Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 4. (Wien, 1820)
256 Die Klinge, welche auch zu Pontoniers- und Pioniers -Säbeln geeignet ist, muß am Rucken einen schwachen 'A Zoll dick, imfc in gleicher Stärke von der Angel aufwätts bis zürn Ende der Zähne ausgeschliffen seyn, im widrigen Falle kein Gebrauch zum Sägen gemacht werden könnte; dann »'/-Zoll von der Angel aufwärts werden die Zähne cingefeilt, und der oben übrig bleibende Theil wird zur Schneide ausgeschliffen. Die Schnerde vorwärts fängt sich 3 Zoll von der Angel oder dem Gesäße auswärts an, damit der Mann beym Sägen, indem er mit der linken Hand, um mehr Force zu haben, über das Kreuz des Gefäßes und einen Theil der Klinge Nachdrücken muß, nicht verwundet werde. Beym Ausschleifen der Klinge muß auch darauf gesehen werden, daß das Eisen im Mittelthcile der Klinge, welche am meisten gebraucht und öfter geschliffen wird, etwas stärker als unten gelassen werde. Die Angel darf nicht über 5 Zoll messen, hingegen muß sie oben genau VA Zoll und unten VA Zoll in der Breite haben. Zu den Sappeurs-Säbeln werden an solchen beym Adjustiren 3 Löcher, nähmlich eines zur Vernietung des Gefäßes und zwey derselben zur Befestigung der horncnen Schalen angebracht. Zum Säbel für Pontoniere und Pioniere hingegen wird die Angel bloß gespitzt, damit sie durch die Kappe gehe und vernietet werden könne. Das Gefäß, welches bloß für Sappeurs-Säbel bestimmt ist. wird ganz von Messing gegossen und mit hornenen Schalen versehen. Oben an demselben sind zwey Federn, und in der Mitte auswärts am Kreuze ist ein Vorschuß angebracht, welcher beym Sägen zur Stütze des Daumens dienet. Die Kreuzstängel werden gut abgerundet, sind an jedem Ende dicker und etwas ausgebogen; ferner ist inwendig unter den Schalen ganz oben gegen den Kopf ein starker messingener Steg angebracht, in welchen die Angel der Klinge angenietet und befestiget wird. Die Schalen sind von schwarzem Horné, und werden mittelst zweyer messingenen Stiften, welche durch die Angel und den besagten Steg gehen müssen, aufgenietet. Uehrigens muß das ganze Gefäß rein ausgearbeitet und gut poliert seyn. Die Scheide, welche auch zu Pontoniers - und Pioniers-Säbeln bestimmt ist, wird mit einem hölzernen Spane versehen, und mit schwachem Terzen - oder Roßleder überzogen. Das Leder hat nicht allein über das Herz des Mundstückes, sondern auch einen Zoll über das Ortband zu gehen, das Mundstück ist nach obiger Maßbeschreibung von Messingblech zu erzeugen, das Herz an denselben aber muß überhaupt bey der Vernietung sehr stark gelassen und gut eingelöthet seyn, damit der Mann bey der Arbeit in der Sappe es nicht so leicht abstoßen, und folglich die Scheide verlieren könne. Das Ortband muß eben wegen besagter Arbeit in der Sappe (damit sich das Leder nicht abstoße) etwas über 3 Zoll vor dasselbe hervor reichen. Damit ferner dieses lange Ortband an der Scheide seine Haltbarkeit erreiche, und nicht so leicht herab fallen kann, so sind bey Erzeugung desselben bey der Mündung zwey Hohlkehlen und ein erhabenes Stäbchen auszuhämmern, über welche das nasse Leder der Scheide fest übernähet wird, daß sich bey Trocknung in die Vertiefung das Messing so hinein ziehet, daß das Ortband auf keinen Fall herab fallen kann. Uebrigens wird sowohl das Mundstück, als auch das Ortband, so weit eö nicht vom Leder bedeckt wird, gut poliert. * §. uoa5. VXI. Hauptstü ck. III. Abschnitt. Säsrr mit Sägeklliigen. Hkkh. (Uli »7. Itiy 807, E *863. Säbel mit Sägeklingen sammt Scheide. Für Pontoniere und Pioniere. 1 Stück messingenes Kreuz. 1 » messingene Kappe. 1 » Sägeklinge wie für Sappeure. 1 » messingenes Mundstück wie für Sappeure. 1 t> Ortband wie für Sappeure. > hölzerner Griff wie zu Artillerie-Säbeln. 1