Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)

Petánovics Katalin: A várvölgyi búcsúi korona

A várvölgyi búcsúi korona 253 zasságjog rendszere (a Codex Juris Canonici szerint.) Budapest. SZÉKELY 1986 = Székely L.: A Júlia szép leány... ballada új­raértékeléséhez. In: „Mert ezt Isten hagyta..." Tüskés G. (szerk.) Budapest. Die Der Kranz besteht zum grossen Teil aus pflanzli­chen Matériáién, spáter wurde sie nur aus Textil und Myrtenimitat gefertigt. Sie weist aber in jedem Fali auf eine höhere Éhre, auf die Zugehörigheit eines jeden zu Gott hin. Die Krone, welche aus Edelmetall, Eisen oder Pflanzen gefertigt sein konnte, áhnelt in ihrer Symbolik der des Kranzes, verkörpert jedoch in erster Linie die von Gott erhaltene Macht. lm Feudalismus wurde die Königswürde zum Symbol. Da die Jungfrau Maria die irdische Königin verkörpert, wurden ihre Gnadenbilder und -statuen schon seit dem Mittelalter gekrönt. Eine Statue oder ein Bild konnte auch mehrere Kronen ha­bén. Seit der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts wurden landesweit als Auswirkung der Kongregation Marias Rosenkranz-Vereine gegründet. Aus ihnen entstammen in den Dörfern die Maria-Mádchen-Vereine. Bei Pro­zessionen trugen die Madchen auf ihren Schultern Ma­rienstatuen, um den Glanz des Festés zu unterstreichen. In den Dörfern des Gebietes von Bácska-Bánság trug man mancherorts anstelle der Marienstatue eine Ma­rienkrone (З.АЬЬ.) bei den Prozessionen. Die Wallfahrtskrone von Várvölgy (2. Abb.) besteht aus vier Drahtbándern mit einem darauf befestigten Seidenkissen. Die Drahtbander wurden mit Watté be­wickelt und weisser Seide bezogen, schliesslich mit Perlen und Myrte geschmückt. Die Spitze wurde von einer Perlenkrone abgeschlossen. Von beiden Seiten hingen je drei lange blaue oder weisse Bánder herab, welche von je drei Madchen herausgezogen getragen wurden. Die Wallfahrtskrone von Várvölgy unterscheidet sich von áhnlichen Marienkronen dadurch,.dass jené im allgemeinen Maria symbolisierten und nur bei der SZEMADÁM é.n. = Szemadám GY.: Koszorú, korona címszó. In: Jelképtár. Hoppal M. - Jankovics M. - Nagy A. ­Szemadám Gy. (szerk.) 124-125. VAJKAI 1940 = Vajkai A.: A csatkai búcsú. Ethnographia LI. 50-73. von Várvölgy Prozession in dem einen Dorf getragen wurde, dagegen wurde die Krone von Várvölgy ausschliesslich zur Wallfahrt nach Sümeg gebracht. Die Krone war also ausgesprochen jene der Siimeger Schmerzensmutter, welche jáhrlich verehrt wurde. Die Krone und der Kranz sind auch das Symbol der Jungfráulichkeit und Unschuld, weshalb sie von den Kommunikanten, den Konfirmanden, auf Hochzeiten von den Bráuten, aber auch bei den Prawoslawen und ebenso von den Bráutigamen friiherer Jahrhunderte in westlichen Lándern getragen wurden. Deshalb konnte sie auch bei gestorbenen Madchen und Jungen ihre Funktion ándern und zur Totenkrone werden. Diese Krone, aus Rosmarin und Blumen geflochten oder spater aus Myrte und Kunstblumen gefertigt, wurde von der Braut oder dem Brautigam auf einem Teller oder Kissen getragen. Oder es wurde die Totenhochzeit abgehalten, welche mit einem Totenmahl endete. Wir habén kein Wissen darüber, wie die Wallfahrts­krone von Várvölgy in das Dorf gelangte, aber ihre Wurzeln miissen wir im Prank der barocken Prozessi­onen suchen, bei denen die Teilnehmer sichtbar ihre Zugehörigkeit zu Maria bekundeten, im Gegensatz zur Ablehnung des Marienkultes der Protestanten. Ihr Weiterleben im 20. Jahrhundert, so meinen wir, ist den westungarischen Ziinften zu verdanken, welche noch Ende des 19. Jahrhunderts an den traditionellen, se­henswerten Prozessionen festhielten. Auf dem Gebiet des heutigen Ungarn ist die Wall­fahrtskrone von Várvölgy in dieser Form, die an einen Wallfahrtsort gebunden ist, ein Einzelfall. Der Brauch ist durch die politischen Einwirkungen in den 50er Jah­ren vollkommen verschwunden. Übersetzt von Holléné Houben Katrin

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