Zalai Múzeum 6. (Zalaegerszeg, 1996)

Kiss Attila: Das Gräberfeld von Szekszárd-Palánk aus der zweiten Hälfte des 5. Jh. und der ostgotische Fundstoff in Pannonien

64 Kiss Attila Durchmesser. Sonstige Funde enthielt das Grab nicht. Die ganze linke Seite des Skeletts, sowie die Unter- und Oberarmknochen fehlten." O: W-O, H: 60 cm. (Archiv des Ungarischen Nationalmuseums, Inv.Nr. XVII. 459/1961. Bericht von Balázs Draveczky). „Im Schlag der Strafte befand sich ein W-0 orientiertes, zerstöbertes Grab, vermutlich aus der Volkerwande­rungszeit." (DRAVECZKY В., RégFüz. I. 15. 1962. 46.) Beim Hause Dózsa-György-utca Nr. 1. ein ver­nichtetes, vermutlich ostgotisches Graberfeld." (DRA­VECZKY-SÁGI-TAKÁCS 1964 24). Aufgrund der literarischen Angaben laftt sich nicht entscheiden, ob der Fundort des beim 1959-60 stattgefundenen Stra­fienbau zum Vorschein gekommenen Ohrgehânges und der Ort der Fundrettung von 1961 tatsàchlich identisch sind? Wie Balázs Draveczky sich erinnert (18. 03. 1993), wurde dort bei dem Straftenbau ein Hiigel durchschnitten und deshalb bedeuten der Fundort von 1959-60 und der Ort der Fundrettung von 1961 mehr oder weniger einen Fundort. Aufbewahrungsort: Rippl-Rónai-Museum. Inv. Nr. 61.258. 1. Fundbeschreibung: polyederförmiges, bronzenes Ohrghânge mit massivem Knopf. Dm: 3,1 cm (Abb. 16:1). Nagykanizsa (1894) Fundumstânde: unbekannt. Von Vilmos Fuchs gekauft. Aufbewahrungsort: Ungarisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 76/1984 1-2. Fundbeschreibung: aus Goldblech gebogenes golde­nes Ohrgehangepaar mit ovalem Ring und polyeder­förmigen Knöpfen. Aller Almandinschmuck und die Klebemasse der Polyederknöpfe fehlen. Die auf einem Ring sitzenden Enden der Polyederknöpfe werden von je einem Perldraht abgeschlossen. Dm: 3,7-3,8 cm, Gewicht: 10,15 und 9,73 g. (Abb. 16:2-3). Rcgöly (1926) Fundumstânde: unbekannt, von Albert Sándor, wolmhaft in Regöly, gekauft. Aufbewahrungsort: Ungarisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 57/1926. a-c. Fundbeschreibung: goldenes Ohrgehangepaar mit polyederförmigen massiven Knöpfen. Dm: 3 cm, Gewicht 6,7 u. 6,8 g. (Abb. 16:4-5.) Tonnenförmige Goldperle aus Blech. L: 1,1 cm, Dm: 0,5 cm, Gewicht: 0,17 g. (Abb. 16:6), „eine gröfiere und zwei kleinere Glasperlen (+) und drei kleine Metallbruchstucke (+). Literatur: BONA 1991 288 Taf. 100. Simontornya (1882) Fundumstânde: unbekannt, Sendung der „Eisenbahn­gesellschaft Budapest-Pécs". Laut Angabe des Absen­ders der amtlichen Sendung entdeckte man die Funde wahrscheinlich bei Eisenbahnbauarbeiten beim Bau der am 16. November 1882 iibergebenen Strecke Budapest­Kelenföld-Szentlőrinc (Groftlexikon Pallas, Bd. XII, II. statistische Tafel zwischen den Seiten 108 und 109). Die in der Sendung befindlichen beiden Kinderschien­beine lassen darauf schliefien, daft der Fund einem vernichteten Kidergrab entstammt. Aufbewahrungsort: Ungarisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 21/1882. 1. Fundbeschreibung: offenes, gegen die Enden hin breiter werdendes silbernes Armband mit rundem Querschnitt. Dm: 5,0 cm (Abb. 16:7). Szigetvár (1905) Fundumstânde: unbekannt. von Hermán Hahn gekauft. Aufbewahrungsort: Ungarisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 52/1905. Fundbeschreibung: aus Blech gebogenes goldenes Ohrgehânge mit eckig gedriicktem Ring, mit polyederförmigen Knopf. Aller Almandinschmuck des Polyederknopfes und die Klebemasse fehlen. Dm: 3,6 cm, Gewicht: 12,72 g. (Abb. 16:8, 10) Appendix 2 Die Entwicklung des Fibelpaars von Miszla Mit dem Fibelpaar von Miszla hat sich die Forschung - meines Wissens - nur einmal beschaftigt, als J. Werner das folgende schrieb: „Es handelte sich darum, daft mustergleiche Gegenstiicke zu dem singulàren Biigelfibelpaar des Grabes 20 [von Basel-Kleinhünin­gen] (VOGT 1930 157 Taf. 10, Gr.20:2-3) wenige Jahre zuvor aus einem Grabfund von Miszla, Kom. Tolna (Westungarn) veröffentlicht worden waren. Das ungarische Grab mit Silberschnalle, goldenen Körb­chenohrringen [recte: Polyederohrringen], einem Paar massiver Silberarmringe und dem Bruchstück eines östlichen Nomadenspiegels gehört zu einer Gruppé wohl gotischer Einzelgrâber der zweiten Hálfte des 5. Jahrhunderts, deren Formenschatz gelegentlich auf den merowingischen Westen eingewirkt hat... Diese Beziehungen spiegeln Verbindungen der donaulán­dischen Germánén zum fránkisch-alamannischen Ge­biet in der Zeit nach dem Zusammenbruch des Attila­Reiches (453) und vor der Abwanderung der Ostgotern nach Italien (488) wider." (WERNER 196*6 283) H. Kühn kiimmerte sich nicht viel darum, daft J. Werner 1959 den Fibeltyp bereits Levice-Prsa (ung. Léva-Perse) Тур genannt hatte (WERNER 1959 431), und noch weniger darum, daft der von ihm als

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