Zalai Múzeum 13. Németh József 70 éves (Zalaegerszeg, 2004)

Kvassay Judit–Kiss Viktória–Bondár Mária: Őskori és középkori település emlékei Zalaegerszeg–Ságod–Bekeháza lelőhelyen

Őskori és középkori település emlékei Zalaegerszeg-Ságod - Bekeháza lelőhelyen 153 Práhistorische und mittelalterliche Siedlungsreste von Zalaegerszeg­Ságod-Bekeháza Am Fundort Zalaegrszeg-Ságod-Bekeháza wurden im Jahr 2000 entlang der geplanten Autobahnstrecke, Hauptstrasse 76, Nordumfahrung von Zalaegerszeg vorangehenden archáologischen Grabungen durchge­führt. Mitten auf dem zum Szentmártoni-Bach sanft abfallenden Hügelhang sind weit verstreute Sied­lungsreste verschiedenen Zeitalters - insgesamt 31 Objekte - zum Vorschein gekommen. Funde der Balaton-Lasinja-Kultur sind nur in einer einzigen Grube gefunden worden. Die ver­mutlich kleine, Gehöftahnliche Siedlung passt gut zum dichten mittelkupferzeitlichen Siedlungssystem, das vom Komitat Zala gekannt ist. In Zalaegerszeg-Ságod-Bekeháza gab es in einer Gruben Funde der Badener Kultur (Objekt 2). In der niedrigen, nur 20 cm tiefen Grube kamen Keramik­fragmente, eine Steinaxt, durchgebrannte Schlamm­stücke und Tierknochen ans Tageslicht. Die Ober­flàche der Keramik war stark abgeschliffen, es gab keine Spuren der ursprünglichen geglatterten oder polierten Oberflache. Aufgrund des wenigen und atyp­ischen Fundmaterials kann die einzige spatkupfer­zeitliche Grube der frühen Phase der Badener Kultur zugeordnet werden, eine genauere Zeitbestimmung ist leider nicht möglich. Die Autorin gibt einen Überblick über die Verteilung der spatkupferzeitlichen Fundorte im Komitat Zala. Man kann feststellen dass - dank der systematischen Forschungen der letzten Jahrzehnte ­in diesem früher für unbewohnt gehaltenen Gebiet immer mehr Fundorte auftauchen, unbewohnte Fláchen bleiben aber. Die Ursache davon ist, wie die Autorin meint, nicht die mangelnde Erforschung oder unvollkommene Methoden, sondern geographische, klimatische, ökologische Faktorén sowie die Lebensweise der Menschen damais. Bodenkundliche Gegebenheiten, Wálder und periodisch starker wasser­führende Bache bestimmten den Lebensraum, wo kleinere Gemeinschaften sich erhalten konnten. Die Verbreitungskarten zeigen klar, dass nur gröfiere Seen (Plattensee, Klein-Plattensee), der Fluss Zala und die gröBeren Bâche (Principális, Széviz und Válicka) eine geeignete Umgebung für die Siedlungen darstellten. Der aus 6 Gruben und 2 Pfostenlöchern bestehende bronzezeitliche Siedlungsteil kann der Veterov­Kultur zugeordnet werden. Die Identifizierung dieser Kultur ist deswegen wichtig, weil es bisher wohl keine Informationen über die spátbronzezeitliche Population von Südwesttransdanubien gab. GemàB der Forschungsergebnisse von Niederösterreich, Bur­genland und Nordwesttransdanubien gibt es Fundorte, derén Fundmaterial mit der Vetefov-Kultur in Verbindung gebracht werden kann, vom Gebiet östlich des Wienerwaldes bis zum Neusiedler See und bis zum Sumpfgebiet der Raab. Die Vetefov Kultur folgte in diesem Raum der Wieselburg-Kultur, das bedeutet eine Datierung nach Phase 2 der Mittelbronzezeit, auf die Koszider-Periode (Ende RBA2-Anfang RBB1). Eine spatere, detaillierte Analyse könnte zeigen, ob die Funde entlang der Leitha und der Raab dem Material des Vetefov-Stammgebietes oder den Eigenheiten der Böheimkirchen-Grappe nâher stehen. Die Siedlung, die in Zalaegerszeg-Ságod-Bekeháza entdeckt wurde, liegt im Randgebiet dieser der Kultur. Das erklàrt ver­mutlich das Fehlen von Keramiktypen wie Topf oder Napf mit Zapfenfüfien. Etliche Formelemente stehen dagegen der Cetina-Kultur (adriatisches Küstengebiet) bzw der in den letzten Jahrzehnten in der Umgebung von Salzburg umgrenzten Klingenberg-Gruppe (RBA2-RBB1 Période) nahe. Bruchstücke von Litzenkeramik sind in den bronzezeitlichen Gruben zum Vorschein gekommen. Diese Stücke werden sowohl an unserem Grabungsort als auch im gesamten Verbreitungsebiet der Vetefov-Kultur - mit Rücksicht auf das abweichendes Keramikmaterial und die geschilderten kulturellen Eigenheiten der Region - als Importkeramik betrachtet. Die Litzenkeramik GefaBfragmente könnten von der selbstàndigen Litzekeramik-Gruppe stammen, deren Verbreitungs­areal gegenwártig entlang der Flüsse Save-Drau-Mur (Slowenien: Bezirk Ljubljana, Maribor und Murska Sobota; Kroatien: Die Gegend von Koprivinca, Podgorac; Steiermark: Wildon) vermutét wird. Funde aus der Arpadenzeit sind in 2 Gruben, 1 Pfostenloch und bei einem im Freien stehenden Ofen zum Vorschein gekommen. Die typischen Keramik­bruchstücke datieren die Siedlung auf die Période zwischen 1100 und der 1. Hálfte des 12. Jahrhunderts. Diese früh-arpadenzeitlichen Funde ermöglichen es, die mittelalterliche Siedlungstopographie von Zala­egerszeg und Umgebung zu verfeinern. Übersetzt von Judit Kvassay

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