Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)
Tomka, Péter: Christ oder Heide? Das Grab 317 von Táp-Borba
Christ oder Heide? Das Grab 317 von Táp - Borba 217 dem 12.-13 Jh. hat man mehrere Kreuzanhânger gefunden, Hinweise der Missionstatigkeit, daraus folgt aber nicht - nach der Meinung von J.Selirand - "dass in jedem Grab, in dem sich ein Kreuzanhânger fand, unbedingt eine getaufte Christin beigesetzt worden war" (SELIRAND 1979, 716-718, mit überzeugender Argumentation). E. Kivikoski hat eine andere Meinung: "Die in Finnland in Mannergrabern gefundenen Kruzifixe und Kreuzanhâger dürften.bei der Taufe empfangene Sinnbilder des Christentums sein" (KIVIKOSKI 1969, 36). M.Stenberger in Schweden zögert ("sich die in Schweden mit Kreuzanhânger versehenen Toten in ihrer Lebzeiten zur christlichen Lehre bekannten, dass aber die Kreuze an und fur sich hierüber keine sichere Auskunft gebén", STENBERGER 1969, 10). Es scheint, dass die Symbole (und auch bestimmte Sitten) bei Heiden in christlicher Umgebung nicht unbedingt das Zeichen der Bekehrung waren. Die Antwort auf die Frage dürfen wir nun schon sehr vorsichtig formulieren: die Tote aus dem Grab 317 in Táp war keine Christin, sondern Heidin. Anmerkungen: 1 Unlangst habén wir uns mit diesem Тур gleichzeitig, aber voneinader unabhangig beschâftigt: KÜRTI 1996, 127128, TOMKA 1996, 146-147. 2 Das Gegenstück unseres Agraffenpaares stammt aus Tápé (Komitat Csongrád), KÜRTI - WICKER 1991, 19, Abb. 2/4, wo die Autoren sich auch auf unsere Exemplare berufen. 3 Ich bin den Frauen Katalin Brúder (UNM) fur die meisterhafte Restaurierung, Ildikó Pisch fur die schönen Zeichnungen sehr dankbar. Nicht zuletzt gebiihrt meinen Dank Frau Éva Garam, ffir die Unterstützung dieser Arbeiten. 4 Die Photos folgen dem Text in dem "Friulischen Buch" kaum. Die diesbeziigliche, sonst berechtigte Kritik eines Rezensenten gilt den Bildredakteuren - ich habe nach der Abgabe des Manuscriptes keinen weiteren Einfluss mehr gehabt. " Bei den technischen Beschreibungen war mir der Juwellier und Restaurator Herr Ferenc Belovitz (XJM) behilflich. ° H.Roth hat noch weitere Modellé zur Kreuzanhangerherstellung zitiert (Smyrna, eine wahrscheinlich aus Konstantinopel, eine aus der Sammlung des Louvre, ROTH 1980, 331, Note 102). Dièse Funde bestârken unsere Vermutung iiber die Verwendung einer Matrize auch im Laufe der Herstellung anderer Blechkreuze. Das Stuck von Konstantinopel hat M.C.Ross mitgeteilt, mit der Note "press-molds were probably used by metalworkers to give a rough form to objects which were finished by hand", ROSS 1962, 57-58. 7 Attila Kiss hat ein kleines Blechkreuz im Grâberfeld Kölked-Feketekapu "B" gefunden, das Stuck ist aber noch nicht publiziert, ich kenne es nur durch eine kurze Erwahnung von Éva Garam (GARAM 1991, 159, Anm. 22). Zu einer formell verwandten, spateren Gruppé (10-11. Jh) gehören die wirklichen Enkolpion-Kreuze mit voneinander abweichenden Seiten und Filigrán-Verzierung, z.B. Szentes - Nagytőke (BÁLINT 1991, 113-115, Taf XXXV, 1), oder Varna (DONCEVA-PETKOVA 1983, 113-124, die Abbildung ist leider sehr schlecht zu erkennen). Die Umzeichnungen von Photos sind die Arbeit der Graphikerin Rita Nagy. ° Joachim Werner behandelt zwei, auf den ersten Augenblick identisch aussehende Blechkreuze mit Christusfigur in der Mitte und Apostelbüsten an den Balken der Kreuze aus dem Frankfurter Kunsthandel (dieses Stuck landete schliesslich in Amerika, ROSS 1965, 21-22, Taf. XXIII, Nr. 15) und aus dem Koptischen Museum in Kairo. Ihm sind schon damais "geringfügige Abweichungen - aus denen man schliessen muss, dass die Kreuze nicht gepresst, sondern nach einer gemeinsamen Vorlage in Treibarbeit kopiert sind" aufgefallen (spater hat Marvin С Ross etwas abweichend formuliert: "this gold pectoral cross was probably pressed over a mold and finished in detail afterwards", ROSS 1965, loc.cit). Das Verhâltnis zwischen den "Frankfurter" und agyptischen Kreuzen ist âhnlich dem Verhâltnis zwischen den Kreuzen von Ozora und Táp (das agyptische ist in den Einzelheiten viel sorgfáltiger durchgearbeitet, aber beidé gehören werkstattmâssig auf das engste zusammen und sind wohl von verschiedenen Hânden angefertigt, WERNER 1936, 183184). 9 Marvin C. Ross meinte, dass das kleine Blechkreuz Nr. 19. der Dumbarton Oaks - Sammlung von Konstantinopel fur Export gefertigt wurde (ROSS 1965, 23-24). 10 Àhnlich áusserte sich auch Walter Pohl: "Auch Christliche Symbole (oder gar das Fehlen von Grabbeigaben) in awarischen Grabern können kein awarisches Christentum belegen", es "entstand dabei bestenfalls ein heidnischer Synkretismus mit christlichen Zügen" (POHL 1988, 204).