Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Die Ereignisse in der Krajna vom 20. August bis zum 19. September

Truppen in Dalmatien unterstützen würden. Die Eröffnung der Nach­schubslinien vom Meere über Livno war ein weiterer Grund für diese Expedition. Wenn sieb auch der Nachschub von der Save durch das Eingreifen des General-Commando’s in Agram, das den Generalstabs- Major y. Bolla zum Studium der Etapen-Linie entsendet batte, wesent­lich besserte, so war es doch sehr wünscbenswerth, dieser bedrohten Verbindung eine zweite an die Seite zu stellen. Das VII. Divisions- Commando bat, in Uebereinstimmung mit dem Militär-Commando in Zara, das 13. Corps-Commando am 19. August um die Bewilligung, die 2. Gebirgs-Brigade gegen Livno absenden zu dürfen. Einstweilen erhielt diese den Befehl, in der Stärke von 3 Bataillonen, 1 Gebirgs- Batterie, l/2 Escadron und den nöthigen Anstalten am 20. zum Marsche nach Kopila bereit zu sein. Nachdem das Divisions-Commando eine Erledigung seiner Anfrage an das Corps-Commando in Folge des zu dieser Zeit tobenden Kampfes in Sarajevo, vergeblich erwartet batte, gab es selbständig den Befehl zum Abmärsche, und Se. kaiserliche Hoheit, der General-Major Erzherzog Johann Salvator zog an der Spitze seiner Brigade ab. FML. Herzog von Württemberg setzte das 13. Corps-Commando und das Militär- Commando in Zara hievon in Kenntniss und ersuchte insbesondere ersteres, dass die 1. Gebirgs-Brigade nach der Einnahme von Sarajevo der VII. Division wieder zur Disposition gestellt werden möge. Da die Unternehmung gegen Livno mit der Rücksendung der 1. Gebirgs-Brigade, bei der Schwäche der in Travnik zurückgeblie­benen Truppen, in unleugbarem Zusammenhänge stand, das Corps- Commando aber bei den in Sarajevo angetroffenen Verhältnissen die Brigade nicht entbehren wollte, so gab es seine Einwilligung zur Unter­nehmung gegen Livno nicht, sondern verwies die Division auf jene Zeit, wo sie in Folge der Ankunft der XXXVI. Division in Banja­luka die 3. Gebirgs-Brigade für diesen Zweck heranziehen könnte. Das VII. Divisions-Commando stellte sogleich den Weitermarsch der 2. Gebirgs-Brigade nach Bugojno ein; es ordnete deren Rückmarsch nach Travnik an, womit aber eine Durchstreifung und Entwaffnung des Raumes westlich von der Etapenlinie verbunden wurde. Am 21. zog daher ein Detachement nach Bugojno, trat daselbst mit dem von Cardak gegen Skoplje (Dolnje Vakuf) vorrückenden Halb-Bataillon des 17. Linien-Infanterie-Regimentes unter Hauptmann Strohmayer, welches zum Schutze von Jaice gegen einen vermeintlichen Ueberfall abgesendet worden war, in Verbindung. Eine andere Streifpatrulle ging über Ramska nach Han Companja. Das Gros der Brigade rückte noch an diesem Tage, das letztere Detachement den 22. in Travnik ein. Hauptmann Strohmayer verblieb nach einer Streifung nach Skoplje in Cardak. Da nun die rationellste Sicherung von Travnik, durch die Ein­nahme des Herdes der Insurrection im Westen, aus höheren Rück­sichten unterblieb, so musste FML. Herzog von Württemberg zu ausreichenden Defensiv-Massregeln greifen. Travnik sollte gegen die stets drohenden Ueberfälle gesichert werden. Oberst Hostinek hatte

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