Futaky István - Kristin Schwamm: A Göttingische Geleherte Anzeigen Magyarországra vonatkozó közleményei, 1739–1839 / Die Ungarn betreffenden Beitrage in den Göttingischen gelehrten Anzeigen 1739-1839.

Vorwort

5 Vorwort Am 1. Januar 1739, zwei Jahren nach der feierlichen Einweihung der 1734 gegrün­deten Georg-August-Universität, erschien in Göttingen das erste Stück des heute noch bestehenden, ältesten deutschen Rezensionsorgans, derGöttingischen Zeitungen von ge­lehrten Sachen. Von wechselnden Herausgebern wurde das Blatt dreizehn Jahre lang mit diesem Titel geführt, um von 1753 an, unter die Aufsicht der 1751 gegründeten König­lichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen gestellt, als Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen zu erscheinen. Den heutigen Titel Göttingische Gelehrte Anzeigen (GGA) trägt die Zeitschrift als Organ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Nachfolgerin der Königlichen Gesellschaft) seit 1802. Die GGA befinden sich 1986 im 238. Jahrgang. Aus einer anfänglich rein referierenden „Zeitung" ist das Blatt bereits unter seinem ersten bedeutenderen Herausgeber Albrecht von Haller(1747-1753) zu einem strengen kritischen Organ geworden, in dem die anonym gebliebenen Rezensenten die Fehler der besprochenen Werke ausführlich aufzuzählen pflegten. Unter der Leitung von Johann David Michaelis (1753-1770) und vor allem von Christian Gottlob Heyne (1770-1812) erlebte das Blatt seine Blütezeit, es galt während der ersten hundert Jahre seines Be­stehens als wichtigstes wissenschaftliches Rezensionsorgan seiner Zeit. Ausser der wissenschaftlichen Strenge des Urteils trugen zum hohen Ansehen der GGA zwei weitere Eigenschaften bei. Durch gut organisierte Bücherbeschaffung brachte das Blatt stets früher als seine Konkurrenten Besprechungen der neuesten Werke, und, was nicht weniger wichtig war, es stellte ausser der deutschsprachigen Literatur auch Neuerscheinungen aus zahlreichen europäischen Ländern vor. Heyne, der während seiner 42 Jahre dauernden Herausgeberschaft zugleich der „beständige Sekretär" der Societät und „erster Bibliotheksvorstand'' war, ordnete an, dass alle für die Universitätsbiblio­thek neu angeschafften Bücher nach der Registrierung sofort an die Redaktion der Zeit­schrift weitergeleitet und unter den Rezensenten verteilt werden sollten. Etwa die Hälfte dieser Bücher waren ausländischer Herkunft (Oppermann 30). Dank dieses hohen Anteils der besprochenen ausländischen Literatur sind die alten Jahrgänge der GGA eine reiche Quelle für die Geschichte verschiedener nationaler Wis­senschaften sowie für die Rezeptionsforschung. Doch, wie die Bibliographien zeigen, ist aus dieser Erkenntnisquelle bisher selten geschöpft worden. Ausser einigen Aufsätzen sind da lediglich ein längerer slavistischer Beitrag (Jirät) und eine Monographie aus dem Bereich der Rezeptionsgeschichte (Knabe) zu verzeichnen. Freilich, auch diese Arbeiten haben erst Teile des dargebotenen Materials verwertet. So wurde in der Slavistik erst kürzlich erkannt, „dass einigen der neuerschlossenen Rezensionstexten Schlözers be­trächtliche Bedeutung für die Geschichte der deutschen Frühslavistik und der deutsch­slavischen Geistesbeziehungen am Beginn des 19. Jahrhunderts zukommt" (Ziegen­geist 57).

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