Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV aber diese wurden meist für die Jagd verwendet oder hatten nur lokale Bedeutung.46 Eine andere Möglichkeit für den Holztransport war der Wasserweg. Der Autor transkribierte einige Schreiben und Berichte aus dem 18. Jahrhundert, in denen die Vorteile und Nachteile der Flößerei gezeigt wurden. 47 Zaminer fügte noch zwei Akten hinzu, die Auskunft über den ausgeübten Triftbetrieb geben.48 Anschließend beschrieb er ein nie durchgeführtes Projekt aus dem Jahre 1801 bezüglich des Baus einer Straße in der Nähe von Kronstadt.49 Die Kapitel Forstbetriebseinrichtungen- und Kulturen50 51, und Urbarialstreit und Vergleiche51 ergänzen das Bild der Kronstädter Waldgeschichte. 1929 erschien in Kronstadt der fünfte Band der von Erich Jekelius52 herausgegebenen Wirtschaftsgeschichte des Burzenlandes, der fünf Beiträge zur Forstgeschichte dieses Teiles Siebenbürgens enthielt: der Forstingenieur Otto Witting53 54 schrieb Die Geschichte der Forstwirtschaff4, Die Geschichte der Jagcf5, 46 Er stellte den Weg nach Schulerau, nach Pojana oder den Weg in das Solomonsfelsen-Tal dar (Vgl. Zaminer, Geschichte, S. 288). 7 Er präsentiert hier den Brief der kronstädter Deputierten an die sächsischen Nationsuniversität vom November 1777 sowie den Brief des Kronstädter Orators an die Kommunität aus dem Jahre 1779 (Vgl. Zaminer, Geschichte, S. 289-291). 8 Es geht um einen Brief des Senators Brenner aus dem Jahre 1810 und die Antwort der Kommunität betreffend die städtischen Dominalwaldungen in Zarnest (Vgl. Zaminer, Geschichte, S. 292-294). 49 Vgl. Zaminer, Geschichte, S. 294-295. 50 Ebenda, S. 296-345. 51 Ebenda, Geschichte, S. 326-461. 52 Erich Jekelius (1889-1970) wurde in Kronstadt geboren, wo er die Grundschule und das Gymnasium absolvierte, dann studierte er Geologie in Straßburg, München, Leipzig und Budapest. Er hat zahlreiche Studien im Bereich der Geologie veröffentlicht (Vgl. Marcian Bleahu: Erich Jeckelius, un mare geolog §i paleontolog bra§ovean, in: „Tara Bärsei', Bra§ov, S. 14-19). 53 Otto Witting (1889-1955) studierte in seiner Geburtsstadt Kronstadt, dann besuchte er die Forstakademie in Schemnitz. In der Zeitspanne 1913 bis 1919 war er am Forstamt §imleul Silvaniei (Szilágysomlyó) tätig; bis 1914 als Forstingenieurs-Praktikant (Forstreferendar), nach der großen Staatsprüfung im selben Jahr in Budapest als Forstrat. 1919 wurde Witting zum Leiter des Forstamtes seiner Vaterstadt Kronstadt ernannt; hier gab er den „Siebenbürgischen Jagd-Kalender“ und den „Karpathen-Jagdkalender“ heraus. 1926 wurde er zum Leiter des Sachgebietes Waldbautechnik der Forstdirektion Szeklerburg (Miercurea-Ciuc) ernannt, um dann von 1930 bis 1931 als Sachgebietsleiter an der Forstdirektion Klausenburg zu fungieren. 1931 bis 1939 wurde ihm die Leitung (als Forstpräsident) der Forstdirektion Schäßburg übertragen. Im Mai 1938 wurde Witting zum korrespondierenden Mitglied der Rumänischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1939 bis 1941 wurde Witting (seit 1931 Generalforstinspekteur) die Leitung der Forstdirektion Weißenburg anvertraut (Forstpräsident). Seine bis dahin erzielten Ergebnisse im Dienste der rumänischen Staatsforstverwaltung führten 1941 zu seiner Ernennung zum Ministerialdirigenten bzw. 1947 zum Ministerialdirektor. Am 1. Jänner 1948 wurde er pensioniert. Nach der kommunistischen Hochschulreform 1948 wurde in Kronstadt eine eigenständige Forstwissenschaftliche Fakultät gegründet. Witting wurde nun wieder reaktiviert und zum Professor für Jagd- und Fischereiwirtschaft berufen, eine Tätigkeit, die er bis zu seinem Tode ausübte. Er hat 97 Arbeiten, darunter 16 Bücher veröffentlicht. Außer der hier analysierten Beiträge hat er „Die Sukzession der Baumarten im Komitat Kronstadt (1934, „Revista Päduriiot')] „Eine Eibeninsel in den Fogarascher Karpathen Rumäniens“ (1935 in den Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft)', Die Geschichte des Jagdrechtes in Siebenbürgen; Einige Angaben zur Geschichte der Gemeindewälder des Komitates Kronstadt (1926); Wild und Jagd in Rumänien (1932); Die Anfänge des gesetzlichen Jagdrechts in Siebenbürgen (1932) und Das Problem der Stieleichen in Siebenbürgen (1936) geschrieben. (Vgl. Rudolf Rosier, Forstmann, Universitätsprofessor und Kunstmezän: Otto Witting (1889-1955), in: „Siebenbürgische Zeitung”, 23. April 2006). 54 Otto Witting: Die Geschichte der Forstwirtschaft, in Das Burzenland, Band 5, 1, Kronstadt, 1929, S. 3-38. 178