Zalai Múzeum 15. Horváth László 60 éves (Zalaegerszeg, 2006)
Kalicz Nándor: Ein Idolkopf der formativen Phase der Lengyel-Kultur aus Letenye–Szentkeresztdomb (Kom. Zala)
ZALAI MÚZEUM 15 2006 25 Kalicz Nándor Ein Idolkopf der formativen Phase der LengyelKultur aus Letenye-Szentkeresztdomb (Kom. Zala) Meinem lieben Freund László Horváth biete ich diese Schrift zur Erinnerung unserer mehrjahrzehnten langen Zusammenarbeit dar Forschungsgeschichte und Chronologie Etwa 3 Km westlich der Stadt Letenye erhob sich wie eine Insel, die Szentkeresztdomb (Heilige Kreuz) genannte flache Anhöhe aus dem Hochwassergelánde des Flusses Mura/Mur. Wegen der Dammarbeiten an der Mur war der niedrige Anhöhe 1965 im gröBten Teil abgetragen. Infolge der Dammbauarbeiten musste eine dringende Rettungsgrabung durchgeführt werden, die in demselben Jahr nur mit bescheidener fínanzieller Unterstützung nur in einem bescheidenen MaB ausgefúhrt werden konnte (KALICZ 1970, 108-110). 1 Aus der groBen Flache, die zur Besiedlung in mehreren archáologischen Perioden diente, konnten wir nur einen kleinen Abschnitt freilegen. Die Vorgeschichte war durch Funde und Befunde der spátneolithischen Lengyel-Kultur (drei Gruben und gesammelten Funde von der abgetragenen Flache), der mittelkupferzeitlichen Balaton-Lasinja-Kultur und der frühbronzezeitlichen Somogyvár-Vinkovci-Kultur vertreten worden. Die meisten Objekte gehörten zur Balaton-Lasinja-Kultur ferner zur SomogyvárVinkovci-Kultur. 2 Von den drei Objekten der LengyelKultur enthielten nur zwei Gruben mehrere Funde. Zur Zeit der Freilegung in der Mitte der 60er Jahre in Letenye war die innere Gliederung der Lengyel-Kultur im Transdanubien noch unbekannt. Der eine Grund dazu stand darin, dass sich allé gröBere Ausgrabungen der Lengyel-Kultur im östlichen Teil Transdanubiens abspielten. Aus dem ganzen westlichen Teil Transdanubiens fanden nur kleine Freilegungen statt, von denen die kleinen Fundrettungen aus ZalavárMekenye (KALICZ 1969, 195-201), Letenye-Szentkeresztdomb (KALICZ 1970, 109), (beidé: Kom. Zala) und Zala, (Ortschaft: Kom. Somogy) (DRAVECZKY 1970, 6, Taf. 5-7) erwahnen láBt. Diese waren die ersten Ausgrabungen im westlichen Transdanubien, die zum Vorschein gebrachten Funde lieferten. In Zalavár-Mekenye wurde eine Fundgattung freigelegt, die sich nicht nur durch ihre GefaBformen, sondern auch durch ihre rot-weiB bemalte Keramik wesentlich unterschied von der bis zu dieser Zeit bekannten Lengyel-Keramik. Es schien auf Grund der slowakischen und mahrischen Publikationen wahrscheinlich zu sein, dass die Funde aus ZalavárMekenye eine jüngere Phase der Lengyel-Kultur aufweisen (PAVÚK 1965, 27-50; PAVÚK 1981, 293294, Abb. 11-12). Dadurch begann die Anerkennung von zwei Phasen der Lengyel-Kultur in Ungarn, die schon von I. Bognár-Kutzián geahnt war (BOGNÁRKUTZIÁN, 1966, 63-70). Die erste Phase der Lengyel-Kultur war durch die Gràber von Zengővárkony und Aszód charakterisiert (DOMBAY 1939; DOMBAY 1960; KALICZ 1969, 177-195), und nachher gelangten die Siedlungsfunde aus ZalavárMekenye in die zweite Phase mit ihrer, der von Aszód und Zengővárkony abweichenden, jüngeren bemalten Keramik. Auf die weitere Wendung der ungarischen Forschung sollten wir bis zur Mitte der 70er Jahre warten, wenn P. Raczky mit den Freilegungsergebnissen aus Veszprém im östlichen Teil Trabsdanubiens die dritte Phase der Lengyel-Kultur anerkannte (RACZKY 1974, 185-210). M. Károlyi begann. die Ausgrabungen in Sé bei Szombathely 1973 durchzuführen, der sich der Autor dieses Beitrags anschloss (1975-1980) (KÁROLYI 1983-84, 293305; KÁROLYI 2004, 94-122, 128-137; KALICZ 193-1984, 271-292; KALICZ 1998, 56-95. Die Beitráge von beiden Autoren mit früheren Literatur). Die Freilegungen in Sé mit den Kreisgrabenanlagen