Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 1. (1876)

Über die Verfassung der Specialgeschichte eines Truppenkörpers

Über die Verfassung der Specialgeschichte eines Truppenkörpers.

13

Kriegs-Lorbeern theilzunehmen, durch mühevolle Anstrengungen für die Kampftüchtigkeit der Mannschaft gewirkt und sich in der Sorge um Verwundete u. dgh wohl verdient gemacht haben, sowie jener Angehörigen des Truppenkörpers, welche in der thatenreichen Zeit ausserhalb desselben eine erspriessliche Thätigkeit entwickelt haben.

Von anderen Ereignissen im Kriege sind so viel Details zu geben, als genügt, um die Erlebnisse des Truppenkörpers genau zu zeichnen, ohne zu ermüden; somit bei längeren Marschbewegungen vielleicht nicht einmal alle Stabsstationen, keinesfalls die Marschquartiere aller einzelnen Abteilungen, sondern blos die Hauptstationen oder Biwaks mit Angabe des Datums, so dass die ganze Bewegung in einen festen Rahmen gedrängt erscheint; bei Vorpostenstellungen, die nicht unmittelbar ein Gefecht einleiten, blos die Flügelpunkte; Patrullengänge, welche nicht zum Zusammenstoss geführt, werden ausgelassen oder nur sehr kurz an gedeutet.

Die Schilderung der Erlebnisse detachirter Abtheilungen des Regiments wird am Schlüsse jedes Feldzugsjahres oder bei der Vereinigung solcher Abtheilungen mit dem Gros nachgetragen.

Einzelne wichtige Original - Actenstücke oder Theile derselben (Relationen, Befehle, Meldungen etc.) und andere das Regiment unmittelbar berührende, besonderes Interesse bietende Befehle und Actenstücke dienen ausserordentlich zur Belebung des Textes, dürfen daher nicht fehlen; sie sind je nach ihrer Wichtigkeit ganz, oder nur das Wissenswürdigste, im Wortlaut anzuführen. Umfangreiche Schriftstücke sind im Anhänge aufzunehmen.

An den geeigneten Orten sind auch die etwa das Regiment ehrenden Privilegien zu erwähnen, welche es durch eine hervorragende That sich erworben hat, sowie überhaupt alle Auszeichnungen und Ehren, die demselben verliehen wurden.

F ormelles.

Styl und Sprache sollen dem Gegenstände angemessen, daher ernst, würdevoll, einfach sein; die Thatsachen allein müssen sprechen. Einfachheit verträgt sich sehr wohl mit lebendiger Darstellung; es können daher wichtige Momente immerhin mit Wärme herausgehoben werden; bei Schilderung von Handlungen, die erhebend auf das patriotische und Soldatengefühl wirken, soll die Sprache von edler Begeisterung getragen sein, ohne schwülstig zu werden. Eine geschichtliche Darstellung ohne diese Eigenschaften würde nur eintönig und ungenügend erscheinen.

Bei allen im Texte vorkommenden Personen-Namen sind nach Möglichkeit auch die Taufnamen und Adelstitel genau anzuführen. Zur Erleichterung der Orientirung die Jahreszahlen an der Seite auszuwerfen.

Man vermeide den Gebrauch fremder Wörter, wenn im Deutschen sich gleichbedeutende und als gütig anerkannte finden; ebenso wenig