Zalai Múzeum 9. 100 éves a Keszthelyi Balatoni Múzeum (Zalaegerszeg, 1999)
Straub Péter: Újabb adalék a Keszthely-kultúra eredetéhez egy fenékpusztai sír kapcsány
Újabb adalék a Keszthely-kultúra eredetéhez egy fenékpusztai sir kapcsán 189 Entsprechung weder in dem langobardischen Fundmaterial vor 568 noch in dem der Keszthely-Kultur hat. kann diese von drei Gesichtpunkten aus zur Deutung des behandelten Grabes beitragen. Von den Langobarden wurden nicht nur die S- und vogelförmigen Fibeln der merowingíschen Sitté entsprechend paarweise getragen, sondern auch die, zum Kreis der Kleinfibeln gehörenden, als fránkische oder alemannische Importstücke geltenden Broschen (Tabelle 1). Der Durchschnitt der, von der Rheingegend stammenden silbernen Scheibeirfíbeln schwankt zwischen 2,5 und 3 cm. Der Gröíie nach gilt also auch das Exemplar von Fenékpuszta mit ihrem Durchschnitt von 2,3 cm als eine áhnliche Kleinfibel. Aufgrund der. aus der ersten Hálfte des 6. Jahrhunderts stammenden, bis dalim veröffentlichten ungestóften Gráber palit es aber zur Tracht der langobardischen Frauen vor 568 nicht. Wie die unpaarigen Kleiirfíbeln im HorreumGráberfeld (STRAUB im Druck). reprásentiert auch diese Scheibenfíbel den Modewechsel der Germánén an der Wende des 6. und 7. Jahrhunderts, der auf mediterránén Einfluli zur Folge hatte, dali die Germánén ihre Tracht nicht mehr mit vier Fibeln. sondern mit einer einzigen Kleinfibel zu versehen begannen (ZELLER 1974, 384: MARTIN 1995, 633638). Das bezieht sich auch auf die italischen Langobarden. Insofern also Kleinfibeln in den nicht ausgeraubten Grábern der Keszthely-Kultur einsam. oder nicht als Glieder eines Paares. ohne Grolifíbeln vorkommen. weisen sie nicht auf die langobardische Zeit. sondern aiif den Anfang des 7. Jahrhunderts hin. Dafür gibt es Beweise noch in sechs Fallen (Abb. 4, 18). Nicht nur die Tragungsweise der Fibel. sondern auch ihre Verzierung spricht dagegen. dali man sie in Pannonién erzeugt habén dürfte. Das mit drei Kreisen ausgefüllte Dreieck als ein gestempeltes oder punziertes Muster hat viele Varianten in der germanischen Kunst vom 3. bis 7. Jahrhundert. Es scheint aber, dali die Entsprechungen der Verzierung der Fibel von Fenékpuszta weder von den langobardischen Töpfern noch von den Goldschmieden vor 568 angewandt wurden. Analógé Verzierungen waren aber in Nordund Mittelitalien beliebt. wo sie auf zahlreichen Gcgenstanstypen auftauchen. Die bestén formalen Analogien der Scheibenfíbel sind in italischen Graberfeldern bekannt (Abb. 4, 9-11). Die Datierung der bronzenen Exemplare von IbligoInvillino (BROZZI 1989. Tav. 8, 12) und vermutlich auch die von Enguiso (MENIS 1990, Fig. II, 31) ist problematisch. Diese kőimen sogar dem ármlichen archaologischen Fundmaterial der kontinuierlichen römischen Bevölkemng vor dem Auftauchen der Langobarden zugeordnet werden. Sowohl die im Graberfeld von Romans d'Isonso im Grab 78 vorgekommene Bronzefibel (GIOVANNINI 1990, Tav. XXII, 5) und das im Grab des Graberfeldes von Testona gefundene áhnliche Exemplar (FUCHS-WERNER 1950. Taf. 37, Cl 1) als auch die, in einer der im vorigen Jahrhundert freigelegten Bestattungen des Graberfeldes von Cividale zum Vorschein gekommene silbervergoldete Scheibenfíbel (BIERBRAUER 1986, Fig. 6) werden von den italienischen und deutschen Archaologen eindeutig an den Anfang des 7. Jahrhundertes datiert. Aufgrund ihrer Analogien erweitert die als eine Kleinfibel geltende Scheibenfíbel von Fenékpuszta das Fundmaterial der Keszthely-Kultur mit einem neuen Fund, welcher ganz sicher für ein aus Italien nach Transdanubien zurückgelangtes Stuck gehalten werden kann. Die Analogien dieser Fibel unterstützen schön die auf geschichtlichem und archaologischem Grund schon lange aufgetauchte, aber bis in die Einzelheiten nicht ausgearbeitete Vorstellung, wonach man unter den Komponenten dieser Kultur mit einer, von den Awaren im Jahre 610 und 611 übersiedelten langobardischen Bevölkemng rechnen rauB. Die neu übersiedelten Germánén lielien sich in der Náhe des Plattensees mit ihren. aus Italien mitgebrachten Schmucksachen bestatten. Diese wurden überwiegend von den Mitgliedern der ersten zwei Generationen getragen. Die auch das Ganzé der Keszthely-Kultur betrachtet als auffallende Einzelfunde geltenden Beigaben des Grabes von Fenékpuszta weisen auf eine sehr frühe, höchstwahrscheinlich aus dem ersten Jahrzehnt des 7. Jahrhunderts stammende Bestattung dieser Kultur hin. Die junge Frau brachte die Fibel und Schnalle von ihrem vorigen Siedlungsgebiet mit; Gegenstánde solchen Typs wurden in Transdanubien nicht mehr hergestellt. Übersetzt von Katalin H. Simon