Zalai Múzeum 15. Horváth László 60 éves (Zalaegerszeg, 2006)

Kalicz Nándor: Ein Idolkopf der formativen Phase der Lengyel-Kultur aus Letenye–Szentkeresztdomb (Kom. Zala)

26 Kalicz Nándor brachten besonders viele Statuetten bzw. Bruchstücken von ihnen zum Tageslicht und grundlegende Ergebnisse zur Kenntnis der Lengyel-Kultur West­Transdanubiens. Es wurde klar, dass die Funde und Befunde aus Sé die früheste oder formative Phase der Lengyel-Kultur reprâsentieren. J. Pavuk datierte die Funde von Sé (mit Luzianky) in die Protolengyel­Phase (PAVÚK 1981, 257-265, 292, Taf. 1: chronolo­gische Tabelle). 3 Die Ergebnisse der neuesten Aus­grabungen in Sormás (Kom. Zala) mit der Menge und Qualitât der Funde sowie mit der Grabungsflâche der Befunde iiberholen die bei der gleichzeitigen Sé durchgeführten Freilegungen (P. BARNA 2004; P. BARNA 2005). Daraus bildet nur eine Fundgattung, und zwar die hohe Zahl der Statuetten. eine Ausnah­me. Aus Sé kamen mehr als 130 St. kleine Tonstatu­etten vor, dagegen berichtet die Ausgràberin, J. P. Barna aus Sormás kaum über ein Viertel, d.h. 33 Stücke, verglichen mit Sé, obwohl die freigelegte Flàche in Sormás das Grabungsareal aus Sé min­destens 40-mal iiberholt. Dieser Unterschied kann nicht als Zufall betrachtet werden. Wenn ich die einzelnen angemommenen Phasen, mit Numerierang und mit typischen Fundorten der Lengyel-Kultur aus S W­Trans danubien charakteri­sieren möchte, kann ich das folgende nur auf das erörterte Gebiet gültige Bild vorstellen: 4 la: Die früheste oder formative Phase (Sé: KALICZ 1998; Sormás-Török-földek: P, BARNA 2004; P. BARNA 2005; Zalaszentbalázs-Pusztatető: BANFF Y 1995; Letenye-Szentkeresztdomb) lb: Die friihe oder frahklassische Phase (Aszód: KALICZ 1985; ein Teil der Gráber aus Zengővárkony: DOMBAY 1939, 1960) Ha. Die entwickelte Phase (Mórágy: ZALAI­GAÁL 2002;, ein Teil der Gráber aus Zengővárkony: DOMBAY 1939, 1960) lib Die jüngere Phase (Zalavár-Mekenye: Kalicz 1969; einige Gráber aus Zengővárkony: DOMBAY 1939,1960) Ill(a-b?) Die spate Phase, (Veszprém: Raczky 1974; Zalaszentbalázs-Szőlőhegyi mező: BANFFY 1995; Nagykanizsa-Inkey-kápolna: KALICZ 2003; Horváth - Kalicz 2006, 53-66) Die Lebensdauer der Lengyel-Kultur füllte den GroBteil des 5. Jahrtausends vor Chr. im Karpatenbek­ken und in Niederösterreich aus (4900-4300 ВС cal,). 5 Letenye-Szentkeresztdomb in der formativen Phase der Lengyel-Kultur Nach der Beendigung der Ausgrabungen in Sé wurde es klar, dass die Funde der Lengyel-Kultur aus Letenye-Szentkeresztdomb infolge ihrer typolo­gischen Àhnlichkeit mit den Fundtypen aus Sé, dieselbe Phase, d.h. die früheste oder formative Phase der Lengyel-Kultur reprâsentieren. In der Fundstelle Letenye enthielten nur zwei Objekte Keramik­scherben, die zweifellos die Fundkomplexe der for­mativen Phase der Lengyel-Kultur enthielten. AuBer den GefáBen, kam auch ein Idolkopf zum Vorschein, der den Fundkomplex noch betonter zu Тур Sé hinweist. Die GefàBtechnik vertritt die gewöhnlichen zwei Gattungen. Feine und grobe Technik befinden sich unter ihnen. Ein Teil der kleineren GefáBe („Feine Ware") besitzt eine eierschalendünne Wand, die ganz àhnlich hergestellt wurde wie man es in Sé, Zalaszent­balázs und Sormás erfahren kann (Abb. 10, 1, 8, 10, 11, 13). Der andere Teil der Feinkeramik ist mit wenig dickerer Wand geformt (Abb. 10, 3, 9, 12, 21), und beidé Arten sind auBerordentlich fein geschlàmmt. Die Herstellung der zur groben Keramik gereihten GefáBe beans-pruchte auch über eine gute Tonbearbeitung, doch enthielten sie mehrmals kleine Kieselkörner in der Tonmasse, und ihre Oberfláche ist ganz wenig derb (Abb. 10. 14-18, 20). Der GefáBbrand war wech­selreich, Oxidations- und Reduktionsbrand, doch scheint der Reduktionsbrand in Mehrheit zu sein. Unter den GefáBformen aus Letenye kennen wir keine Mannigfaltigkeit, die auch die anderen Fundorte mit gröBeren Fundkomplexen charakterisiert. Einer der Haupttypen der Feinkeramik ist der kleine Bêcher, der so dreiteilig ist, dass er mit leicht ausladendem Rand, hohem Hals, und der Bauch sich ohne Bruchlinie mit der Schulter trefft und der Unterteil kugelig oder bikonisch ist. Auf der Bauchlinie setzen sich immer kleine spitze Knubben. Die eierschal­endünne Wand ist poliert und mit rőten Streifen bemalt (Abb. 6. 1, 3, 5, 7-9). Obwohl der bikonische Unterteil háufíger in Letenye auftrat als in Sé, kann es auch mit dem spárlichen Fundmaterial erklârt werden, doch entsprechen die Gesamtmerkmale d.h. die Technik, Form und Bemalung, ferner die dunkle und braune Oberfláche den Kriterien, die in der formativen oder frühesten Phase der Lengyel-Kultur typisch sind. Mehrere Bruchstücke der kleinen Bêcher besitzen wir aus Letenye. Der andere Haupttyp ist die Schale. Sie Schalen sind am meistens bikonisch, mit stark aus­ladendem Rand, Bauchumbruch, auf dem kleine spitze oder senkrechte, ovale Knubben gesetzt sind. Manchmal ist der Unterteil abgerundet. Die zur Feinkeramik gereihten Schalen sind meistens dunkelgrau, oder braun, gut geschlàmmt und poliert (Abb. 8. 1-10, Abb. 10. 3, 11). Vermutlich gehörten feine Schalen zu den niedrigen RöhrfüBen, die eine andere Verwendung der Schalen (Röhrfufischalen) belegen (Abb. 7. 6, Abb. 10, 21). Die andere, zur Grobkeramik gereihte Gruppé der Schale ist meistens

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