Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]
20 H.Simon, Katalin 2, 6). Die GefaBe wurden gut ausgebrannt, die Bruchfláche ist dagegen tiberwiegend grau oder schwarz. Die GefaBoberflache wurde manchmal sorgfaltig geglâttet (Abb. 2, 1; Abb. 2, 6). Die Wanddicke der GefaBe schwankt zwischen 0,4-1,8 cm. Für die GefaBe ist die Verziertheit nicht charakteristisch, von den Verzierungsweisen ist die plastische auf einigen Exemplaren zu beobachten. Diesmal kamen aber die Fragmente von zwei GefaBen vor, auf denen die pastose rote Bemalung (Abb. 1, 11) bzw. das negative Muster der einstigen streifigen Bemalung (Abb. 2, 7) zu beobachten sind. Da aber diese Spuren als chronologische Anhaltspunkte immer noch zu wenig sind, stiitzen wir uns auch in diesem Falle auf die analógén GefáBformen, die eben8 falls keine breite Skala vertreten. 1.0. Schüsseln Die meisten GefaBscherben, bei denen man die urspriingliche Form der einzelnen GefaBe bestimmen kann, stammen aus Schüsseln, die in dem zu behandelnden Material mehrere Varianten reprasentieren. 1.1-2. Die kalottenförmigen Schüsseln (Abb. 1, 2,6; Abb. 2, 2) wie auch die von umgekehrter Kegelstumpfform (konische Schüsseln) (Abb. 1, 4) verfügen über keinen besonderen Datierungswert, sie sind in der Starcevo-Kultur von der friihesten Phase an bis in die spate Phase vorhanden (KALICZ 1990, 55, 73; RACZKY 1976, 173; PAVÚK 1980, 53). 9 Unsere Exemplare sind unverziert; auf einem Stuck (Abb. 2, 2) sind die Spuren eines Glattmittels auf der GefaBwand innen und auBen gleicherweise - zu sehen. 1.3. Der kugelbauchige Schiisseltyp ist in unserem Material durch ein Exemplar mit profiliertem Boden vertreten (Abb. 2, 11). Im unteren Drittel des GefaBkörpers findet man einen flachen, sich in die GefaBwand einschmiegenden waagerechten Buckel. Schüsseln mit kugeligem Bauch sind von der frühen bis 10 in die spate Phase der Starcevo-Kultur anwesend. 1.4. Eine der Schüsseln weist eine der bikonischen nahestehende Form auf (Abb. 1, 3). Ein áhnliches Exemplar, obwohl es auf der Bauchlinie einen kleinen, flachen Buckel hat (was aber auf dem noch unbeschadigten Exemplar von Gellénháza auch nicht auszuschlieBen ist), wurde in Kaposvár-Deseda gefunden (KALICZ, 1990, Taf. 44, 8). N. Kalicz halt diese für eine selten auftauchende Form (KALICZ 1990, 76). Das Material des Fundortes Kaposvár-Deseda vertritt teils eventuell einen Übergangstyp, der die in die klassische Phase der Starcevo-Kultur einreihbare Spiraloid A-Phase bzw. deren Ende reprasentiert, teils aber die spate (Spiraloid B-) Phase der Starcevo-Kultur (KALICZ 1990, 92-93). Auch im neulich veröffentlichten, in die Spiraloid B-Phase der StarcevoKultur gehörenden Fundmaterial von VörsMáriaasszonysziget sind bikonische Schüsseln vorhanden (KALICZ - VIRÁG - BIRÓ 1998, 5a, 2,4). N. Kalicz halt diese GefaBform mit konkavem Oberteil und scharfer Bauchlinie in der spáten Phase der Starcevo-Kultur für allgemein, wahrend er sie auch in der spaten Phase der Körös-Kultur zu den Seltenheiten zahlt (KALICZ 1990, 84). Bikonische GefaBe sind unter den Funden der Körös-Kultur z. B. in Tiszajenő ebenfalls bekannt (RACZKY 1976, 185 und Abb. 15, 4). Dieses Material wurde unmittelbar vor den, durch die Grube 3 von Maroslele-Pana vertretenen Horizont datiert: Einer der Beweise war eben die Anwesenheit der Bruchstücke von bikonischen GefaBen. Diese Période entspricht zeitlich der sog. „Girlandoid"-Phase der Starcevo-Kultur (RACZKY 1976, 187). Dasselbe konnte auch im Fundmaterial von Szajol-Felsőföld beobachtet werden (RACZKY 1983, 189). Unter anderen wurde das Material der Grube 1 von Kőtelek-Huszársarok aufgrund der Anwesenheit von bikonischen GefáBbruchstücken verháltnismaBig spat, aber noch vor die Zeit der Grube 3 von Maroslele-Pana datiert (RACZKY 1983, 166). Auf den nordkroatischen Fundorten Pepelane „Lug" und Vinkovci, gradska zona können bikonische und der bikonischen nahestehenden GefáBformen ebenfalls erwáhnt werden (MINICHREITER 1992, T. 5, 1 und T. II, 3). Der Fundplatz Pepelane „Lug" vertritt die sog. Linear C-Phase der Starcevo-Kultur, das Fundmaterial von Vinkovci, gradska zona wurde aber von der Linear B- bis in die Spiraloid B-Phase derselben Kultur datiert (MINICHREITER 1992, 52). Auf der typologischen Tafel der Spiraloid B-Phase der Starcevo-Kultur sind noch áhnliche Formen zu sehen (MINICHREITER 1992, si. 25, 13), die bikonischen GefáBe sind in dieser Phase kennzeichnend (KALICZ-SCHREIBER KALICZ 1992, 53). 1.5. Unter den Keramikfunden des Objektes 103/96 gibt es auch Bruchstücke von Rohrfüfien, die zu Schüsseln oder Kelchen gehört haben. Die RohrfüBe sind ganz niedrig (Abb. 1, 17) oder mittelhoch (Abb. 1, 11,13-16,18). Das Vorkommen solcher Funde ist in diesem Zusammenhang nicht überraschend, sie sind von der Linear A-Phase an bis in die spate Phase der Starcevo-Kultur anwesend (DIMITRIJEVIC 1974, T. III, 4, 5, 15, 18, 21-22, T. V, 2, T. VI, 6-9, 20, T. VII, 3, 5, 8-11, T. VIII, 1, 3, T. XII, 6, 8, T. XIV, 5, T. XVI, 9, T. XII, 1; MINICHREITER 1992, si. 20, 17, 27, T. 4, 7, 13; KALICZ 1990, 54-55, 73, 75, 84; SIMON 1996a, 63), sogar in den frühneolithischen Kulturen Südosteuropas kennzeichnend. Mit dem Auftauchen von höheren VollfüBen kann man vom Beginn der Vinca APhase rechnen (KALICZ-SCHREIBER - KALICZ 1992, 53-54). Da die Spiraloid B-Phase der StarcevoKultur (die álteste Phase der TLBK) und die Vinca АзPhase für zeitgleich betrachtet werden können (SIMON 1996a, 72; SIMON 1997, 131-132; HORVÁTH -