Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 9. (Wien, 1821)
Von der Militär-Schwimmanstalt. 5H was zu beobachten ist, wenn die Schüler diese Temvo's tadellos machen; wieder Körper beymSchwim- men auf dem Rücken zu halten ist; nach und nach zu killet größeren Geschwindigkeit über. Der Kopf bleibt bey allen Tempo s rückwärts gestellet; späterhin kann er beym zweyten Tempo etwas gehoben werden, muß sich aber beym ersten wieder rückwärts senken. Die Brust und der Unterleib müssen möglichst gestreckt und steif blekben, der Unterleib, vorzüglich beym dritten Tempo, jedes Mahl in die Höhe gehoben, und die unteren Gliedmaßen dabey ebenfalls vollkommen ausgestreckt gehalten werden. i 9541. Wenn der Schüler diese Tempo's tadellos macht, wird zur Verbindung der Tempo's zwey und drey geschritten, so daß daraus gleichsam eine weite Umarmung des Wassers entsteht. Das Wasser zu stoßen, ist ganz fehlerhaft. §. 9S42. Es ist schon gesagt worden, daß der Körper beym Schwimmen auf dem Rücken völlig wage recht zu halten ist, und dieses muß hier wiederhohlt werden, um auf einen Fehler aufmerksam zu machen, in welchen Anfänger gewöhnlich verfallen. Dieser besteht darin, daß sie beym Anziehen der Füße auch beit Uncerleib einziehen, und den Körper krümmen, gleich als wollten sie zum Stoße mehr Schnellkraft sammeln. Aus diesem Einziehen des Bauches entsteht aber unmittelbar eine Bewegung der Brust aufwärts wie zum Sitzen, und eine demselben entsprechende Bewegung des Kopfes auf dem Wasser. Es taucht nun sogleich das Knie unter, der Mund und die Augen folgen, und es ist um die Geistesgegenwart des Schwimmers geschehen. Würde der Kopf auch nicht gleich durch diese Bewegung hinunter gezogen, so schleudert ihn doch der nächste Stoß der Füße unfehlbar so gewaltsam zurück, daß die Wellen über ihn zusammen schlagen, und das Schwimmen auf dem Rücken ein Ende hat. Um den Körper also in der horizontalen Lag» zu erhalten, muß der Unterleib bey dem dritten Tempo immer etwas.erhoben werden; denn vermöge seiner Schwere sinkt der Leib immer beym ersten Tempo etwas hinunter, und diesem Sinken ist nur durch das jedesmahlige Emporheben des Unterleibes zu begegnen. §. 9543. Für den geübten Schwimmer kann noch Folgendes hinzu gesetzt werden: Wer recht schnell auf dem R ü ck e n f 0 r r k 0 m m e n will, der nehine die Hände zu Hülfe, und bringe in demselben Tempo, wo er die Füße abschiebt, die vom Leibe in einem rechten Winkel ausgestreckten Arme schnell und möglichst steif gegen die Hüften, indem die ganze Fläche der Hand das Wasser fortwährend drückt. Viele Schwimmer haben die Methode, die Hände auf der Brust über einander zu schlagen, indem sie dadurch dem Zuschauer das Bild der Ruhe recht anschaulich machen wollen : der Kenner wird aber gegen diese Methode eifern, weil sie ganz fehlerhaft ist; denn erstens wird die Brust, die dabey nicht genug empor gehoben werden kann, dadurch hinab gedrückt, und zw eytens bilden die Arme eine Art von Wall auf der Brust, und treiben bey jedem Stoße eine Masse Wasser gegen das Gesicht hin, welches der Mund sodann un- willkührlich aufnimmt. Der gute Schwimmer achtet dieses zwar nicht, und rechnet es nur unter die Unan>- nehmlichkeiten, der Anfänger aber wird dadurch leicht ängstlich gemacht. Um aber auf eine bessere Art dieses Bild der Ruhe vorzustellen, so strecke sich der geübte Schwimmer mit geschlossenen Fersen und ganz auf dem Rücken liegend aus, und lasse die oberen Gliedmaßen längs dem Leibe natürlich angeschlossen, hebe aber den Unterleib dabey stark in die Höhe, und halte den Hintertheil des Kopfes tief im Wasser. In dieser Lage wird ihn dann allein die spielende Bewegung der Hände, wobey die vier Finger sonst an einander geschlossen werden, und der Daumen frey bleibt, einige Zeit auf dem Wasser unbeweglich erhalten, welches den unkundigen Zuschauer überraschen muß. Die Bewegung der Hände geschieht aber dabey nur mit dem Handgelenke, und zwar auf eine verborgene und spielende Weise unter den Schenkeln. Will sich nun der Schwimmer in dieser Lage nach äöanti ix. 16 * teáé ju t>iofcad4en ifi, merni ntrtii red)t fdjneli auf bem cfen im fortfemtmn Witt;