Moravek Endre: Die neuen ungarischen Bibliotheksnormen (A MTAK kiadványai 7. Wien, 1957)

aufgefaBt 9. Die Norm, deren Regein sich nicht nur auf Bibliotheks­und Dokumentationskartotheken, sondern auf alle aintlichen oder allgemein benutzten alphabetischen Verzeicbnisse, Karteien und Zet­telkataloge erstreeken (ausgenommen Wörterbiicher und Lexika), ordnet Eigennamen und saehliche Ordnungswörter im allgemeinen gemischt ein, kombiniert aber die mechanische Ordnung zweek­maBigkeitshalber mit logisehen, systematisierenden Teillösungen. Sie erlaubt namlieh — wenn einander gleichwertige Ordnungs­wörter (z. B. Homonymen) massenhaft vorhanden sind — Gruppen­bildungen, z. B. in folgender Anordnung: a) Personeimamen; b) geo­graphischer Name; c) sachliches Ordnungswort; d) Sonstiges. Dadurch wird solche Gruppierung selbstverstandlich auch im Falle eines ein­zigen Verfassers möglich z. B. a) samtliche und ausgewiihlte Werke, b) Einzelwerke, c) der Verfasser als Übersetzer, d) der Verfasser als Herausgeber usw. Solche Gruppenbildung ist gemiiB der Verschie­denheit des Zieles der Einordnung auch auf einer anderen Grundlage denkbar (z. B. Zahlenordnung, sprachliche Gliederung, zeitliche An­ordnung). Als Ergebnis der jetzigen Umarbeitung wird die Norm als eine besondere Art der Gruppenbildung möglich machen, daB bei den háufigst vorkommenden Ordnungswörtcrn -—• wenn die Zahl der Zet­tel betracbtlich ist — die darauf folgenden Partikel, Prapositionen usw. wie „für", „des", „de la", „von" usw. auBer acht gelassen wer­den können. Reiches Beispielmaterial ermöglicht das Verstelien die­ser wichtigen Norm, die im Anhang auch die den Sonderheiten der ungarischen Sprache entsprechende, aber zum internationalen Ge­brauch abgestimmte, normierte alphabetische Buchstabenfolge mit­teilt. Diese bildet die praktische Grundlage der Norm. Auch dieses Alphabet muB kurz besprochen werden, da einige seiner Buchstaben, so in erster Linie die Buchstaben „ö" und „ii" stark umstritten waren. In der ungarischen Sprache kommen namlieh diese beiden Laute tatsachlich vor und entsprechen keinesfalls den Buchstaben „oe" und „ue". Die groBe Mehrzahl unserer Biblio­theken hat aber das Vorhandensein der Buchstaben „ö" und „Ü" bis zur jiingsten Zeit nicht anerkannt, sondern entweder diese tatsach­lich in „oe" und „ue" aufgelöst und umgeschrieben, oder -—- wie im Falle der ungarischen Wörter — hat sie die Buchstaben „ö" und „ü" entbaltenden Wörter „in Gedanken" aufgelöst und mit den mit „oe" und „ue" geschriebenen Wörtern gemischt, mit der Absicht, daB gleich­lautende Wörter auch in der Reihenfolge zusammentreffen. Die Norm hat dieser nicht eben sehr geglückten Praxis ein Ende bereitet, indem 9 Betreffend die theoretischen Grundlagen der Einordnung siehe Vorstius: Die Ordnung der Sachtitel im alphabetischen Katalog. In: ZfB. 69 (1955), H. 3/4. Ferner: Sickmann, L.: Die Ordnung der Sadititcl im Alphabetischen Katalog nach der gegebenen Wortfolge (Mechanische Ordnung). Köln 1955. Beide mit reichen I.iteraturangaben. 11

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