Kaján Imre (szerk.): Zalai Múzeum 20. (Zalaegerszeg, 2012)

Muzeológiai tanulmányok - Müller Róbert: Késő római kori vaseszköz lelet Vindornyafokról

180 Müller Robert Kastells Heilbronn-Böckingen. FBSchw N.F. 18/1 (1967) 131-151. SPRATER 1929 Sprater, F.: Die Pfalz unter den Römern 1. Speier am Rhein, 1929. TAKÁCS 1967 Takács L.: Kaszasarlók Magyarországon. Ethnographia 78 (1967) 1-21. B. THOMAS 1964 B. Thomas, E.: Römische Villen in Pannonien. Bp. 1964. VITRUVIUS Marcus Vitruvius Pollio: De architectura. Tíz könyv az építészetről. Ford.: Fuchs B. Bp. 1898. WAGNER 1911 Wagner, E.: Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch- fränkischer Zeit im Grossherzogtum Baden 2. Tübingen, 1911. WELCKER 1939 Welcker, R.: Ein Eisenfund im Bündinger Wald. SJ 9(1939) 104-106. WHITE 1967 White, K. D.: Agricultural Implements of the Roman World. Cambridge, 1967. WHITE 1973 White, K. D.: The Great Chesterford Scythes. MMMK 1971-1972. Bp. 1973. 77-82. Ein spätrömischer Eisengerätfund aus Vindomyafok (Zusammenfassung) ImNovember 2010 wurde mit einem Metallsuchgerät nördlich von Vindomyafok, an der Stelle eines spätrömischen villa rustica ein Eisengerätfund gefunden, der hauptsächlich Agrargeräte beinhaltet. Vor allem kamen hier wieder Pflugschar, Sech und Pflugkette zusammen ans Tageslicht. Im Anhang geben wir die Fundortliste der eisernen Pflugketten bekannt, von 26 Fundorte kennen wir 50 Exemplare. In der Spätrömerzeit waren sie nur in Mitteleuropa in Gebrauch (Abb. 8. Karte). Die drei Bestandteile bedeuten, dass hier schon ein Schwerpflug mit Pflugkarren benützt wurde, mit dem - aufgrund der Abnützungsspuren des Pflugschares - schon das Beetpflug versucht wurde. Die Form der Axt entstand noch in der Späteisenzeit und ist in der Spätrömerzeit ziemlich selten. Zwei große, schwere Hauen deuten auf Weinbau hin. Im Fund sind auch zwei lange Sensen. Die Klinge der ersten ist aus Eisen und hat ein langdreieckförmiger Querschnitt. Dieser Typ entstand in der Späteisenzeit im Idria-Kreis und war in der Spätrömerzeit in Pannonien allgemein bekannt. Die Klinge der zweiten ist aus Stahl. Dieser Typ war am Rhein und Nord-Gallien verbreitet. J. Henning hielt den ersten Typ für „Hausense”, die „eher für weit ausholende, hauende Bewegung geeignet war”, den zweiten Typ für „Mähsense”, die „in einer gleichmäßig schwingenden Bewegung dicht über dem Boden geführt” wurde. Ich bin der Meinung, dass mit beiden Geräten nur dicht über dem Boden gemäht werden konnte, also nur an gepflegten Wiesen, ohne größere Steine, Ameisenhaufen und Maulwurfshügel. Diese Wiesen veraussetzen Stallviehhaltung. Die Sense mit Stahlklinge ist kein heimisches Produkt, sie stammt aus der Rhein-Gegend. Die zwei Sichelbruchstücke gehörten zu Emtegeräten. Die eine Schneide war ausgezackt. Die Trense, der bronzegegossene Riemenverbinder, die Fessel und die Vorderplatte eines zylinderförmigen Federschlosses sind Geräte der Viehzucht. Undatierbare, unvollkommene Radreifen kamen auch in anderen Gerätfunden vor. Die eisernen Löffelbohrer waren schon in der Früheisenzeit bekannt, unsere Garnitur besteht aus drei verschieden breite Stücke. Die Löffelform - die größte Breite des Löffels befindet sich über die Mitte - ist für die Spätkaiserzeit charakteristisch. Unvollkommener Bratrost wurde auch in Baláca gefunden. Der Kastenbeschlag wie auch der Eisenring sind undatierbar. Die Geräte des Fundes von Vindomyafok gehörten zur Ausrüstung einer villa rustica aus dem 4. Jahrhundert. Sie vertreten eine entwickelte Agrotechnik mit schwerem Beetpflug, mit Weinbau, mit Stallviehzucht und regelmäßiger Wiesenwirtschaft. Übersetzt von Robert Müller

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