Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

558 Die Unternehmungen gegen Kljué. des Major Putti, weiter links den Wald durchstreifend, angelangt. Die drei Compagnien unter Major v. Monari drängten im verhältnissmässig stärksten Feuergefecht den Gegner in nordwestlicher Richtung zurück. Eine halbe 7. Compagnie bildete die linke Flankendeckung und rückte gegen Jazic vor, wobei die Insurgenten alsbald ausser Feuerbereich kamen; ein die Höhen westlich begrenzendes Thal wurde vom Feinde frei befunden und die Halb-Compagnie wandte sich daher nach Norden, um wieder mit dem linken Flügel in Verbindung zu treten. Im Verein mit den christlichen Bosniern trat die Halb-Compagnie alsbald wieder mit dem Gregner südlich von Kljuc in den Kampf. Die Mehrzahl der im Walde fechtenden Insurgenten hatte sich zur Deckung von Kljuc auf die durch die Karaulas verstärkten Höhen gezogen, wo sie nun­mehr den Abtheilungen der Majore Putti und Monari einen zähen Widerstand entgegensetzten. — Mit der Ueberschreitung der Sana durch den rechten Flügel der k. k. Truppen war im Allgemeinen ein Abschnitt im Gefechte eingetreten. Die meisten Insurgentenführer hatten sich um diese Zeit in Kljuc versammelt, wo eine geraume Zeit gemässigte Begs vom Widerstande abriethen, bis endlich der Absicht des Beg Cengic und Aga Cekic, den Truppen entgegenzutreten, um so mehr beigestimmt wurde, als von Norden und Westen Zuzüge einlangten. Die Insur­genten, aus der ersten Stellung bei Velecevo und Dubocani geworfen, suchten sich daher für die Festhaltung des Ortes Kljuc neu zu orga- nisiren. Zum Theile waren es die bereits in Kljuc vorhandenen Insur­genten, zum Theile aus dem Kampfe von beiden Flügeln Zurückeilende, welche sich alsbald in den Häusern in und um Kljuc festsetzten. Die Besetzung des Castells, der Felsenwände und Vertheidigungsthürme auf diesen, war für die Insurgenten ein vorzüglicher Schutz ihrer linken Flanke. Ein grosser Theil hielt die südlichen Höhen mit den Karaulen besetzt, wodurch auch die rechte Flanke der Vertheidiger von Kljuc gedeckt war. Im Allgemeinen schien aber ihrer Vertheidigung keine einheitliche Leitung, kein Plan zu Grunde zu liegen. Ihre Zahl hatte sich bisher als nicht überlegen gezeigt und die weitere Schwierig­keit des Kampfes lag vorwiegend in den vielen, theilweise von unzu­gänglichem Terrain gedeckten Objecten, welche das Gefecht in zahl­reiche Einzelkämpfe aufzulösen drohten. Nächst der Sana-Brücke war ein solcher Stillstand des Gefech­tes eingetreten, dass General-Major Sametz die Truppen des Oberst Janski und Hauptmann Görig sammeln und ruhen lassen konnte, mit der Absicht, den Angriff auf Kljuc zweckentsprechend einzuleiten. Die Gebirgs-Batterie Nr. 2/X war indessen ebenfalls herangezogen worden und setzte sich neben der Gebirgs-Batterie Nr. 2/1 ins Feuer; sie nahm die hervorragendsten Häusergruppen, besonders das „untere Castell“ zum Ziele. General-Major Sametz fasste nun den Entschluss, den Angriff auf Kljuc längs der Strasse und zwischen den beiden Flügelstützpunkten der Insurgenten — einerseits das Castell, anderer­seits der Höhenzug mit den Karaulas — auszuführen. Obwohl noch vor der Ausführung dieses Angriffes vom linken Flügel die Meldung kam,

Next

/
Thumbnails
Contents