenden Angriff erhalten. Beide Umstände konnten das Gelingen desselben erleichtern, wenn die Colonnen unentdeckt und am taktisch richtigen Orte vor der gegnerischen Stellung eintreffen würden. Kurz nach dem Abstiege von dem Plateau wurde die Vorhut der linken Colonne (13. Compagnie) um 5 Uhr 15 Minuten aus Vedropolje mit Schüssen empfangen, worauf das 79. Reserve - Regiment in die Gefechtsform überging. Die wenigen Späher der Insurgenten wichen