Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.

Texte

41 Padischah versammelte seine Wesire: "Wenn wir diesem Tölpel das Padi­schahtum übergeben, werden wir umkommen, wir haben keinen anderen Aus­weg, gehen auch wir" sagten sie und machten sich bereit auf den Weg, Auch Amatä gaben sie ein Pferd. Er setzte sich umgekehrt auf das Pferd, und sobald er herausging, liess er das Pferd frei und blieb selber am Seeufer. Der Padischah sagte: "Venn wir diesem Tölpel vertrauen würden, könnten wir nicht in unserem Land und unserem Haus bleiben. Wenn wir ihm vertrauen würden, würden wir allesamt umkommen!" und sie gingen weiter. Nachdem diese fort waren, pfiff Amatä einmal, rief sein Pferd und legte seine Kampfrüstung an. Das Pferd sagte zu Amatá "Nun, mein Herr und Gebieter, heute sei vorsichtig, dieser Kampf wird ein furchtbarer Kampf sein!" Amatä schwang sich auf sein Pferd, liess die Leute des Padischahs hinter sich und bevor diese ankamen, hat er dreihunderttausend Soldaten niedergeschlagen. Als der Padischah mit seinen Leuten ankam, waren nur die Ritter geblieben. Als die Soldaten des Padischahs zu ihnen gingen, hat er vor ihren Augen neunundzwanzig getötet. Als er mit den letzten Recken kämpfte, verletzte der Ritter des Drachen seinen rechten Arm. Als der Padi­schah vom Pferd stieg und mit seinem Tuch Amatäs Wunde verband, schlug Amatä mit der linken Hand den Kopf des Drachens ab. Wie sehr auch der Padischah [39] Amata bat und zu Gast einlud, sagte Amatä nur: "Ich bin dein Gast", und ritt im Galopp auf seinem Pferd zum See und stieg dort ab. Der Padischah sagte: "Nun, danach wird vielleicht kein Kämpft mehr sein, wir bleiben ruhig", kehrte nach Hause zurück und sie veranstalteten wieder ein Fest und vergnügten sich. Nach einigen Tagen wurde der Padischah krank. Die Ärzte sagten ihm: "Wenn du die rechte Rippe des Schwans essen wirst, wirst du gesund werden." Der Padischah rief seine zwei Schwiegersöhne und sagte: "Bringt mir den Schwan!" Amatä sagten sie nichts. Amatä wusste ohnehin alles von ihren Angelegenheiten. Die zwei Schwiegersöhne bestiegen am nächsten Tag ein Pferd, banden ihr Schwert um und gingen aufs Feld, den Schwan zu suchen. Nach ihnen ging [auch] Amata hinaus, in einem Tal breitete er auf der Wiese das grüne Tuch aus, und bei Musik, Speise und Trank vergnügte er sich. Seine beide Schwäger gingen zu ihm und verbeugten sich vor Amatä. Amatä erwiderte ihren Gruss, führte beide in sein Zelt und fragte nach ihrem Auf­trag: "Was führt euch her?" Diese sagten: "Wir suchen Schwanenfleisch, unser Padischah ist krank, er isst nichts, er trinkt nichts, er verlangt Schwanen­fleisch, wenn du es finden und uns geben würdest, was du auch wünschst, [4 0] wir würden es dir geben." Amatä sagte: "Geht ihr auf meine Bitte ein, so werde ich es finden", und er verlangte, dass er dem einen eine Halssehne abschneidet, dem anderen den kleinen Finger der rechten Hand. Diese willig­ten in Amatäs Bitte ein und waren geneigt ihm [das] zu geben, [was er ver­langte] . Amatä schnitt dem einen eine Halssehne, dem anderen den Finger ab und sagte dann zum Schwan: "Deine linke Seite sei Gift, deine rechte Seite Arznei", mit diesen Worten fing er ihn und gab ihn ihnen. Diese kehrten unter reissenden Schmerzen heim.

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