Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 1. (1876)
Die Schlacht von Königgrätz
19 Die Schlacht von Königgrätz. Zum zehnjährigen Gedenktage des Sieges, auf Grund der gesammten einschlägigen Literatur, dargestellt von Max Jähns, Hauptmann vom Nebenetat des grossen Generalstabes, Lehrer an der königlichen Kriegs-Akademie. Mit einem Plane. Leipzig 1876. Die Schlacht von Königgrätz, über welche die Literatur zu einer reichhaltigen Bibliothek angewachsen ist, bildet noch immer den Gegenstand kriegsgeschichtlicher Forschungen. Max Jähns, Hauptmann vom Nebenetat des grossen preussischen Generalstabes und Lehrer an der königlichen Kriegs-Akademie, hat erst kürzlich eine neue Darstellung über den Kampf Österreichs und Preussens am 3. Juli 1866 veröffentlicht. Uber die Beweggründe, welche für diese Herausgabe bestimmend waren, gibt das Vorwort folgenden Aufschluss: „Ein Jahrzehnt ist seit der Schlacht bei Königgrätz verflossen. Die gewaltigen Ereignisse des deutsch-französischen Krieges haben die Erinnerung an den böhmischen Feldzug einigermassen in den Hintergrund gedrängt, umsomehr, als in dem Verhältnisse Preussens zu Österreich bald wieder jene Stimmung verwandtschaftlicher Zuneigung herrschend ward, welche, trotz der von Zeit zu Zeit hervortretenden Gegensätze, beiden Staaten natürlich ist. Gern halten wir Österreichs Hand in der unsern; aber das darf uns nicht hindern, den zehnjährigen Gedenktag von Königgrätz in feierlich gehobener Stimmung freudevoll und dankbar zu begehen; denn der zwischen Elbe und Bistritz erfochtene Sieg ist doch der Ausgangspunkt all’ des Grossen und Guten, was König Wilhelm, was Preussen seither für Deutschland und Europa erkämpft und festgestellt.“ „Als einen Beitrag zu solcher Feier möchte der Verfasser das Buch betrachtet wissen, welches den Versuch macht, die gesammte, nun wohl nahezu abgeschlossene Literatur über die Schlacht eingehend zu verwerthen und zu einer Gesammtdarstellung zu gestalten. Leider ist dem Autor, der im Jahre 1866 in’s Kriegsministerium commandirt war, nicht vergönnt gewesen, mitzukämpfen bei Königgrätz; aber deshalb hat diese Schlacht von Anfang an einen der vornehmsten Gegenstände seines Studiums gebildet, und wie er im Sommer 1867 von hoher Stelle beauftragt wurde, der ersten Jahrestage jener grossen Zeit im „Militär-Wochenblatte“ zu gedenken, so sei es ihm nun gestattet, auch dem zehnten Erinnerungstage seine Arbeit zu widmen etc.“ 2*