Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 8. (1978)
Studii şi materiale - I. Arheologie
70 M. BL А JAN, E. STOieOVICI, P. GEOROCEANU, C. PÄCURARIU 14 UNVERÖFFENTLICHTE RÖMISCHE FUNDE AUS TRANSSILVANIEN f Zusammenfassung) In den letzten drei Jahrzehnten machte das Studium der Funde aus dem 2. — 3. Jh. u. Z. und des Romanisierungsprozesses Dakiens grosse Fortschritte, wobei verschiedene Aspekte der römischen Sach- und Geisteskultur angschnitten wurden. Die Anhäufung einer sehr grossen Menge von Informationen ermöglichte die Erarbeitung von Synthesen und allgemeinen Repertorien. Trotz dieser ständigen Bestrebungen blieben gewisse Aspekte der Römerherrschaft in Dakien noch ungeklärt und die Liste der Siedlungen ist bereits durch die zahlreichen unveröffentlichten Funde überholt. Die archäologischen Ausgrabungen und unsere Geländeforschungen aus den Jahren 1968—1978 in der Umgebung von Cluj, am Mittellauf des Mures, am Unterlauf der Kleinen Tirnave und im mittleren Becken der Grossen Tirnave brachten neue römische Funde ans Licht: 1. Micäsasa (Kr. Sibiu). Im Bereich der in der archäologischen Fachliteratur schon seit der zweiten Hälfte des 18. Jhs. bekannten Römersiedlung wurden im Laufe der Zeit Reste einer römischen Strasse, Baumaterial (Mauer- und Dachziegel, behauene Steine u.a.), Mauern, Inschriften, Tonware und Münzen entdeckt. Land- und Bauarbeiten, die in den letzten Jahren im Weichbild des Dorfes durchgeführt wurden, brachten noch unveröffentlichte römische Funde ans Licht: eine Urne (Im Garten des Hauses Nr. 136), die Ziegelmauer eines römischen Gebäudes (im Garten des Hauses Nr. 136 a), einen Töpferofen (Strada Nouä Nr. 119), römische Bronze- und Silbermünzen (ein As von Antoninus Pius, ein Denar von Caracalla usw.), einen Verwahrfund römischer Gefässe („Garten des Cires“), einen römischen Sarkophag („Livadea“ — Garten des loan Bacea) u.a. Als Folge der Überschwemmung im Sommer 1975 kam durch einen Erdrutsch am rechten Ufer der Grossen Tirnave ein Ziegelsarkophag zum Vorschein. Durch Ausschachtung einer Kassette (von 2,20 X 1,75 m)' an der Fundstelle wurde die WNW-Seite einer teilweise durch die Flut zerstörten Wohngrube mit der Seitenlänge von 3,25 m aufgedeckt; in ihrer nordöstlichen Ecke befand sich eine Feuerstelle. Auf der Südseiteder Behausung war unter dem Niveau des Bodens ein trapezförmiger Sarkophag (1,80 X 0,50 X 0,45 m), ohne Deckel, vergraben; die Seiten Und der Boden waren aus unbeschrifteten Ziegeln aufgeführt, die mit tonhältigem Lehm zusammengefügt und auf die Kante der längeren Seite gestellt waren. Das Skelett in Rückenlage mit dem Kopf nach WNW und den Füssen nach OSO ausgerichtet, hatte die Hände auf dem Becken liegen. Das Grabinventar bestand aus untypischen Tonscherben, Eisen, Glas, Tierknochen usw. aus der Füllerde der Wohngrube. Die-