Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 31/1. (2011)

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342 C. Kacsó Über eine vermutliche, frühe deutsche Kolonisierung wird auch in Zusammenhang mit der Maramuresch gesprochen. Ich zitiere hier aus der älteren Literatur die Werke von G. Wen­zel, J. Szilágyi und I. Mihályi, in welchen eine Urkunde aus dem Jahre 1213 erwähnt wird, die die Anwesenheit der Ritter des Deutschen Ordens (der Teutoner) in der Maramuresch beweisen würde (Wenzel 1857, 322; Szilágyi 1889, 18; Mihályi 1889, 58). In einer anderen Arbeit setzt I. Mihályi voraus, dass Anfang des 13. Jahrhunderts „die Gründer der oppida Teceu (Teutsche­­nau), Huszt und des Castrum Hust, Teutoner waren“ (Mihályi 1900, 5, Anm. 3). Ich erwähne noch aus der älteren Literatur die Meinung von I. Schiopul (1932,118), laut derer die von And­reas II. an die Teutoner verschenkte terra Borza mit der Region Maramuresch identifiziert wird. In der neueren Literatur gibt es ebenfalls relativ zahlreichen Bezugnahmen auf die frühe Präsenz der Saxonen in der Maramuresch. So behauptet G. Hochstrasser, dass die frühe Besiedlung der historischen Maramuresch mit Saxonen zwar nicht urkundlich erwähnt ist, aber die Informa­tion, dass 1143 deutsche Bergleute nach Oberwischau (Viseu de Sus) und Baia Borsa gekommen seien, ist akzeptabel (Hochstrasser 2002, III). In dem Buch Noile modele. Maramures intre fictiune si realitate schreibt L. Ghinea: „Im Jahre 1143 siedeln sich in Oberwischau und Baia Borsa Bergleute aus Sachsen an und schließen Bergwerke auf“ (Ghinea 2007, 43). R.-C. Turcanu (2008, 75) spricht ebenfalls über die Anwesenheit sächsischer Bergleute in Oberwischau und Baia Borsa im Jahre 1143. E Wanek et al. sind auch der Meinung, dass die ersten Saxonen im Laufe des 12. Jahrhunderts nach Oberwischau und Pfefferfeld (Borsa) gekommen sind (Wanek 2009, 18). A. Szőke (1962, 20) schreibt ferner über einen im Jahre 1143 ausgestellten Erlass, der die Wiederinbetriebnahme der „alten römischen Gruben“ bestätigen soll und als erster konkre­ter Beweis für die Erzförderung in der Maramuresch gelten soll. Die erwähnten Autoren nehmen die noch in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts geschriebene Behauptung von E. Preisig wieder auf, gemäß der im Jahre 1143 manche Siedler von Vise (Visk), Petrova (Petermannsdorf) und Viseu de Sus (Wisch-Au), vor allem Saxonen, den Grundstein der Erzförderung in Vise und Bäile Borsa (Pfefferfeld) gelegt hätten (Preisig 1877, 322). Diese Behauptung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auch von L. Schmidt übernommen (Schmidt 1901, 333). Für seine Feststellung führt aber E. Preisig keine dokumentarischen Beweise an.8 *** Die Präsenz der Saxonen in der Maramuresch im 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts erwähnende Urkunden fehlen. Die ersten sicheren urkundlichen Erwähnungen der königlichen Gäste - hospites - erscheinen erst in einer Urkunde aus dem Jahre 1300 (siehe Mihályi 1900, 3; DIR, C, veacul XIII, II. Band, 1952,476 - Regest nach dem lateinischen Text; Popa 1970,49; Dia­­conescu 1999,278), wie auch in dem von Karl Robert am 26. April 1329 erteilten Privilegium an „hospitum nostrorum, fidelium de Maramorusio, Saxonum et Hungarorum“ (Wenzel 1857, 332, 381; Mihályi 1900, 8; DIR, C, veacul XIV, II. Band, 1953, 283; Györffy 1998, 120, 125). R. Popa (1970, 48, Anm. 36), T. Nägler (1992, 170), M. Diaconescu (1999, 278) und P. Niedermaier (2008, 327) sind der Meinung, dass die erste Ansiedlungswelle, bestehend aus vor­wiegend deutschen Elementen, in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts zu verzeichnen sei. R. Popa bespricht ebenfalls die Frage der Präsenz des Deutschen Ritterordens bzw. der Teu­toner in der Maramuresch in den Jahren 1211-1225, indem er darauf aufmerksam macht, dass 8 Siehe auch Stephani 1970, 212, Anm. 18 mit weiterer Literatur.

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