Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 4. (Wien, 1820)

Von der Adiustrrung.

24 S

Geitentheilen wegen der Wölbung des Drittels in der Mitte um 4 Zoll höher, als das Vorder - und Hintcrtheil, gelassen werden muß. Auswendig wird derselbe ganz mit schwachem, jedoch kernichten, schwarz eingelassenen Oberleder überzogen, und dieser Ueberzug an den Ecken mit Zweynadelstichen zusammen genähet; dann werden an beyden Seitentheilen von demselben, aber etwas schwächeren Leder erweiterte, an den unteren Ecken eingenähete Beutel angebracht, die oben bey der Oeffnung mitSchnürlöchern versehen, und durch zwey kurze, schmale Riemchen, die an den Ecken fest genähet sind, in der Mitte zugebundcn. In diesem zur rechten Hand stehenden Beutel können 29 oder auch mehrere Ladkugeln, in dem linken aber 5 Feuersteine, 1 Schraubenzieher und 1 Meine blecherne Oehlflasche verwahret werden. Vorn über das ganze Vordertheil ist von dergleichen schwachem Leder, wie dre Seitenbeutel zugeschnitten werden, ein unten am Boden 1% Zoll bey ben Ecken eingenäheter und oben verhaltnißmäßig weiterer Sack anzubringen, um leinene Putzflecken oder sonstige Bedürfnisse hinein stecken zu können; auch ist derselbe oben mit Schnürlöchern versehen, in welche zwey längere Bindriemen eingezogen werden, die ebenfalls in heti Ecken des Kastens fest anzunähen sind, und mittelst deren dieser Sack in der Mitte zusammen gebunden wird. Ueber alle diese Behältnisse kommt, wie bisher, ein Deckel vom besten Kerne des schwarz eingelassenen Oberleders, in welchen an beyden Seiten über die Wölbung der Seitentheile »4 Zoll tiefe, und 34 Zoll lange, in einer halben Rundung gestaltete Lappen oder so genannte Seitenböden mit Zweynadelstichen fest eingenähet sind, damit die Oeffnung der Beutel dadurch bedeckt, und der Kasten selbst vor dem Eindringen der Nässe an beyden Seiten geschützt werde. Dieser Deckel wird rückwärts an den Hintercheil des Kastens fest angenähet, und vorn in der Mitte mit einer ledernen Knopfschlinge versehen, die dergestalt angenähet werden muß, daß auswärts die Aufnähung nicht zu sehen ist, und mittelst dieser Schlinge der Deckel an den mit am Boden befindlichen ledernen Knöpfchen zugemachr werden kann. Ferner ist an den Boden des Kastens auf der zur Rechten stehenden Seite eine kleine eiserne Tornister- Schnalle sammt einer Schleife, und an den anderen ein lederner Knopf fest angenähet, wo in ersteren der Tragriemen eingeschnallet, und auf der anderen Seite derselbe eingeknöpfet wird. Nicht minder ist am Hintertheile oben über die Aufnähung des Deckels 1% Zoll breiter Quer - oder so genannter Sprungriemen mit 6 Quernähten an den Kasten befestiget, wo durch dessen breite Oeffnungen der Tragriemen durchzuziehen ist. Auch ist an der zur rechten stehenden Seite am Hintertheile des Kastens an den Enden des besagten Sprungriemens ein 2 Zoll langes Ringenstückchen mit einem eingestochenen kleinen eisernen schwarzen Ringe wie jener zur Gränz-Scharfschützen - Cartousche, angebracht, durch welchen der Ladstock des Stutzens gesteckt, und versorgt wird. Der Tragriemen wird, wie bisher, aus dem besten Kerne der schwarz zugerichteten Oberlederhäüte in der Länge zu 4 Schuh 6 Zoll geschnitten, und unten an jeder Ecke mit einer angenäheten Slrupfe versehen, ist aber dermahl wegen der mehreren Last der zu tragenden Munition, auch damit er sich nicht so leicht ausziehen kann, 24 Zoll breit zu erzeugen, und muß folglich um 4 Zoll breiter, als bisher, seyn. Dann zur ferneren Versorgung des Ladstockes und Befestigung des Pulverladungs-Maßes wird auf der Brust des Tragriemens in einer Entfernung von 1 Schuh 94 Zoll von dessen unterem Ende aufwärts ein dergleichen gespaltener Anhängriemen aufgenähet, wie schon unter dem 20. Junius 1812, E. 2101 begnehmiget wurde. An diesem Anhängriemen wird an dem oberen längeren gespaltenen Theile unten am Ende ein, und 7 Zoll von der oberen Spaltung abwärts ein zweyter kleiner eiserner Ring, wie jener am Kasten, mittelst eines ledernen Käppchens zur Durchsteckung des Ladstockes aufgenähet, die andere kürzere Spaltung hingegen wird leer gelassen, an welchem Ende das Pulverladungsmaß einzustechen ist. Dieser Anhängriemen kann den Jäger-Divisionen, wie bisher, unaufgestochen mit dem schon bestehenden Aufnäherlohne erfolgt werden, damit ihn jeder Mann nach seiner Proportion des Körpers anbringen, und die Tragriemen selbst durch das Abtrennen und Versetzen des Anhängriemens wegen entstehender Löcher nicht geschwächt werden. Uebrigens müssen alle Be-