Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)

Figler András: Die Fragen der Frühbronzezeit in Nordwest-Transdanubien

Die Fragen der Friihbronzezeit in Nordwest-Transdanubien 23 3. Schiissel. DasUnterteilisteinumkehrterKegelstumpf, die Schulter gewölbt, der Rand verdickt. Rand und Schulter sind durch vier breite, sich gegenüberstehende Tunnel­henkel vertmnden. Letztere sind durch senkrechte Einsch­nitte gegliedert. Der untere Teil ist durch ein kamm­geritztes Linienbiindel verziert. (Abb. 10. 5) 4. Gefass mit kegelförmigem Unterkörper, gerundeter Schulter kurzem Hals und verdicktem Rand. An der Schultermitte ist ein breiter hervorstehender Bandhenkel angebracht. Die Verzierung an der Schulter sind drei sym­metrisch angeordnete Rippenbündel aus je 8 senkrechten, plastischen Rippen bestehend. Die Farbe ist hellbraun mit grauen Flecken. (Abb. 10. 8.) 5. Henkelkrug mit zylindrischem Hals. (Abb. 10. 9) Von einer ausfuhrlichen Darlegung der Verbindungen zwischen den Grabbeigaben muss ich absehen. Deshalb hier nur einige kurze Bemerkungen: 1. Parallelen der Grabfunde aus Rajka und Kajárpéc fin­den wir an den Fundorten der Somogyvár—Vinkovci-Kul­tur, jedoch finden wir in beiden Grabern nicht die gleichen GefâBtypen, obwohl die Analogien zeigen, daB aile hier er­Auf der Karte der Somogy vár —Vinkovci-Fundorte ist deutlich sichtbar, daB sie sich in unserer Region auf das gleiche Gebiet ausbreitet wie die Makó-Kultur (Abb. 2.). Noch augenschein­licher wird das, wenn man die Fundstellen beider Kulturen auf eine Karte projeziert. (Abb. 3.) Es ist daher auszuschlieBen, daB beide Kulturen zur selben Zeit bestanden haben sollen. Das Somogyvár—Vinkovci-Fundgut aus Siidtransdanubien wird der I. und II. Période der Friihbronzezeit zugeordnet (ECSEDY 1978; 1981; BÁNDI 1981; 1984; KALICZ-SCHREIBER 1989; 1991). Die Friihphase der Kultur wurden von Ecsedy und Bandi zur Makó-Kultur zeitlich parallelgestellt. Das Fundgut aus Nord-Transdanubien wird allgemein der Spàtperiode der Kultur zugeordnet (ECSEDY 1978; 1981). KALICZ-SCHREIBER 1989; 1991). Jedoch ist bisher noch von niemandem der Unter­schied zwischen Früh- und Spàtperiode bestimmt worden. In Verbidung mit oben vorgestelltem Fundgut verwies ich schon auf einige Erscheinungen an süd- und nordtrans­danubischem Fundmaterial, die Tràger unterschiedender Merk­male sein könnten. Diese kleinen Abweichungen wiederspiegeln meiner Vorstellung nach eher régionale Eigenheiten und keine chronologischen Unterschiede. Ware nâmlich letzteres wahr, müBten sich diese Erscheinungen auch in spâteren Funden der Südgebiete zeigen. Die Somogyvár—Vinkovci-Kultur taucht also in Nordwest­Transdanubien auf, teils unmittelbar auf die Makó-Kultur fol­gend, teils diese berührend. Zugleich sehen wir in den Parallelen des Fundmaterial s keinen Grand dafür, das hier vorgestellte Fundgut in die Spàtperiode der Kultur einzuordnen. Dies scheinenden Formen in einem gröBeren geographi­schen Umkreis verbreitet waren. Als Erklârung zu diesem Unterschied körmén wir bedingt die sich auch zwischen den Bestattungen zeigenden Abweichungen annehmen. (Kleiner Hügel, grosser Hiigel?). 2. Für eine beachtenswerte Erscheinung halte ich, daB die aus den Grabern geborgenen kleinen walzenförmigen Bêcher (Flaschen) in jedem Fall nur einen Henkel auf­weisen, was allgemein charakteristisch fur allé bisher nördlich des Plattensees gefundenen Exemplare ist, wobei hingegen allé in südlichen Gebieten gefundenen GefaBe vom gleichen Тур zwei Henkel haben. In Siidtrans­danubien ist der robuste, derbe Etagenhenkel haufiger, im Norden kommt er selten vor. 3. Parallelen des im ersten Grab von Kajárpéc gefunde­nen GefáBes mit Rippenverzierung (Abb. 10. 8) finden wir sowohl unter den Funden der Makó (Kosihy-Caka)-Kultur (Muzla [VLADÁR 1966. 257. Abb. 18:10.], Jánosállás— Katonapart [KÜRTI 1974. 31. Abb. 2.]), als auch unter de­nen der Frühperiode der Somogyvár—Vinkovci-Kultur (Vinkovci-Marktplatz [DIMITRIJEVIC 1982. T. 8:4.]) scheint auch das Vorhandensein von Parallelen zwischen dem hier vorgestellten Fundgut und früher Vinkovci-Kultur (Vinkovci-A) zu beweisen. Wenn wir dazu noch beachten, daB neuerdings in unserer Gegend an mehreren Fundorten Fundgut vom Тур Proto-Kisapostag angetroffen wird (Ménfocsanak, Gyór-Fövenyesdomb), müssen wir sogar daran denken, daB die Somogyvár—Vinkovci-Kultur in diesen Gebieten eher zu ihrem Ende kam als in den südlichen Gebieten, wo die Somogy vár— Vinkovci-Kultur von der entwickelten Kisapostag-Kultur ab­gelöst wurde. Das bisher gesagte birgt offensichtlich einen Widerspruch in sich, der jedoch zu lösen ist, wenn wir daraber im Einverstàndnis sind, daB das Erscheinen der Somogyvár— Vinkovci-Kultur nicht den Einfall einer fremden Volksgruppe be­deutet, sondern eine langsam vorsichgehende kulturelle Einsicke­rung, aus deren Natur sich ergibt, daB zwischen als chronologisch relativ gleichartigen Erscheinungen zeitliche Ab­weichungen möglich sind. Nunmehr gibt dies auch eine annehm­bare Erklârung für das Fundgut von Somogyvár—Vinkovci, welches Makó-Merkmale aufweist. Diese Funde sind helle Be­weise dafür, daB Traditionen und das Weiterleben der Makó­Kultur nicht spurlos verschwinden, sondern noch eine zeitlang, etwa bis zu Anfang der zweiten Période der Friihbronzezeit, in der Somogy vár—Vinkovci-Kultur fortbestehen. Leider steht uns zur restlosen Klàrang von immer komp­lizierteren Fragen der Friihbronzezeit auch jetzt noch nicht genügend Fundmaterial zur Verfiigung, doch hoffe ich, daB die hier vermittelte ausführlichere Analyse des Fundmaterials die Möglichkeit zur Lösung einiger Problème gibt. Zusammenfassung :

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