Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Einleitung
44 Topographische Skizze. an die höchsten Gipfel bewaldetes Mittelgebirge, das längs des rechten Vrbas-Ufer bis zur Höhe von 1200m ansteigt, gegen genannte Strasse aber in meist bewaldetes, doch sanfter geböschtes Bergland übergeht. Nördlich bis an die Linie Banjaluka-Maglaj: besonders zwischen Vrbas Vrbanja und den TJsora-Quellen ein bis 1400™ sich erhebendes, unwegsames, gegen Nord-Ost abdachendes Mittelgebirge mit zahlreichen Waldungen, felsigen Hängen und engen Thälern. Bis zum Fahrwege Banjaluka, Prnjavor, Dervent, Kotorsko, Berg- dann Hügelland. Ersteres meist bewaldet, in der Vucia planina 1300—1400™ Höhe erreichend, mit breiteren Thälern zwischen hohen, steilen, meist von Jungholz bedeckten Hängen. Das vielfach bebaute Hügelland erreicht selten die Höhe von 400™. Zwischen Bosna und Drina. Die im Süden des Beckens von Sarajevo mit dem Hauptkamme zusammenhängende Romanja planina bildet den Hauptknoten der Gebirge Ost-Bosniens und den Uebergang zu den Karst-Formationen des Süd-Ostens. Die ausgedehnte Gruppe der Romanja planina ist ein wasserarmes, von unbedeutenden Schlundflüssen durchzogenes, im Allgemeinen steriles, leicht gewelltes, zwischen 1000 und 1500™ hohes Karst- Plateau. Im Norden bis gegen das breite, fruchtbare Spreca-Thal: unwegsames, dicht bewaldetes, rauhes und wenig bevölkertes, 800—1000™ hohes Mittelgebirge mit tief eingeschnittenen, engen Thälern. Die höchsten Erhebungen zwischen Bosna und Krivaja. Südlich Zvornik dehnt sich das wald- und erzreiche Bergland — die Sreberna — aus. Am rechten Spreca-Ufer: die meist nur in den Obertheilen bewaldete Majevica planina (800—1000™) mit hügelartig geformter, bebauter Abdachung nach Norden. Das Flachland an der Save — die Posavina — ist der fruchtbarste und gangbarste Theil des Landes. Südlich des Knotens der Romanja planina, zwischen Drina, Tara, Lim, Ibar und Uvac, ist der Karst-Charakter vorherrschend. Die Mitte dieses Raumes (Kreis Novibazar) — ein im Allgemeinen steriles, gegen Süd-West aufsteigendes Karst-Plateau — ist meist nur in den tieferen Theilen cultivirt; Gestrüppe und Krummholz häufig; Holz- und Wassermangel sind fast allgemein in diesem volks- und ressourcenärmsten Theile des Landes. Am oberen Lim unwegsames, 1000—1400™ hohes Karstgebirge. Die Gegend zwischen Sjenica und dem oberen Ibar-Thale gleicht vom Crni Vrh aus gesehen einem unlösbaren Gewirre riesiger Maulwurfshügel inzwischen vielfach gewundener, schluchtartiger Thäler. Im Allgemeinen stark bewaldete, ja mit Urwäldern bedeckte Randgebirge umschliessen die obgeschilderte Karstplatte: Im Westen — an der Drina und Tara — ein bis 1100™ hohes, unwegsames Mittelgebirge mit steil geformten Hängen, schluchtartigen, felsigen Thälern; im Osten — an der serbischen Grenze — sanfter geböschtes, doch dicht bewaldetes Bergland (700—800™). Im Süden — längs der albanischen Grenze — erhebt sich ein bedeutender Gebirgszug zwischen dem karstartigen Becken des Ibar und der theilweise gut bebauten Ebene am