Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez
Vormarsch von Brod bis zum Gefechte hei Zepce. 133 wendeten 19. durch die 17. Compagnie des Reserve-Regimentes Nr. 27 um so dringender, als die Gregend westlich in einer weiteren Ausdehnung aufgeklärt werden musste. Der Zusammenhang mit der Seitenhut-Compagnie gestaltete sich immer mühsamer und ging schliesslich ganz verloren. In dieser Verfassung gelangte, ungefähr 5km nördlich von Kosna, die Vorhut der Haupt-Colonne an den Fluss- und Strassenbug, der sich zwischen diesem Orte und der Usora-Mündung befindet, und gewahrte von dort aus auf den vorliegenden Höhen Gruppen von Bewaffneten, die durch Zuzug von grösseren Haufen verstärkt, einen die Marschlinie beherrschenden Waldsaum besetzten und sofort ein lebhaftes Feuer auf die Vorhut eröffneten (4 Uhr 24 Minuten Nachmittags). Der scharfen Biegung, welche die Bosna gegen Osten macht, liegt eine 600—800 Schritt betragende Thalerweiterung vor, die im Süden durch einen mässig hohen, gegen den Fluss vorspringenden Ausläufer der westlichen Thalbegleitung abgeschlossen ist. Dieser Rücken, von der spitzen Kuppe A abzweigend, füllt den ganzen von der Serpentine der Bosna eingeschlossenen Raum aus und bietet, indem er senkrecht auf der Marschlinie Doboj -Kosna liegt, eine ausserordentlich günstige Verth eidigungsstellung mit der Front gegen Norden. Der Anstieg auf die vielfach von Gräben durchrissenen Thalbegleitungshöhen ist nur der Infanterie und Gebirgs-Geschützen zugänglich, die Gefechtsleitung abseits der Thalsohle ist ungemein erschwert. In die Stärke und Vertkeilung der Insurgentenhaufen, welche mit dem Instincte der Wilden jene vortheilhafte Vertheidigungsstellung besetzt hatten, konnte anfangs kein Einblick gewonnen werden. Während des Vorhutgefechtes erkannte man allmälig, dass der von den Aufständischen besetzte Raum über circa 4000 Schritt Länge sich erstrecke. Auf den ersten Blick erscheint die Kuppe A als Schlüsselpunkt der Stellung. Das Durchdringen des Angriffes im Thale wäre mit den grössten Schwierigkeiten und Opfern verbunden. Es mussten daher Vorkehrungen getroffen werden, mit der verfügbaren Hauptkraft den linken Flügel des Feindes zu umfassen und dort durchzugreifen. Gleich bei dem ersten Zusammenstosse mit den Insurgenten hatte die in der äussersten Vorhut marschirende 17. Compagnie des Reserve- Regimentes Nr. 27 in der Front westlich der Strasse ein hinhaltendes Gefecht engagirt. In richtiger Würdigung der Verhältnisse disponirte nun der Commandant der Avantgarde, Hauptmann Bornmüller, von dem unterstehenden 5. Bataillon die 19. und 20. Compagnie zum Aufstieg auf die westlichen, stellenweise über 35° geböschten Höhen, behufs Umfassung der linken Flanke des Gegners. Im Anschlüsse an den rechten Flügel dieses Halb-Bataillons wurden ferner vom 4. Bataillon die 13. und 14. Compagnie flügelweise, gleichfalls auf der westlichen steilen Thalbegleitung der Bosna, zum umfassenden Angriffe der Kuppe A dirigirt und letzteren die 15. Compagnie als Unterstützung nachgesandt. Gleichzeitig erhielten die vom Oberlieutenant Janitsch befehligten 2 Geschützzüge der 10*