Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 1. (Wien, 1820)
Vorrede. «Oet) amtlichen Verhandlungen, die sowohl die nothwendige Kenntniß der Theorie als der Praxis unbedingt fordern, kann die Vorlegung geregelter Grundsätze, Vorschriften und Systeme wohl nur von dem unverkennbarsten und größten Nutzen seyn. Das in dieser Hinsicht nothwendige Bedürfniß eines vollständigen Handbuches über das Militär-Oekonomie-System für die österreichischen Staaten, eines Werkes, das den Gesammtverein dev gesetzlichen Normen fortlaufend verbindet, und die Grundregeln zu den Verhandlungen mit der Weisung für die Einzelnen vereint, ist allgemein anerkannt. Nicht allein jedem bey der obersten Militär-Behörde dienenden Geschäftsmanne, nicht allein den bey den vollziehenden Militär-Administrationen angestellten Chefs, sondern auch jedem einzelnen Gliede der Militär-Verwaltung muß vorzüglich an der Kenntniß jener Normal- Vorschriften liegen, die als System sämmtlicher Militär-Oekonomie-Gesetze ihm zur Vorschrift dienen, und den Kreis seiner Pflichterfüllung bestimmen. Sie gewährt aber auch jenen mit der Militär-Administration so vielfach in Berührung kommenden Civil-Behörden und denselben untergeordneten Beamten die bestimmten Ansichten, die ihnen bey ihren Geschäften als ämtliche Grundlage zu dienen haben. Diese Beziehungen und der allseitige Wunsch, ein umfassendes Handbuch über das Militär-Oekonomie-System zu besitzen, haben mich bestimmt, mit einer jahrelangen Anstrengung, die seit dem Jahre 1523 bis einschlüssig zum Jahre 1819, mithin durch einen Zeitraum von 296 Jahren, für alle Zweige jener Verwaltung ergangenen Vorschriften, Normen und Grundgesetze, in so weit sie gegenwärtig noch in Wirksamkeit stehen, zu sammeln, sie systematisch zu ordnen, und solche zur practischen Anwendung für das Ganze, und als Leitfaden für den Einzelnen vvr- zulegen. Bey den durch außerordentliche Zeitumstände herbey geführten Gebühren stellte ich bloß allgemeine Grundsätze als Richtschnur für künftige Fälle auf, weil diese nach den verschiedenen Zeitverhältnissen sich ohnehin wieder ändern.