Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Bühler, Birgit: Technologische Untersuchungen an awarenzeitlichen Scheibenfibeln aus Keszthely [Ungarn]

Technologische Untersuchungen an awarenzeitlichen Scheibenfibeln aus Keszthely (Ungarn) 137 Das lineare Ornaments am âuBeren Rand der „Arka­denzier" ist bei diesen beiden Fibeln ahnlich gearbeitet: In beiden Füllen wurde es - wie die an einigen Stellen vorhandenen, quer zur Lángsachse der Rille verlaufen­den Absatze (vgl. Abb. 18) zeigen - vermutlich geschro­tet. Der eher v- als u-formige Querschnitt der Rillen lâBt vermutén, dass es sich eher um einen SchrotmeiBel als um einen Schrotpunzen gehandelt habén dürfte. AuBerdem dürfte an beiden Exemplaren ein Werkzeug ahnlicher Dimensionen verwendet worden sein (vgl. Abb. 18 mit Abb. 20). Die randlichen Perldrahte dieser beiden Fibeln wur­den vermutlich ebenfalls mit einem Werkzeug gleichen Typs hergestellt: Der fehlende „Àquatorschnitt" sowie das fallweise Auftreten von Kerben im Randbereich einzelner Perlen weisen darauf hin, daB in beiden Fal­1 Einen vergleichbaren, allerdings goldenen Perldraht konn­te die Verfasserin am Rand des Anhangers an einer friih­byzantinischen (um 600), vermutlich aus Assiut (Àgyp­ten) stammenden Halskette aus dem British Museum (Department of Medieval and Later Antiquities, Inv. Nr. M + LA 1916, 7-4, 2) beobachten; vgl.: Birgit Bühler, Der Scharnierbeschlag von Weiden am See und die Drahther­stellung im Friihmittelalter. In: Falko Daim (Hrsg.), Die Awaren am Rand der byzantinischen Welt. Studien zu Diplomatie, Handel und Technologietransfer im Friihmit­telalter (= Monographien aus Frühgeschichte und Mittel­alterarchaologie 7, 2000) 239-242 und Abb. 19. 2 Wladyslaw Duczko, Birka V: The Filigree and Granula­tion Work of the Viking Period (Stockholm 1985)21. 3 Wladyslaw Duczko, Birka V: The Filigree and Granula­tion Work of the Viking Period (Stockholm 1985) 21. 4 Niamh Whitfield, Beaded Wire in the Early Middle Ages (Preprint from the Third International Symposium on the History of Jewellery Material and Techniques: London (Society of Jewellery Historians 4-6 Nov. 1985) 9. 5 Hans Drescher, „Draht", in: Reallexikon der Germani­schen Altertumskunde 6/1/2 (Berlin - New York 1985) 151. ° Erhard Brepohl, (Hrsg.): Theophilus Presbyter und die mittelalterliche Goldschmiedekunst (Wien - Köln - Graz 1987) 69. 7 Definitionen dieses Begriffes finden sich z.B. bei: Erhard Brepohl, Théorie und Praxis des Goldschmieds (Leipzig 1962) 250. Ulrike Bunte, Ziertechniken auf Bronzeober­flachen. In: Hermann Born (Hrsg.), Archaologische Bron­zén, Antiké Kunst, Moderne Technik (Berlin 1985) 61. Ernst Foltz, Herstellungstechnik - Untersuchungen zur Herstellung der Silberobjekte. In: Herbert A. Cahn ­Annemarie Kaufmann-Heinimann, Der spátrömische Sil­berschatz von Kaiseraugst (= Basler Beitrâge zur Ur- und Frühgeschichte Band 9, 1984) 363. Wilfried Seipel (Hrsg.), Die Magie des Goldes - Antiké Schatze aus ita­len ein „Doppelgesenke" verwendet worden sein könn­te (siehe oben). Es dürfte sich jedoch keineswegs um dasselbe Werkzeug gehandelt haben, da sich die Perien dieser beiden Drahte hinsichtlich ihrer Form deutlich unterscheiden (vgl. Abb. 21 mit Abb. 22). Âhnlich wie bei der Scheibenfibel aus Keszthely­Fenékpuszta Horreum Grab 5 weisen auch bei den bei­den, mit der Darstellung eines „Reiterheiligen bzw. Bellerophon" verzierten Exemplaren mehrere Aspekte der Herstellungstechnik - namlich das in einem Nega­tivmodel gepreBte bzw. treibziselierte Bildfeld sowie der, vermutlich in einem Doppelgesenke hergestellte Perldraht und die relativ hohe Anzahl von Einzelteilen - in den Bereich des unter „byzantinischem" EinfluB stehenden Kunsthandwerks. lien (Ausstellungskatalog Wien 1996) 153. ° Erhard Brepohl, Théorie und Praxis des Goldschmieds (Leipzig 1962) 252-253. " Erhard Brepohl, Theophilus Presbyter und die mittelalter­liche Goldschmiedekunst (Wien-Köln-Graz 1987) 74. '° Der Nachweis, daB bronzenes Ziselierwerkzeug zur Bear­beitung von Bronzeblech verwendet werden kann, wurde von Lowery, Savage und Wilkins erbracht. Allerdings stellten sie fest, daB die Arbeitskante eines bronzenen Schrotpunzens wesentlich hâufiger überarbeitet werden muB als jene eines eisernen: R.P. Lowery - R.D.A. Sava­ge - R.L. Wilkins, Scriber, Graver, Scorper, Tracer: notes on Experiments in Bronzeworking Technique (Procee­dings of the Prehistoric Society 37, 1971) 170 und 173. I' Erhard Brepohl, Théorie und Praxis des Goldschmieds (Leipzig 1962) 259. '2 Erhard Brepohl, Théorie und Praxis des Goldschmieds (Leipzig 1962) 253 und Bild 191a + b. 13 Anna Bennett - Marlia Mundell Mango, The Sevso Trea­sure Part I. Journal of Roman Archaeology, Supplemen­tary Series Nr. 12, Part 1 (Ann Arbor 1994) 31, 63 (Fig. 1-9), 67 (Fig. 1-14), 429, 440 (Fig. 13.16). Marlia Mun­dell Mango, Silver from Early Byzantium - The Kaper Koraon and Related Treasures (Baltimore 1986) 84 (Fig. 6.1), 118 (Fig. 18.1). 14 R.P. Lowery - R.D.A. Savage - R.L. Wilkins, Scriber, Graver, Scorper, Tracer: notes on Experiments in Bronze­working Technique (Proceedings of the Prehistoric Socie­ty 37, 1971) 173, 181 und Plate XIII/a-d. 15 R.P. Lowery - R.D.A. Savage - R.L. Wilkins, Scriber, Graver, Scorper, Tracer: notes on Experiments in Bronze­working Technique (Proceedings of the Prehistoric Socie­ty 37, 1971) 173. 16 Vgl. z.B. Anna Bennett - Marlia Mundell Mango, The Sevso Treasure Part 1. Journal of Roman Archaeology, Supplementary Series Nr. 12, Part 1 (Ann Arbor 1994)62 (Fig. 1-8), 65 (Fig. 1-11), 110 (Fig. 2-13), 111 (Fig. 2-14), Anmerkungen:

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