Zalai Múzeum 13. Németh József 70 éves (Zalaegerszeg, 2004)
László András Horváth–Katalin H. Simon: Kupferzeitliche Siedlungen auf dem Fundort Dobri–Alsó-mező
ZALAI MÚZEUM 13 2004 László András Horváth - Katalin H. Simon Kupferzeitliche Siedlungen auf dem Fundort Dobri - Alsó-mező 1.0 Einleitung 2.0 Befundsituation Auf der Trasse der Autobahn M70 wurde vom 23. August bis 30. September 1999 eine archàologische Freilegung auf dem Fundort Dobri -Alsó-mező (FoNr. 7012) durchgeführt. An den früheren Gelândebegehungen (1998-1999) wurden an den beiden Seiten der LandstraBe auf einer Fláche von 150 x 120 m urzeitliche (neolithische und kupferzeitliche), sowie einige römerzeitliche und mittelalterliche Keramikbruchstücke gesammelt. 1 Der Fundort befand sich etwa 3 km nördlich der Mur, zwischen Dobri und Kerkaszentkirály auf der östlichen Terrasse des „toten" Armes der Kerka, in der Flur Alsó-mező. Er falit in den Kilometerabschnitt 15+980 - 16+120 der Autobahntrasse Letenye Tornyiszentmiklós (Abb. 1). Die geplante Trasse berührt eine Fláche von 120 x 80-100 m des Fundortes, wodurch hier die Rettung von Siedlungsspuren mehrerer Epochen notwendig wurde (VÁNDOR PUSZTA 2002, 195). Das Freilegungsgelánde betrug 11 000 m 2 (SIMON 2002, 195-196). 2 Unmittelbar an der östlichen Seite der StraBe, auf einem etwas höher liegenden Gelánde zeichneten sich schon die ersten Siedlungsobjekte ab. An der Grabung wurden ur- und früharpadenzeitliche Objekte, gröBtenteils Abfallgruben freigelegt. Die Urzeit war durch drei kupferzeitliche Kulturen (derén Fundmaterial - mit besonderer Rücksicht auf die Balaton-Lasinja-Kultur - diesmal behandelt wird) und eine spàtbronzezeiliche Période vertreten. Die im südöstlichen Teil des Freilegungsgebietes registrierten Objekte (Obj. 34—42) enthielten kein archâologisches Material. Als Arbeitsmethode wurde maschinelle Erdentnahme, wie auch an den anderen Autobahngrabungen, angewandt. Dabei wurde die Humusschicht entfernt, wodurch der obère Teil der Objekte und die hiesigen Funde vernichtet wurden. Das kleine Objekt 22 enthielt das Fundmaterial der frühkupferzeitlichen Spatlengyel-Kultur (Abb. 2. 9). Unter den Funden des Objektes 25 der BalatonLasinja-Kultur kamen noch die Fragmente der frühkupferzeitlichen Spatlengyel-Kultur vor. Die Siedlungsobjekte der Balaton-Lasinja-Kultur konnten in Dobri - Alsó-mező in zwei Arealen des Fundortes beobachtet werden. Auf dem südlichen Teil der Fundstelle befanden sich zwei Objekte, der Grubenkomplex 20 und das viel kleinere, aber ebenfalls aus verschiedenen eingegrabenen Gruben entstandene Objekt 21. Etwa 30 m nördlich von dieser Stelle begann ein anderer Siedlungsabschnitt. Hier gab es sechs Objekte der Balaton-Lasinja-Kultur, die eine L-Form bildeten. AuBer den Objekten 23, 26, 31 und 29 befanden sich die 170 cm tiefe zylindrische Grube (Objekt 28) und der 10,6 m lange, aus unzàhligen Gruben entstandene Grubenkomplex 25 in diesem Areal. Ganz alléin, 35 m südlich vom Objekt 20 wurde das relativ kleine, 2,9 m lange Objekt 17 eingegraben. Die meisten Objekte (Nr. 17, 20, 21, 23, 25, 26, 28, 29 und 31) waren mit Ausnahme des Objektes 28 Abfallgruben, von denen die GröBe der Objekte 20,25 und 31 die der anderen bedeutend überragte: Sie waren nâmlich aus mehreren ineinandergegrabenen Gruben bestehende Grubenkomplexe. Auch an Keramikfunden waren sie viel reicher als die anderen. Es wurden keine Objekte gefunden, die auf oberirdische Bauten hátten hinweisen können. Die etwas spàtere, aber noch hochkupferzeitliche Période, nâmlich die Furchenstichkeramikkultur, war durch die Objekte 18 und 33 vertreten. Die beiden Objekte der Furchenstichkeramikkultur befanden sich séparât vom Areal der Balaton-Lasinja-Kultur, das Objekt 18 6 m südlich vom Objekt 17 und das Objekt 33 33 m östlich vom Objekt 25. 3