Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik
188 Der Marsch der 1. Gebirgs-Brigade über Novi nach Banjaluka. die das Thal südlich abschliessenden Höhen, und um 10 Uhr folgte die Haupttruppe mit klingendem Spiele. Da nach den Kundschaftsberichten ein feindliches Verhalten der Bevölkerung wahrscheinlich war, da ferner die schlechte Wegbeschaffenheit der Marschlinie eine zeitweise Trennung der Colonne voraussetzen liess, so war die Marschordnung derart, dass jeder Theil des Trains einen entsprechenden Schutz durch ganze Truppen- Abtheilungen finden konnte. Der kleine Train marschirte zwischen der Truppen-Colonne und das 1. Bataillon des Infanterie-Regimentes Nr. 46 hatte sich nach Passirung der Haupttruppe mit geschlossenen Abtheilungen zwischen dem Verpflegstrain zu vertheilen. Diese Truppen, sowie ein kleiner Theil der Brigade-Pionnier-Abtheilung hatten dem Train hei der Ueberwindung von Terrain - Schwierigkeiten behilflich zu sein. Der Marsch selbst gestaltete sich bei der ausserordentlichen Hitze sehr anstrengend. Beinahe jede Brücke, welche über die zahlreichen Wasserrisse der Thalwand führte, musste gestützt und die Eindeckung ausgebessert werden. Um nun die Pionnier-Abtheilung der Vorhut in die Lage zu setzen, möglichst rasch zu arbeiten, ging der Pionnier-Zug des 5. Uhlanen-Regimentes der Colonne im Trab voraus und schaffte bei jeder Brücke das nöthige Holz-Material vor der Ankunft der Truppen herbei. Als nun die Brigade-Vorhut nächst Dvor erschien, überschritten die zwei Compagnien des 46. Infanterie - Regimentes die Una und besetzten Novi. Um 8 Uhr Abends waren die Truppen der Brigade im Biwak bei Berkovce gesammelt; der Verpflegstrain wurde jedoch 12 Stunden bei einem Wasserrisse aufgehalten, wo die Brücke mit den darüberfahrenden Wagen eingestürzt war. Er traf erst am nächsten Mittage bei Novi ein. Unter so bewandten Umständen war das Marsch - Programm der Brigade gleich am ersten Tage gestört. Der Train konnte erst den 1. August weiterrücken und die Truppe durfte sich von ihm aus Sicherheitsgründen nicht zu weit trennen. Die Brigade marschirte daher den 30. Juli blos nach Petkovac. Eine Compagnie des 22. Infanterie-Regimentes wurde in Novi zurückgelassen; sie hatte einzurücken, sobald der Train Prjedor erreicht haben würde. Den 31. langte die Brigade, sowie auch der Train bei anhaltendem Regen in Prjedor an. Die Bevölkerung, welche sich in Novi entgegenkommend gezeigt hatte, war hier zurückhaltend und durch die Furcht vor den Insurgenten der Krajna sehr aufgeregt. Die türkische Besatzung legte erst auf energisches Drängen des Brigadiers Oberst von Villecz die Waffen ab. Um zunächst Prjedor, bis zur Ankunft der Brigade in Banjaluka, zu sichern, wurden zwei Compagnien des Reserve-Commando’s Nr. 22 als Besatzung in Prjedor belassen, zu welchen auch die aus Novi einrückende Compagnie zu stossen hatte. Am 1. August marschirte sodann die Brigade nach Kozarac, den 2. nach Ivajnska und langte den 3. sammt dem Train in Ban-