Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Die Unternehmungen gegen Kljuc. 567 begann soeben abzukochen, als der Befehl eintraf, schnell nach Kljuc einzurücken; er entsprach demselben, insoweit es seiner erschöpften Truppe möglich war, in dem schwierigen Terrain ohne Weg fort­zukommen. FZM. Herzog von Württemberg, welcher in die allgemeine Sach­lage Einblick erhalten hatte, gab nunmehr, in Ansehung der Erschöpfung aller Truppen, welche vier Tage unter ausserordentlichen Anstrengungen manövrirt und gekämpft hatten, den Befehl, dass vor Allem die Verpflegung an die Truppen ausgefolgt werde, dass Lager­feuer anzuzünden seien und jede Bewegung zu unterbleiben habe. Er beauftragte General - Major Sametz, um wieder den taktischen Verband und eine hierarchische Leitung des Gefechts herzustellen, sämmtliche Bataillons-Commandanten zu sich zu bescheiden. Der Corps-Commandant hatte ferner im Verlaufe des Nachmittags durch General-Major Sametz dem Stations-Commando in Sanski Most den Befehl ertheilt, mit allen verfügbaren Truppen im Sana-Thal gegen Kljuc zu demonstriren. \ FZM. Herzog von Württemberg beauftragte den General-Major Sametz, am 8. September zunächst die Insurgenten durch eine Umfassung ihres rechten Flügels zurückzuwerfen, so dass vor Kljuc der zur Sicherung des Ortes nöthige Raum gewonnen werde, und sodann über den Felsenrücken der nördlichen Thal wand das obere Castell einzunehmen. Die Nacht verlief völlig ruhig; nur deuteten mehrere Wachfeuer die Gegenwart der Insurgenten an. Nachdem die Truppen in der Nacht gegessen und unter dem Schutze von Gefechts-Patrullen auch geruht hatten, wurden mit an­brechendem Morgen die meisten Abtheilungen ralliirt. Es war um so eher ein Verlassen der Gefechtsstellung zulässig, da die Umgebung von den Insurgenten geräumt schien. Das 1. Bataillon des 26. Infan­terie-Regimentes verblieb in der ursprünglichen Gefechtslinie bis die übrigen Truppen dispositionsgemäss ihren Marsch angetreten haben würden. Das 2. und 3. Bataillon des 22. Infanterie-Regimentes sammelte sich nächst der Moschee in Kljuc, das 1. Bataillon dieses Regimentes und die 1., 4., 5. und halbe 6. Compagnie des 53. Infanterie-Regimentes als Bataillon bei der Dschamja. Die 3. Compagnie des 53. Infanterie- Regimentes hatte noch ferner den Zelen vrh besetzt zu halten, während der 2. Compagnie die Bewachung der Sana-Brücke übertragen ward. Zwei Compagnien des 26. Infanterie-Regimentes besetzten das „untere CastelD, je ein Zug der 7. und 12. Compagnie des 22. Infanterie- Regimentes die beiden Schanzen auf den Südhöhen. Die Gebirgs-Bat- terie hatte sich bei der Dschamja einzufinden. Der Train Avar nächst der Sana-Brücke aufgefahren und die Sanitäts-Anstalt in dem Orte Kljuc etablirt. Um 7‘/2 Uhr Morgens begann der Vormarsch nach den Dispo­sitionen des Brigadiers, Avelche FZM. Herzog von Württemberg gebilligt Oesterr. milit. Zeitschrift. (Mittheilungen des Kriegs-Archivs.) 41

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