Zalai Múzeum 9. 100 éves a Keszthelyi Balatoni Múzeum (Zalaegerszeg, 1999)

Straub Péter: A Keszthely-kultúra kronológiai és etnikai hátterének újabb alternatívája

216 Straub Péter datieren. Nach den in diesem Graberfeld vorgekommenen Schmucksachen westgermanischen und byzantinischen Typs zu verurteilen. die im wesentlichen als interethnische Gegenstande dieser Epoche betrachtet werden können und deswegen die ethnische Bestimmung der da bestatteten Population kaum möglich ist, könnte dieses Graberfeld der Bestattungsort einer, als spatantik zu bezeichnenden vornehmen Schicht angehört haben. Sie waren die Fiihrer der von den Awaren in einem geschlossenen Block am Plattensee angesiedelten und sich in Transdanubien unter die wahrscheinlich weiterlebende. vollkommen verarmte romanisierte Population gcmischten Bevölkerung gewesen. Dadurch wird die Datierung des Graberfeldes in den Zeitabschnitt zwischen 568 und 630 angenommen, und das Aufhören mit der Bestattung wird von den Forschern mit der eventuellen Teilnahme der Bevölkerung der Keszthely­Kultur am Aufstand der Kutrigur-Bulgaren gegen die Awaren. ferner mit der Verbrennung der Festung und der dreischiffigen Basilika in Verbindung gebracht. Dem waren die Auseinandersiedlung der Bevölkerung und die strenge awarische militarische Aufsicht iiber diese gefolgt, deren archaologischen Beweis die Forscher im Auftauchen der Graberfelder mit grolier Grabzahl zu entdecken glauben. Die Belegung dieser Graberfelder ist ganz bis den Anfang des 9. Jahrhunderts auf der Spur zu folgen (KOVRIG 1960, 165; BONA 1970, Anm. 122; KISS 1992. 247-248; MÜLLER 1992,278-281). Aus dem Knochenmaterial der im Horreum­Graberfeld urspriinglich freigelegten 31 Begrabnisse könnte Imre Lengyel an den Knochen von 16 Grabern serologische Untersuchung machen. die die folgenden ergaben; Im Graberfeld können zwei Gruppén verschiedener Indexzahl abgesondert werden (ahnliches Ergebnis brachten auch die Analysen der Bestattungen der Graberfelder Keszthely-Kommunalfriedhof und Fenékpuszta-südliche Festungsmauer). in denen die mit reicheren Beigaben Bestatteten mit den Grabern der vor 568 belegten langobardischen Graberfelder, und die Graber mit ârmeren Beigaben - mit Ausnahme eines einzigen Grabes - mit den spatrömischen Bestattungen enge etlmische Verbindungen aufweisen. Dieses, vor den Forschern bis in die Einzelheiten unbekannte Verfahren als Méthode liefert unschatzbare Informationen zu manchen Vorstellungen. die archaologisch exakt sonst nicht zu beweisen sind. Unabhangig davon, dali Imre Lengyel àhnliche Analysen bezüglich anderer archáologischer Epochen ebenfalls machte. fand dieses Verfahren im Falle des Graberfeldes im Horreum keinen Anklang. und auch der Vergleich der biochemischen Ergebnisse mit dem archaologischen Fundmaterial fehlt. Bei dem Horreum­Graberfeld muli man aber unbedingt beriicksichtigen, dali Imre Lengyel in den 60er Jahren iiber kein Vergleichsmaterial verfügtc und als Analogien nur die transdanubischen spatrömischen und langobardischen Graberfelder benutzt werden konnten. Dariiber weili man schon, dali es sowohl von archaologischem als auch von geschichtlichem Standpunkt aus methodisch unbegriindet war: Weder Quellén noch archaologische Funde sprechen dafür, dali Langobarden nach dem Abzug dieses Volkes nach Italien in Pannonién geblieben waren (KISS 1992, 37; BONA 1993. Ill), und auch iiber das Weiterleben von romanisierten Volkselementen gibt es keine eindeutigen Angaben. 1st es aber auch trotz dem wahrscheinlich, dali nicht die ganze Population vor den Hunnen flogen und in Westeuropa in mehreren Gebieten das römische Weiterleben nachzuweisen ist. ist es unmöglich, von der gegenstandlichen Kultur der im 5. Jahrhundert vollkommen verarmten. kontinuierlich weiterlebenden romanisierten Bevölkerung den unerwartet. ganz ohne Vorausgegangene auftauchenden Reichtum der Keszthely-Kultur an Edelmetallgegenstanden abzuleiten (MÜLLER 1996a, 98). Trotzdem liegt die Lösung auf der Hand, da es im Horreum-Graberfeld wirklich Langobarden und Römer bestattet worden waren, aber man hutte dieses Material nicht mit Analogien aus dem 5. und 6. Jahrhundert vergleichen sollen. sondern mit denen vom Ende des 6. und vom Anfang des 7. Jahrhunderts. Die aus der serologischen Untersuchung gewonnenen Indexzahlen bezeichnen die Standard-Angabe der einzelnen ethnischen Gruppén mehr oder weniger. falls es keine zu groiie Vermischung gibt. Darum sollte die langobardische Indexzahl im Horreum-Gráberfeld mit dem Ergebnis der langobardischen Graberfelder nicht nur in Pannonién, sondern auch in Italien ganz bestimmt übereinstimmen. Die als spatrömisch geltenden Indexzahlen sollte man mit den - heute noch unbekannten - diesbeziiglichen Angaben von frühbyzantinischen Bestattungen vergleichen. Die serologischen Bestimmungen von Imre Lengyel sind also der Berticksichtigung wert. man muli nur wissen. dali diese nicht mit den heimischen Angaben, sondern mit den aus Italien und vom Balkan stammenden Bestattungen zu vergleichen sind. Demgemáli miissen beide. nach seiner Bestimmung eine langobardische und römische Verwandtschaft aufweisende Gruppén aus dem Horreum-Graberfeld von geschichtlichem und archaologischem Standpunkt aus als ein. nach 568 gelebtes langobardisches und byzautiniscb.es Ethnikum betrachtet werden. Die beste archaologische Interpretation der naturwissenschaftlichen Ergebnisse ist. wenn man im Spiegel der Funde annimmt. dali es einerseits eine Komponente in den Graberfeldern der Keszthely-Kultur

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