Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik

Commando des Hauptmanns Waberer von Dreischwert erwartet werden. — Von den aussen stehenden Compagnien hörte Hauptmann Prica um 7 Uhr das Feuer in Banjaluka; da ihn aber der kürzlich einge­troffene Befehl des General-Majors Sametz an wies, seinen Hauptposten in Priakovec einzunehmen, so beschränkte er sich darauf, einen Uhlanen an Hauptmann von Waberer abzusenden, damit dieser seinen Marsch beschleunige. Letzterer war um 7 Uhr etwa noch 4km von Banjaluka entfernt angelangt, als zurückeilende Vorspannswagen und Flüchtige entgegen­kamen, welche aussagten, dass Banjaluka von den Insurgenten über­fallen sei. Die Halb - Batterie wurde hierauf von Lieutenant Röhn, nachdem die Bedienungsmannschaft und 7 Infanteristen aufgesessen waren, im Trabe vorgeführt; die Bedeckung folgte im Schnellschritt. lkm von Banjaluka entfernt, versagten die Vorspannspferde den Dienst und Lieutenant Röhn Hess, nachdem er um 8 Uhr 55 Minuten drei Alarmschüsse, um seine Ankunft anzukündigen, abgegeben hatte, die Geschütze durch die Bedienungsmannschaft fortführen. Als General - Major Sametz diese Schüsse hörte, sandte er der Halb-Batterie die Uhlanen-Abtheilung als Bedeckung entgegen, und als jene nahe gekommen war, eilte Oberst Janski dahin, um deren Verwendung anzubahnen. Lieutenant Röhn hatte sich indessen mit dem Pferde des von Hauptmann Prica abgesandten Uhlanen beritten gemacht, um zu recognosciren. Rasch die zweckmässigste Position erkennend, Hess Röhn die Halb - Batterie links der Strasse nächst den Schwärmen des Haupt­manns Gerbic auffahren und eröffnete um 9 Uhr 25 Minuten Kartätsch- Einzelfeuer gegen die soeben in grosser Zahl von den Höhen gegen die Strasse vordringenden Insurgenten, welche augenscheinlich die Batterie nehmen wollten. Nach wenigen Schüssen zogen sie sich zurück und die Geschütze gingen zum Shrapnelfeuer gegen die besetzte Strasse und Orts-Lisiére über. Einige Zeit darauf, als soeben das Feuergefecht seine grösste Heftigkeit annahm, da aus der Stadt Insurgenten zuwuchsen, langte Hauptmann Waberer mit der 18. Compagnie des Reserve-Commando’s Nr. 16 im Laufschritte auf dem Kampfplätze an und entwickelte diese zwischen der Batterie und den Schwärmen des Hauptmann Gerbic. General-Major Sametz beorderte die nachfolgende 17. Compagnie des­selben Regimentes, auf dem äussersten rechten Flügel gegenüber dem Kloster Petricevac in den Kampf einzugreifen. Dieses, von den Insurgenten besetzt, war nun das nächste Angriffs- Object der zur Offensive übergehenden kaiserlichen Truppen. Die Geschütze nahmen das Kloster zum Ziel, einige Nebengebäude geriethen in Brand und Oberst Janski stürmte mit der 18. Compagnie von Nr. 16 und mit Schwärmen des Hauptmanns Gerbic das Kloster. Die Insur­genten wichen gegen die Vorstadt zurück und der rechte Flügel schwenkte, Motike durchstreifend, derart ein, dass nunmehr die Vor­stadt von drei Seiten umfasst war. Trotz des ununterbrochenen Feuers 222 Die Ereignisse bei Banjaluka vom 6. bis zum 22. August 1878.

Next

/
Thumbnails
Contents