Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez

Gefecht bei Zepce am 7. August. 157 Die Verluste betrugen: 5 Todte, 32 Verwundete, darunter Ober­lieutenant Wilhelm Kubin des Reserve-Regimentes Nr. 47, 1 Vermissten. Die geringen Verluste der Division und das Haushalten mit der Munition unter schwierigen Gefechtsverhältnissen sind ein Beweis für regelrechte Kampfweise und Feuer-Disciplin. In dem fünfstündigen Kampfe wurden im Durchschnitt nur 5 Gewehr-Patronen per Mann verschossen, obgleich die Insurgenten fortwährend ein heftiges Feuer unterhalten hatten. Ueber das Gefecht bei Zepce und die Ereignisse vom 5. bis 8. August hatte FZM. Freiherr v. Philippovic noch an letzterem Tage folgenden Bericht nach Wien erstattet: „Gestern ein wahrhaft schöner Tag fürv unsere Waffen. „Auf dem Marsche von Maglaj nach Zepce traf ich bald nach 12 Uhr Mittags auf den Feind in der Stellung Ponjevo-Brankovic. Sehr gut, wie diese Position war, konnte das Anrücken an den Feind über ebenso steilen, als wegen dichten Gebüsches kaum betretbaren Boden nur unter unsäglichen Schwierigkeiten vor sich gehen. Doch überwand dieselben die Energie der Officiere und der gute Wille aller Truppen. „Um 4 Uhr Nachmittags war der Feind mit grossen Verlusten aus der ersten Stellung geworfen. Er setzte sich in der noch vortheil- hafteren Stellung Zepaöko brdo und Lupoglav zum zweiten Male fest. War das Vorkommen gegen die erste feindliche Stellung schwierig, so war dies gegen die zweite im doppelten Grade der Fall. „Das bewunderungswürdige Zusammenwirken der Colonnen zwang den Feind nach vhartnäckiger, aber passiver Vertheidigung um 6‘/2 Uhr Abends gegen Zepce abzuziehen. Er erlitt grosse Verluste an Mann­schaft, Waffen und Munition. Die Gefangenen liess ich nach Maglaj in das dortige Castell escortiren und habe die Absicht, dieselben^nach Peterwardein zurückführen zu lassen. Wäre die Bosna nächst Zepce nicht so imbedeutend, so wären Tausende der Aufständischen gleichem Schicksale verfallen; doch fanden sie im Rückzuge mehrere Furten und entkamen. „Nach übereinstimmenden Nachrichtenedéi’ Gefangenen, des Kai- makams, des Kadi’s und der Medzlis von Zepce stieg die Zahl der Kämpfenden am gestrigen Tage weit über 6000 Mann mit 4 Kanonen. Der Kaimakam schätzte sie sogar auf 15.000 Mann. Der Zuzug aus Sarajevo war vollständig eingetroffen, worunter das gefangene Redif- Bataillon und ein zweites Redif - Bataillon, welches leider gestern entkommen ist. Maglaj, besonders aber Zepce und Zenica waren mit ansehnlichen Contingenten vertreten; desgleichen die ganze muham- medanische Bevölkerung von Doboj an, da alle türkischen Dörfer und einzeln stehenden Häuser von ihren Bewohnern verlassen waren. „Glänzend war der Muth und namentlich die Ausdauer aller am Kampfe betheiligten Truppen der 1. und 3. Gebirgs - Brigade der VI. Truppen-Division. Die grössten Anstrengungen hatten die Reserve-

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