Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September
Die Unternehmungen gegen Kljuc. 553 sei, und marschirte daher am 5. September nach Han Cadjavica, wohin auch Oberst Janski, die 12. Compagnie seines Regimentes, der Munitionspark und der Train im Verlaufe des Vormittags einrückten. Die Absicht, diesen Tag den Marsch gegen Kljuc anzutreten, musste aus mehrfachen Ursachen, namentlich aber mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Tageszeit, aufgegeben werden. Es wurde daher angeordnet, für den 6. zum Angriffe bereit zu sein. Am selben Tage erhielt auch die 72. Infanterie-Brigade in Zavalje vom II. Armee-Commando die Ermächtigung, die Reichsgrenze zu überschreiten; daher erfolgte gleichzeitig mit dem Angriffe auf Kljuc auch jener auf Bihac. Als FZM. Herzog von Württemberg von der wirkungslosen Vorrückung am 4. Nachricht erhielt, fasste er den Entschluss, im Hinblicke auf die fortgesetzten Schwierigkeiten, die sich bei Kljuc geltend machten, persönlich dahin zu eilen. Er reiste den 6. Morgens mit dem General- stabs-Chef, Oberstlieutenant Albori, aus Travnik nach Han Cadjavica ab. Die Einnahme von Kljuc in den Kämpfen am 6., 7. und 8. September *). Bei der Vorrückung der 3. Gebirgs-Brigade *) gegen Kljuc musste der erste Widerstand bei Velecevo und hei dem zur Besitznahme der Höhen südlich von Kljuc nothwendigen Fluss-Uebergange erwartet werden. General-Major Sametz hoffte nun zunächst Veleöevo in überraschender Weise zu gewinnen, so dass eine Organisirung des Widerstandes möglichst erschwert werde. Als daher denselben Tag Bihacer Abgesandte auf ihrer Rückkehr von Sarajevo in Han Cadjavica anlangten, welche sich verbürgen zu können glaubten, dass ihr Erscheinen und die Verkündigung des Falles der Hauptstadt genügen würde, die Bewohner zum Einstellen der Feindseligkeiten zu veranlassen, so hielt er sie zurück, um sie erst, wenn die Operation in vollem Gange wäre, ziehen zu lassen. Der allgemeine Plan des General-Major Sametz war, am rechten Sana-Ufer nur demonstrativ vorzugehen und den Haupt- Angriff auf das linke Ufer zu verlegen. In diesem Sinne ertheilte er vor dem Abmarsche um 5% Uhr Morgens mündlich die Dispositionen. Die Haupt-Colonne rückte in folgender Marschordnung um 6 Uhr 30 Minuten auf der Strasse ab: Vorhut, halbes 3. Bataillon des 22. Infanterie-Regimentes unter Commando des Hauptmann Görig; Haupttruppe, halbes 3. Bataillon Nr. 22, die Gebirgs-Batterie Nr. 2/X, das 1. und 2. Bataillon des 22. Infanterie-Regimentes; auf eine Distanz von 1000 Schritten folgten das 1. Bataillon des 26 Infanterie-Regimentes, in dessen Mitte die Gebirgs-Batterie Nr. 2/1. Das 1. und 2. Bataillon sollten unter Commando des Oberst Janski, geführt von einem Bosnier, auf das linke Sana-Ufer übersetzen, um längs der Thalbegleitung dieses Flusses gegen Kljuc vorzurücken. Die bei Zablic stehenden christlichen Insurgenten hatten ihre Mitwirkung am linken Flügel zugesagt. Der Haupt-Colonne folgte der Sanitäts-Hülfsplatz, */, Munitionspark *) Siehe Tafel XU. 2) Gefechtsstand 3189 Mann und 8 Geschütze. * 40*