Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Unternehmungen gegen Kljuc. 569 den Verpflegung, stellten an die Kräfte des Soldaten Anforderungen, welche augenscheinlich an die Grenze dessen gehen, was man von Truppen überhaupt verlangen kann. Unverdrossen und brav unter solchen Umständen zu kämpfen, wo auch die gewohnte Führung durch die Vorgesetzten Commandanten wiederholt aufgehört hatte, ehrt jeden einzelnen Mann. Obwohl die Kraft des Feindes so bedeutend war, dass er zu Offensivstössen zu schreiten vermochte, so ist doch weniger hierin, als in den abnormen Terrainschwierigkeiten die Ursache zu suchen, dass sich die Anstrengungen auf drei Tage aus­dehnten. Entsprechend dem hartnäckigen Charakter des Kampfes am 6. und 7. waren die Verluste der Brigade verhältnissmässig gross: 22. Infanterie-Regiment Todt 21 Verwuudet 147 Vermisst 39 26. „ „ ... 17 54 2 53. „ „ ... 4 22 1 Gebirgs-Batterie Nr. 2/X und 2/1 2 3 — Tragthier-Escadron ......................... — 1 — 44 22/ 42 *). Darunter waren vom 22. Infanterie-Regiment: Hauptmann Blumen­schein todt; Oberst Janski, Hauptmann Freiherr v. Söll und Kovacevic, Oberlieutenant v. Szimic, Lieutenant Ribaric, Conte Marchesi und Greguricevic — vom 26. Infanterie-Regiment: Hauptmann Baumholzer und Lieutenant Schubert — vom 53. Infanterie-Regiment: Lieutenant v. Jedina und Ralié verwundet. Das Schwergewicht der Verluste fällt auf den ersten Gefechtstag, und zwar auf die Kämpfe im Walde südlich Kljuc und in Kljuc selbst. 4 Pferde waren todt und 5 verwundet. Die Kraft der Insurgenten war an den verschiedenen Orten und Tagen verschieden; während am 6. September etwa 1200 Mann gegen­überstanden, scheint ihre Zahl den 7. auf 2500 Mann gewachsen zu sein. Bei ihrer Offensive gegen Kljuc traten etwa 1600 Mann in das Gefecht. Die Verluste der Insurgenten waren nicht festzustellen; doch deuteten die zahlreichen Leichen, welche das Gefechtsfeld bedeckten, so wie die Kämpfe, welche sie am 7. geführt hatten, um ihre Gefal­lenen und Verwundeten nicht dem Gegner preisgeben zu müssen, auf grosse Opfer; sie sind auch erklärlich, wenn man sich vor Augen hält, mit welcher Todesverachtung die Bewohner der Krajna gekämpft hatten. So wie es das Bestreben des Corps-Commandanten während des Gefechtes war, der Brigade Unterstützung zuzuführen, so war es jetzt seine Absicht, dieselbe möglichst rasch wieder marschbereit zu machen. FZM. Herzog von Württemberg gab nach Banjaluka und *) Die Vermissten gehören zweifellos zu den Todten, welche im Dickicht des Waldes nicht aufgefunden wurden. 41*

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