Dr. Éva Murai szerk.: Miscellanea Zoologica Hungarica 3. 1985 (Budapest, 1985)

Iharos, Gy.: Revidierter Katalog der Tardigraden Ungarns

Revidierter Katalog der Tardigraden Ungarns Von Gy. IHAROS (Angekommen am 5. Juni 1985) ABSTRACT. The Tardigrada phylogenetic system published by RAMAZOTTI and MAUCCI in 1983 is described. The 100 species known from Hungary up to 1985 are revised in light of the new system, supplemented by distribution data. Die Liste der bisher in Ungarn nachgewiesenen Tardigrada-Arten wurde vom Autor 1967 unter dem Titel "Liste der Tardigraden Ungarns" mitgeteilt. In der Bearbeitung des Materials stützte sich der Autor auf die Bestimmungsbücher von MARCUS (1936) und RA­MAZZOTTI (1962, 1965). Seither hat sich die Zahl der Tardigrada-Arten überall in der Welt vervielfacht. Es wurden immer neue Familien, Unterfamilien, Gattungen und Untergattungen aufgestellt. Dementsprechend mussten auch die Namen von zahlreichen Arten geändert, und von neuem im System der Tardigraden untergebracht werden. Im Zusammenhang damit tauch­ten weitere Probleme auf. Das machte eine Revision und eine Neubearbeitung des ganzen Systems der Tardigraden notwendig. Dies geschah auch im Falle der im Jahre 1983 erschie­nenen, erweiterten und neu bearbeiteten Auflage des Werkes "II Phylum Tardigrada", dessen Autoren G. RAMAZZOTTI und W. MAUCCI waren. Dieses wertvolle zusammenfassende Werk beschäftigt sich neben der Morphologie, Physiologie und Biologie der Bärentierchen auch mit der Tätigkeit der ersten Beschreiber der Tardigraden. Und schliesslich, was am wichtigsten ist, haben beide Autoren ein klar übersichtliches System für die Tardigraden ausgearbeitet. Das neue System der Tardigraden machte auch eine Revision der Artenliste der Tardi­graden Ungarns aktuell. Die Tätigkeit der ersten Bearbeiter der Tardigraden verdient unbedingt unsere Auf­merksamkeit und deshalb scheint uns gerechtfertigt, über sie auch an dieser Stelle kurz zu berichten. Es ist Albertus SEBA, der von MARCUS (1936) als erster erwähnt wird: "non 1734 Tardigradus; Tardigradi, SEBA, THESAURUS, V. 1 p. 53- 55"/p. 1." Der voll ständige Titel sowie Erscheinungsort von SEBA' s Werk wird auf Seite XI, also gleich am Anfang des Ab­schnittes "Literatur-Kürzungen" von MARCUS mitgeteilt. Die oben zitierte Angabe wird von G. RAMAZZOTTI und W. MAUCCI in ihrem im Jah­re 1982 erschienenen Werk "A history of Tardigrada Taxonomy" nicht mitgeteilt. Die Auf­zählung der Erforscher dieser Tiere beginnt auf Seite 13 wie folgt: "Es gilt als fast sicher­gestellt, dass der erste, der Tardigraden beobachtet hatte, J.A. E. GOEZE (1773), der Pharrherr von Quedlinburg im Harz gewesen war. " Er hatte seinerzeit ein Süsswasser-Tar­digrada beschrieben und bezeichnete das Tierchen als "Kleiner Wasser Bär". Im Jahre 1774 wurden Tardigraden von dem Italiener Bonaventura CORTI, der Abt und Professor gewesen war, mit der Bezeichnung "bruccolini" (= kleine Räupchen) beschrieben. Im Jahre 1775 fand J.C. EICHORN zwischen Süsswasseralgen Tardigraden, die er un­ter dem Namen "Wasser Bär" erwähnte. Der Name "Tardigrada" wurde für die Bezeichnung der ganzen Gruppe dieser merkwürdigen Lebewesen vom italienischen Abt und Professor der Naturwissenschaftlichen Universität in Padova, Lazzaro SPALLANZANI zuerst angewendet.

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