Csapodi Csaba: A »Magyar Codex« elnevezésű gyűjtemény (A MTAK kézirattárának katalógusai 5., 1973)
Zusammenfassung in deutscher Sprache
DIE „UNGARISCHEN KODIZES" GENANNTE SAMMLUNG Die Sammlung mit der Benennung „Ungarische Kodizes" stellt die älteste Sammlung der Handschriftenabteilung dar. Sie enthält im Gegensatz zu ihrem Namen keinesfalls nur Kodizes in ungarischer Sprache, sondern ein ziemlich heterogenes Material. Ursprünglich wollte man wahrscheinlich in dieser Gruppe die ungarischen Sprachdenkmäler zusammenfassen, ungeachtet dessen, ob es sich um Originalhandschriften oder um für die Akademie gefertigte Abschriften handelt und ohne daß man diesbezüglich irgendwelche genauen chronologischen Grenzen festgelegt hätte, was man eigentlich als Sprachdenkmal betrachten soll. Als dann 1950 die Handschriftenabteilung eingerichtet wurde und man die Gesichtspunkte des Bestandschutzes zur Geltung bringen konnte, fanden die „Ungarischen Kodizes", — die ungarische Sprachdenkmäler und andere repräsentative und wertvolle Stücke der alten ungarischen Literatur enthalten, — in der Panzernische der Handschriftenabteilung einen geeigneten Platz. Diese Unterbringung zog aber nach sich, daß die Kopien von den Originalstücken getrennt werden mußten. Wegen des kleinen Umfanges der Panzernische wäre es nämlich unzweckmäßig gewesen, in ihr auch Abschriften aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aufzubewahren, die seit der Anwendung < es Photoverfahrens kaum mehr einen wissenschaftlichen Wert besitzen. Hingegen wurden zahlreiche ungarische Handschriftenbände aus den verschiedenen Fächern unter den „Ungarischen Kodizes" aufgestellt. Die durch die Aussonderung zahlreicher Kopien lückenhaft gewordene und auch ansonsten komplizierte Signaturen entsprachen nicht mehr den praktischen Erforderungen. Die Sammlung haben wir demnach in die fortlaufende Zahlenreihe der K-Serie der Handschriftensammlung unter den Signaturen K 31—K 114 eingereiht. Innerhalb der Sammlung stellten wir die einzelnen Stücke in chronologischer Reihenfolge auf. Wenn die Sammlung auch einige unbedeutende Stücke enthält, ist sie dennoch eine der wertvollsten Sammlungen der ungarischen Sprachdenkmäler und der älteren ungarischen Literatur und stellt die kostbarsten Schätze unserer Handschriftensammlung dar. Dementsprechend waren wir bestrebt, im vorliegenden Katalog die Handschriften ausführlich zu beschreiben. In der Ausführlichkeit der Beschreibung gibt es natürlich zwischen den Kodizes des 15. Jahrhunderts und den Handschriften des 18. Jahrhunderts einen Unterschied. Die Sammlung „Ungarische Kodizes" besteht aus den folgenden Stücken: K 31. Besztercei Szójegyzék. — Wörterverzeichnis von Beszterce. (Lateinisch—ungarisches Wörterbuch für die Schule.) K 32. Nagyenyedi-kódex. — Kodex von Nagyenyed. (Kodex in lateinischer Sprache. Inhalt: Kopie des Textes der „Bilderchronik", Johannes Presbyter: Epistola de ritu et moribus Indorum, Leo Archipresbyter: História Magni Alexandri. Enthält außerdem einen Cisioianus, ungarisch. Das letztere Denkmal gab den Grund dazu, den Band in diese Sammlung einzureihen.) K 33. Vér András menedéklevele. — Quittung von András Vér. (In ungarischer Sprache.) K 34. Guary-kódex. (Sammlung religiöser Betrachtungen.) K 35. Glosszák. — Glossen. (In ungarischer'Sprache, in einem Wiegendruck.) K 36. Piry-hártya. — Pergament von Piry. (Kodexfragment über die Passion Christi, wahrscheinlich Fragment eines Mysteriendramas in ungarischer Sprache.) K 37. Máriabesnyői Töredék. — Fragment von Máriabesnyő. (Wie K 36. Möglicherweise ursprünglich ein Teil desselben Kodexes.) K 38. Magyar növénynevek. — Ungarische Pflanzennamen. (Eintragungen in einem Wiegendruck.) K 39. Gyöngyösi-kódex.— Kodex von Gyöngyös. (Gebetbuch für Nonnen.) K 40. Virginia Kódex. (Für Nonnen geschriebener Kodex gemischten Inhaltes: Beichtspiegel, Leben des Hl. Franziskus und Agidius, Ordensregel.) K 41. Lázár Zelma-kódex. (Gebetbuch für Franziskanerinnen.) K 42. Czech-kódex. (Gebetbuch für Nonnen, Arbeit eines Paulinermönches.) K 43. Lányi-kódex. (Ordinarium für Premonstratenserinnen.)