Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)
Honti Szilvia: Neue Angaben zur Geschichte der Kultur der transdanubische inkrustierten Keramik im Komitat Somogy
176 Hanti Szilvia Bándi-Kovács 1974, T. IX. 1,9.), obwohl seine Verzierung weit einfacher ist. Die das Gefáss in zwei teilende Rippe ist mit eingestochenen Punktreichen begleitet. Dasselbe Muster ist auf einem anderen Rest, der vermutlich ein Bruchstück eines ahnlichförmigen kleineren Gefásses ist (Abb. 5. 6), und auf dem friiher schon erwàhnten Vörser Gefass (Abb. 4. 11) zu finden. Die Randkante ist bei einer Gruppé von Schüsseln mit demselben Muster verziert (Abb. 5. 2, 4, 9), auf einem Rest ist ein unter diesem Muster eingeritztetes ,,Tannenzweig-Muster" zu sehen (Abb. 7. 10), das in der nordtransdanubischen inkrustierten Keramik fremd bzw. neuartig ist. Das neue Motiv tritt mit der gebràuchlichen Punkt-Linie-Kombination zusammen auf, bzw. man kann an mehreren Schüsseln auch Originalmuster zu sehen (Abb. 4. 6; Abb. 5. 5, 7—8). Die dünnen Kalkeinsatzstreifen sind auf dem Rand der Gefasse mit trichterförmigen Hals anstatt Verzahnung (Abb. 6. 4, 6) oft mit einer Reihe Dreiecke begleitet (Abb. 6. 1, 5, 7; Abb. 7. 1—2, 11—12). Dieses Muster ist auf dem Nordgebeit nicht unbekannt (z. B. Patince: Dusek 1960, T. VI. 1.; Szőny: Bona 1975, T. 205. 1.; Győr: Mithay 1942, T. VIII. 9.), aber es charakterisiert vor allem die friihen und klassischen Szeremle-Funde, so im Sükösd, Szeremle, Kölesd veröffentlichten Material (Bándi-Kovács 1974, T. VI. 9, V. 10, X. 8—10.). Mit diesen Funden trat ein gelbfarbiger Schüsselrandrest auf, dessen Farbe und Rohstoff der inkrustierten Keramik gleich ist. Dieser Rest ist mit einem breiten litzenartigen Schnurabdruckstreifen verziert (T. IV. 4. = IX. 1.). Die Technik ist den obengenanntenn gleich, aber der Stoff und das Streifenmuster ist ganz ander. Eventuell kann man das Bruchstück eines eingedriickten kugeligen Gefásses, auf dem man mit einem radartigen Geràt eingedrucktes Muster findet, zu diesem Тур zàhlen (Abb. 7. 6. = Abb. 9. 2). In Verbindung mit Podgoracer Fund berichtet auch N. Majnaric Pandzic über áhnliche Technik (Majnaric-Pandzic 1976, S. 72. T. 5. 1, 6, 8.). Zusammenfassend ist es über das Fundmaterial aus Somogy vár—Kupavárhegy festzustellen, dass darin neben den vorbereiteten nordtransdanubischen inkrustierten Formen solche neuen Formen erscheinen, die ganz neu fur Keramiktype der Spâtphase der nordtransdanubischen inkrustierten Keramik ist, und auch die originellen Ziermotive in einer neuen Kombination mit neuen Elementen zu finden sind. Das Fundmaterial stammt leider nicht aus einem authentisch ausgegrabenen Objekt, deshalb wissen wir nicht, ob die traditionellen und die neuen Formen sowie Verzierung gleichzeitig sind, oder sie eine lángere Entwicklung wiederspiegelten. Man kann auf die letzte obengenannte Tatsache schliessen, dass die vier Kriigchen (Abb. 4. 1,7—8) und eine kleine Schüssel (wie Abb. 4. 