Zalai Múzeum 4. (Zalaegerszeg, 1992)
Pickl, Othmar: Die Kapitulation der Festung (Nagy) