Zalai Múzeum 6. (Zalaegerszeg, 1996)
Kiss Attila: Das Gräberfeld von Szekszárd-Palánk aus der zweiten Hälfte des 5. Jh. und der ostgotische Fundstoff in Pannonien
54 Kiss Attila Grab 207 (Grab 1/1959) {Abb. 5) O: WWS-OON, T: 75-80 cm. L des Ziegelgrabes 190 cm, B: beim Schâdel 53-54 cm, bei den Fuflknochen 44-45 cm. Höhe der Grabkiste mit dem Deckziegel zusammen 37 cm. Struktur des Ziegelgrabes: am Boden des Grabes liegen vier, in Lângsrichtung flach gelegte römische Ziegel. Die Ziegel der Seitenwânde sind an die AuBenkanten der Bodenziegel gefíigt. Die Lângsseite der rechteckförmigen Grabgrube wird auf beiden Seiten von je vier auf die Langskante gestellten römischen Ziegeln gebildet. die kürzeren Seiten des Grabes sind durch einen ebenfalls auf die Langskante gestellten römischen Ziegel abgeschlossen. „Auf mehreren Ziegeln ist parallel geschweifte, eingetiefte Linienverzierung zu sehen." Den Oberteil der Grabkiste, die Deckplatte, bilden 6 verschieden groBe, eng nebeneinander, mit ihrer Lângsachse senkrecht gelegte römische Ziegel. Von diesen sind zwei in zersprungenem und einer in zertriimmertem Zustand zum Vorschein gekommen. Das Innere der Grabkiste war bis zum Rand mit eingesickertem Sclamm ausgefüllt. Im Ziegclgrab lag das Skelett einer auf den Riicken gelegten, ausgestreckten juvenilen, „presumably female" Person mit nach rechts gerutschtem, maerocephalem Schâdel (LIPTÁK 1983 36-40). Ihre Oberarmknochen liegen eng an der Ziegelwand, im Raum zwischen den unteren Enden der Oberarmknochen und zwischen den oberen Enden der Schienbeine liegen die Knochen in sekundârer Lage. aber auch das linke Schulterbein liegt zwischen den oberen Enden der Schienbiene. „Zwischen den Knien" ovale Eisenschnalle mit über den Schnallenrahmen von rundem Querschnitt gebogenem Dorn, mit den Spuren von Eisenblech zum Befestigen am Riemen. L: 5,0 cm, B: 1,3 cm (Abb. 5:1). „Beim rechten Beinknochen" Bronzeblechfragmente (Abb. 5:2). Im Inventarbuch steht unter der Nr. 84. 1. 3. eine „eiserne Taschenschliefíe" und „der dazu gehörige KnochenteiT\ doch sind diese im ausfuhrlichen Grabungsprotokoll nicht festgehalten. Da die Gegenstandsbestimmung aufgrund des Gegenstandes eindeutig nicht möglich ist, und anhand des Fundes auch die Gegenstandsfonn auf der Zeichnungentafel von Salamon nicht bewiesen werden kann, habe ich von der Mitteilung des Gegenstandes abgesehen. Grab 209. (Grab 3/1959) O: WWS-OON, T: 75 cm, L: 200 cm, B: 50 cm, L: 163 cm (?). Skelett eines auf den Riicken gelegten, ausgestreckenten sen. Mannes (LIPTÁK 1974 Table 5). Schâdel auf dem rechten Schlâfenknochen, Mandibula + 8 cm über dem rechten Ellbogengelenk mit den Zâhnen senkrecht nach oben. Die Enden der Unterarme liegen am Halse der Schenkelknochen. Beigabenlos. Grab 210 (Grab 4/1959) O: W-O, T: 75 cm, L: 180 cm, B: 60 cm Skelett einer auf den Rücken gelegten, ausgestreckten „adultus, decidedly female" Person mit maerocephalem Schadel (LIPTÁK 1983 35-40). Die linken Ober- und Unterarmknochen eng an die Rumpfknochen geschmiegt, die rechten Ober- und Unterarmknochen etwas gebeugt, von den Rumpfknochen etwas entfernter, Handknochen in der Nâhe des trochanter maior des Schenkelknochens. Beigaben (nach SALAMON 1968, Abb. 4) Zwischen dem Schâdeldach und dem Grabende eine Perle von ovalem Queschnitt mit poröser Oberflâche. D: 2,2 cm (Abb. 5:9). Neben dem linken Warzenfortsatz abgerundete, poröse blaue Glasperle mit roten Tupfen. Dm: 2,3 cm (Abb. 5:10). „Am ursprünglichen Platz und in urspriinglicher Lage über der linken Schultermitte" (nach SALAMON 1968, Abb. 4 zum Schlüsselbein parallel) eine gegosscne Bronzefibel vom sog. Тур LevicePrsa (ung. Léva-Perse) von sehr schwacher Qualitât, mit dreieckförmigem Kopf, mit rautenförmigen FuB und Bügel von kreisrundem Querschnitt. An Kopf und FuB konkave Kerbschnittverzierung, am Kopf- und FuBende. in der Langsachse je ein Knopf. Féder und Nadelhalter sind schadhaft, die Nadel fehlt. L: 6,1-6,2 cm (Abb. 5:2). - Zwischen dem rechten Schlüsselbein und der Mandibula grüne Glasperle von fünfeckigem Querschnitt, Oberflâche der Lange nach gerippt, die Enden brüchig. L: 3,2 cm. Dm: 0,9 cm. (Abb. 5:11). Auf der Innenseite des oberen Endes des rechten Oberarmknochens schwarze Glasperle in Form eines unregelmaBigen Zylinders. Dm: 1,5 cm (Abb. 5:8). - An derselben Stelle eine zylinderförmige, poröse Bemsteinperle. Dm: 1,3 cm (Abb. 5:7). - Ebendort Zylinderförmige, brâunliche Glasperle, mit schwarzlichem, wellenförmigem Streifen. Dm: 1,5 cm (Abb. 5:6). - An der Aufienseite der Mitte des rechten Oberarmknochens blaue Glasperle in Form einer eingedrückten Kugel. Dm: 1.3 cm (Abb. 5:5). An der Innenseite der rechtsseitigen Rippen (nach SALAMON 1968, Abb. 4), auf die Grabachse senkrecht, das Paarstück der vorerwâhnten Fib el (Abb. 5:3). Zwischen der Fibel und den Rückenwirbeln blaue Glasperle von ovalem Querschnitt, mit etwas gerippter Oberflâche. Dm: 2,8 cm (Abb. 5:4). Oberhalb der Mitte des rechten Schienbeins lag ein „grauer flacher Flintsplitter" (Abb. 5:1). Grab 211 (Grab 5/1959) Awarenzeitlich! Auf dem Bauch liegendes Ad. Mánnerskelett (LIPTÁK 1974 Table 5). Grab 212 (Grab 6/1959) Awarenzeitlich (?) Inf. I. (?) Skelett Grab 213 (Grab 7/1959) O: WWN-OOS, T: 100 cm, L: 255 cm, B: 50-55 cm