Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik
Das Gefecht bei Jaice am 7. August 1878. 203 Front von Tkeilen des 1. und 2. Bataillons des Regimentes Nr. 17 angegriffen, beschleunigt gegen Jaice zurückzog. — Während sich die Entscheidung auf dem linken Flügel vollzog, befand sich der rechte in einer unbehaglichen Lage. Rechts durch den See und vorne durch die Stellung des Feindes an die vom Anbeginne des Gefechtes eingenommene Stellung gekettet, war seine Lage bei der langen Gefechtsdauer um so misslicher, als sich Insurgentenschwärme längs des rechten See-Ufers vorschlichen und das Jäger- Bataillon und die Gebirgs-Batterie in ein Flankenfeuer brachten. Durch die Mitwirkung der 11. Compagnie des Infanterie-Regimentes Nr. 17 wurden aber diese Schwärme alsbald zum Rückzuge nach Zaskopolje genöthigt, welches bis zum Schlüsse des Gefechtes besetzt blieb. Da nun durch dieses Feuer auch die Train-Abtheilungen der Division belästigt worden waren, da ferner das Gefecht auf dem linken Flügel anfangs keinen günstigen Fortgang zeigte, so sah sich das 2. Gebirgs-Brigade-Commando verpflichtet, den Gefechtstrain aus dem Defilé nach Jezero zurückzusenden. Bei diesem Orte langte soeben die Tete des grossen Trains aus Varcar Vakuf an, als der Gefechtstrain im Rückmärsche war und gleichzeitig auf der Höhe nördlich Jezero vereinzelte Insurgentenschwärme auftauchten, die mit den Vorposten der, Jezero bewachenden 10. Compagnie von Nr. 53, Schüsse wechselten. Diese Erscheinungen wurden beim grossen Train dahin gedeutet, dass der Rückzug der Division bereits angeordnet sei; daher wurde die Rückfahrt nach Varcar Vakuf eingeleitet. Der wahre Sachverhalt klärte sich jedoch nach einer Stunde auf, wonach der Train wieder vorging. Das 10. Feld-Jäger-Bataillon, insbesondere die 3. Compagnie unter Hauptmann Neugebauer, stand nach dem Gewitter noch im Kreuzfeuer, als FML. Herzog von Württemberg, um den steten Zuzug feindlicher Kräfte gegen den eigenen linken Flügel zu unterbrechen und um dem allgemeinen Angriffe mehr Nachdruck zu geben, um 3 Uhr 35 Minuten den Befehl gab, das Jäger-Bataillon die vorliegenden Höhen angreifen zu lassen. Das 2. Gebirgs-Brigade-Commando sah sich jedoch noch nicht in der Lage, dieser Anordnung zu entsprechen. Dieses Bataillon, mit allen Abtheilungen in der Feuerlinie stehend und bereits erschöpft, war die einzige Truppe, welche den Pivot der ganzen Gefechtsfront zu bilden und die Verbindungsstrasse der Division zu decken hatte, während sie sich in der rechten Flanke noch immer bedroht fand. Als aber nach 4 Uhr die Rückzugsbewegung des feindlichen rechten Flügels und der Mitte erkennbar wurde, rückte auch das Jäger-Bataillon vor; die auf der Strasse sich sammelnden, zum Theile Pferde besteigenden Insurgenten, geriethen nunmehr in das Schnellfeuer der Jäger, so dass sich ihr Rückzug nach 5 Uhr in eine Flucht auflöste. Das Bataillon rückte theils auf die Höhe bei Pojakusa, theils auf der Strasse vor, wo die Insurgenten nächst Zaskopolje die rechte Flanke erneuert beunruhigten. Die Gebirgs-Batterie Nr. 1/X wurde daher auf der Strasse vorgezogen und gegen Zaskopolje