6), die aus der unteren Schicht der Ausgrabung zum Vorschein kamen, zu den âltesten Gegenstánden des Fundmaterials gehören. Nach typologischer Analyse sind dièse âltesten Funde mit nordtransdanubischen inkrustierten Keramikwaren aus dem Mittelperiod gleichzeitig. Die jüngsten Gegenstànde des Fundmaterials sind das kleine doppelkonische Gefáss, der eingeritzte bemusterte Napf und Schüssel, das Gefáss mit trichterförmigem Hals, dessen Schulter mit verzweigten Punktlinien verziert, und eine Schlüssel mit einladendem Rand (Abb. 4. 12—13; Abb. 5. 9; Abb. 6. 3; Abb. 7. 3, 10). Dièse Gegenstànde zeigen schon die neue Richtung der Entwicklung, die in der Szeremle-Gruppe auskristallisiert, aber bestimmen mit den friihen Funden der Gruppé aus Komitat Tolna und Baranya wie z. В. mit den funden aus DunaszekcsoVárhegy (Ecsedy 1985, S. 96., Abb. 12., T. 20. 7-9, 12—14, T. 21. 23—30.) nicht. Wir meinen, dass unser Fundmaterial ein Nachlass einer Volksgruppe, die am Ende des Mittelperiods der inkrustierten Keramik in Somogy vár angesiedelte, ist. Das selbstàndige Leben dieser Volksgruppe ist bis zum Ende des Spàtperiods, bis zum Anfang der Kosziderzeit zu folgen ist. Das Leben der Siedlung hörte vermutlich infolge des Anfalls des Volks von Hugelgrâberkultur auf. Wir zàhlen zu diesem spàten inkrustierten Fundklompex das Gefáss mit 4 Henkeln, das aus Gerézdpuszta (Komitat Somogy) stammt, und das von Gábor Bandi und Tibor Kovács veröffentlicht wurde (Bándi-Kovács 1974, T. DC. 12.). Wir benötigen aber noch weitere authentische Fundklomplexe, um die Keramiktype dieser inkrustierten Spátgruppe zu fixieren und ihre Entwicklung befolgen zu können. 3. Anschliessend möchte ich einige Wörter über das in Komlósd-Szőlőhegy in der Umgebung von Barcs an der Drau gesammelte Fundmaterial sagen. 4 In einer hiesigen nur teilweise ausgegrabenen Grube kam ein Krug von Lovas-Тур (Abb. 2. 7) zum Vorschein, das dem Gefáss von Vukovarer Hortfund gleich ist (Vinski 1958, T. VIII. = T. X. 3.). Ausserdem wurden in wahrscheinlich derselben Grube ein Gefass von Litzentechnik bzw. von litzenartiger Technik, ein Napf von Frühhügelgráberkultur sowie ein mit Wulz verzierter und sanft kannelierter Schüsselrest gefunden (Abb. 2. 5—6, 9). Ferner wurden aus Oberfláchensammlungen stammende nord- (Abb. 3. 2—3, 5, 8—10) und südtransdanubische (Abb. 2. 8; Abb. 3. 7) inkrustierte Fundstoffe und einige Gegenstànde aus einer spàten Zeit der inkrustierten Keramik (Abb. 3. 1, 4, 12) neben zahlreichen Litzenkeramikwaren mit origineller Litzentechnik bzw. litzenartigen Mustéra gefunden (Abb. 3. 6, 14; Abb. 9. 3—8). Die Zusammensetzung des Fundmaterials — wie auch in Podgorac und Koprivnicki Ivanec (Majnaric-Pandzic 1977, T. 8. 1—2, T. 9. 5, 7, T. 10. 1, T. 12. 4—5, 7—8, T. 14. bzw. Markovié 1981, T. 6. 2, 4, T. 7. 1, 5, 6) — beweisst, dass die Rolle der nordtransdanubischen inkrustierten Keramik im Spátperiod westlich von Baranya standig steigt. Es ist anzunehmen, dass eine auch inkrustierte Elemente enthaltende Variante von Lovas-Тур (Vatin-Kultur, Frühperiod der Vatin-Belegis-