Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez
154 Gefecht bei £epce am 7. August. Der türkische Bataillons-Commandant erklärte dem an Ort und Stelle anwesenden Corps-Connnandanten, seine Abtlieilung sei von dem Revolutions-Comité in Sarajevo zum Kampfe gegen die k. k. Truppen gezwungen worden und es befände sich noch ein zweites reguläres Bataillon am heutigen Gefechtstage in den Reihen der Insurgenten. An dem Kampfe der Haupt-Colonne bei der Karaula hatte auch die rechte Seiten - Colonne theilgenommen. Oberst v. Kinnart, dessen Abtheilungen von 12 bis 4*/2 Uhr fortwährend das Gefecht unterhielten, beschloss um letztere Stunde, den Hauptmann Freiherrn de Vaux mit 3‘/2 Compagnien des Reserve-Regimentes Nr. 47 gegen die Karaulä vorzusenden, um den Angriff der Haupt-Colonne auf diese Oertlichkeit zu erleichtern. Hauptmann de Vaux rückte nun, nachdem er seinen durch die bedeutende Marschleistung und das mehrstündige Gefecht erschöpften Truppen die Tornister hatte ablegen lassen, mit dem 4. Bataillon, die linke Flanke des Feindes durch Umfassung fortwährend bedrohend, gegen die Karaula und traf gegen 6 Uhr in der Gegend ein, als der Gegner die Waffen bereits gestreckt hatte und die Oertlichkeit von Abtheilungen der Haupt-Colonne in Besitz genommen war. Während das Gefecht auf dem rechten Flügel und in der Mitte in vorstehender Weise begonnen und zur vollen Entscheidung gebracht wurde, hatte auch der durch Bewegungs-Hindernisse im Vormarsch aufgehaltene linke Flügel der VI. Division den Kampfplatz betreten und den Feind nach einem heftigen Zusammenstosse geworfen und in Auflösung gebracht. Oberstlieutenant Freiherr v. Pittel war nämlich mit der linken Seiten-Colonne (Reserve - Regiment Freiherr v. Maroicic Nr. 7, eine halbe Gebirgs-Batterie Nr. 4/XII), das 5. Bataillon an der Tete, die 20. Compagnie als Vorhut aus dem Lager bei Maglaj am linken Bosna-Ufer gegen 8‘/2 Uhr Früh aufgebrochen und war in seiner Vorrückung auf äusserst beschwerlichen Fusspfaden gegen Lupoglava, über Brankovic hinausgelangt. Gegen II Uhr verkündete der aus der Gegend von Noviseher herübertönende Kanonendonner, sowie das deutlich wahrnehmbare heftige Gewehrfeuer den auf dem rechten Flügel entbrannten Kampf. Die hiedurch in Spannung versetzte Colonne suchte nun in beschleunigter Gangart das Gefechtsfeld zu erreichen und gerieth gegen 2% Uhr Nachmittags an den Feind, der sie in der rechten Flanke beschoss. Zur Begegnung dieses Angriffes und Deckung des Vormarsches gegen die Hauptstrasse hin, beorderte der Commandant des 4. Bataillons, Hauptmann v. Perrelli, die 15. Compagnie, indess die Colonne Pittel behufs Eingreifens in das von der Haupttruppe an der Strasse beginnende Gefecht die Bewegung ohne Rast fortsetzte, bis deren Mitte auf dem von tief eingerissenen Furchen und undurchdringlichem Waldgestrüpp bedeckten Höhenzuge Lupoglav von starken Insurgenten- Abtheilungen, welche eine Fahne mitführten, in der linken Flanke angefallen wurde (4 Uhr Nachmittag). Oberstlieutenant Freiherr v. Pittel liess sogleich die 17. und 18. Compagnie unter Oberlieutenant Friedrich Dumann in die Feuer-