Büky Béla: Székely Bertalan hagyatéka a Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárában (A MTAK kiadványai 29. Budapest, 1962)

BERTALAN SZEKELYS SCHRIFTLICHER NACHLASS IN DER HANDSCHRIF. TENABTETLUNG DER BIBLIOTHEK DER UNGARISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN Bertalan Székely (1835— 1910) spielte eine hervorragende Rolle in der Geschichte der ungarischen historischen Malerei des vergangenen Jahrhunderts. Seine Gemälde, Zeich­nungen und Fresken sind Zeugnisse seines unermüdlichen Fleisses, seiner künstlerischen Vielseitigkeit und Produktivität. Er gehört zu den Wenigen, von denen ausser künst­lerischen Werken auch ein reicher schriftlicher Nachlass auf uns gekommen ist. Es ist bedauerlich, dass dieser Nachlass sich mit der Zeit zerstreute: ein Teil davon gelangte in das Archiv der Ungarischen Nationalgalerie, einige Fragmente befinden sich noch immer im Privatbesitz, ein bedeutender Teil wurde jedoch von der Handschriftcnabteilung der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften erworben. Es lohnt sich diesem schriftlichen Nachlass Aufmerksamkeit zu schenken, weil dieser das Privatleben des Künstlers, seine Ateliergeheimnisse und seine Weltanschauung von bisher unbekann­ten Seiten erhellt. In diesem kurzen Aufsatz möchten wir nur jenen Teil seines schriftlichen Nachlasses beschreiben, welcher sich in der Handschriftcnabteilung der Akademischen Bibliothek (im weiteren : Abteilung ) befindet. — Die ersten der Székelyschcn Hand­schriften kamen noch zu Lebzeiten des Künstlers in den Besitz der Abteilung. Vor 1945 wollte die Akademie den schriftlichen Nachlass Székelys herausgeben, aber soheiterte dieses Unternehmen infolge der Kriegsschwierigkeiten, ja sogar sind manche dieser zu verlegenden Handschriften und Notizbücher verloren gegangen. Ein Teil von dem vermissten Material wurde später in dem alten Hauptsekretariatsarchiv aufgefunden und gleichfalls in den Bestand der Abteilung eingereiht. Die dritte Schicht dieser Székely­schcn Handschriften verdanken wir der Witwe von Tivadar Lándor. Lándor war Székelys bedeutendster Mezän, seine Witwe verkaufte zu drei verschiedenen Zeitpunkten Hand­schriften Székelys an die Abteilung. Diese gefundenen und gekauften Handschriften sind grösstenteils Notizbücher. Sie heissen so ihres Inhaltes wegen, jedoch passt der Ausdruck nur halbwegs zu derer Bezeichnung, da sich in diesen Notizbüchern auch viele Skizzen befinden. Mit Recht könnten diese Handschriftenbände auch Skizzenbücher genannt werden. Betrachtet man die 13 Illustrationen dieses Aufsatzes etwas näher, so kann man sich sofort einen genauen Begriff bilden über die äussere Form dieser Skizzen. Es sind das überhaupt graue Bleistift­zeichnungen, manche von ihnen jedoch mit Kohle oder Farbstift gemacht, einige zeigen sogar Merkmale weisser Pinselstrichc. Neben den Skizzen finden wir fast immer kürzere oder längere Randnoten und Randbemerkungen. Diese Bemerkungen und Noten sowie alle anderen Aufzeichnungen sind teils in imgarischer, teils in deutscher Sprache geschrie­ben. Das erste Notizbuch stammt aus dem Jahre 1862, das letzte aus 1904. Einige An­gaben weisen daraufhin, dass Székely für sich selbstauch vor 1862 Aufzeichnungen gemacht iiatte. Sicherlich setzte er das Festhalten seiner Gedanken und Bemerkungen zeitlebens fort. Allerdings bezieht sich das Material der Notizbücher nur auf die Zeit zwischen 1862—1904. Die Abteilung enthält 49 Notizbücher, hinzu kommen noch 3 Notizbuch­fragmente; in den letzten Jahren sind fast alle restauriert und eingebunden worden. — Dieser Nachlass bestehet aber nicht nur aus diesen Notizbüchern und einigen früher verschafften Einzelhandschriften; er umfasst auch viele, an Székely gesandte Briefe, Handscliriftenfeuille und Zeitungsausschnitte. Was für Eintrags- und Aufzeichnungsthemen sind in diesen Notizbüchern zu unter­scheiden? Im Aufsatz ist diese Frage am meisten ausgearbeitet . Eine ausführliehe und detaillierte Antwort auf diese Frage ist nötig — und das ist das eigentliche Ziel dos Auf­23

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