Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 5. (Wien, 1820)

Ins Besondere wird diese Eigenschaft von den bey der Manipulation angestellten Ober­und Untermeistern gefordert, und bey Aufnahmen und Vorrückungen.zur unerläßlichen Be­dingnisi gemacht. " Beym Ledereinkaufe im Großen kann von Seite des A'erariums jene vortheilhafte Me­thode nicht eingeschlagen werden, welche im Privat-Handeldürch den Ankauf einzelner Häute nach dem Gesichte benutzt wird; es kommt jedoch nur bey dem Ankäufe nach dem Gewichte auf eine richtige Beurtheilung der Lederhäute in Hinsicht ihrer Ausgiebigkeit in der Mani­pulation an. So kann zum Beyspiel eine geringere Haut mehrerer Bestandtheile und Sorten, als eine schwerere abwerfen, wenn nähmlich die erstere mehr gestreckt, und gleich im Leder, die letztere eben gestreckt und stark im Kopfe und an den Aftertheilen ist. Eine solche Aufmerksamkeit und Beobachtung bey der Leder-Material - Uebernahme ist besonders mit Rücksicht auf die Haute, welche den Regimentern zu den Schuhen-, Stiefeln-, und Csismen-Reparatioüen im Limits-Preise verabreicht werden, erforderlich; denn der Compagnie-und Escadrons-Commandanr würde bey dem vorgeschriebenen Pausch-Quan­tum nicht bestehen können, wenn er aus dem von der Oekonomie-Commission erhaltenen zu schweren Leder nicht so viele Sohlen oder Vorfüße erhielte, als in dem Ausmaße des besag­ten Pausch-Quantums berechnet worden sind. §. 5188. Um diesen Endzweck desto eher zu erreichen, sind in Hinsicht auf Schwere und Größe der verschiedenen Lederhäuten und Felle folgende Bestimmungen fest gesetzt: Bey der Uebernahme des Oberleders ist Darauf zu sehen, daß die Häute weder enge- rig, narbig, löcherig oder mit Schnitten behaftet sind; ob die Narbe nicht angegriffen ist, welches dadurch entstehet, wenn die rohen Häute zu lange naß liegen geblieben oder nicht gleich getrocknet worden sind, mithin von Faulniß angegriffen wurden. Ob solche gehörig geschlichtet, getrocknet und nicht mit schädlichen Ingredienzen zubereitet worden sind. Das Oberleder darf keine Steife haben, sondern muß recht biegsam und geschmeidig seyn. Bey dem schwarzen Oberleder muß hauptsächlich darauf gesehen werden, daß es nicht mit Kupferwasser oder grünem Vitriol, sondern mit Eisenschwärze schwarz gemacht werde. Durch den grünen Vitriol wird das Leder zerfressen, und wie es eine Zeitlang liegt, nar­benbrüchig. Ueberhaupt ist es gut, sich niemahls mit einem Vorrathe von schwarzem Ober­leder zu versehen, sondern nur immer so viel schwärzen zu lassen, als nothwendig ist; denn wenn das Leder wirklich mit Eisenschwärze schwarz gemacht wurde, so bekommt es doch durch das lange Liegen Flecken. W enn Lederhäute oder Felle zum Schwärzen hinaus gegeben werden, so ist sorgfältig darauf zu sehen, daß sie mit dem Commissions - Stämpel versehen sind, damit die Häute nicht ausgetauscht werden können. Diese Stämpelung geschieht auf der Narbenseire mittelst eines eisernen Stämpels, welcher oberhalb des Schweifes ein-, aber nicht durchgeschlagen wird. §. Ő189. Eine Pfundsohlenhaut darf nicht unter 20, und soll nicht über 33 Pfund schwer seyn. Sind diese Häute schwerer, so können sie nur dann angenommen werden, wenn sie verhält- nißmäßig auch größer und zur Manipulation ausgiebiger sind. §. Sigo. Pfundleder, welches schwammig und leicht ist, dann auf dem Schnitte eine einzige braune Farbe hat, ist im Kalke verdorben. Leder, welches auf dem Schnitte inwendig matt und schwärzlich aussieht, ein offenes und schwammiges Gewebe hat, auch einen schwarzen oder wc-ißlichen Streifen in der Mitte zeigt, ist fehlerhaft zugerichtet. Leder, welches auf dem Schnitte wie Horn aussieht, steif und dürr ist, hat zu wenig Lohe erhalten. Will man aus Eigenschaften unb Beschaf­fenheit feg Oferlcfeeg. Hkth.am 20. Ncv. 790. E 3=56. *. Vt 3i» Sec.SoS. K á8„i o. Gewicht f es Pfundjohiea- leders. Hkth. am -.0. Nov. 790. E 3 = 56. >• >, 3 1. 806. E 43 ie, Kennzeichen eines guten Pfunvleders. Hkth. am io. Nov. 79°« E 3z56. „ „ 31. jDcc- 606. E 4310.

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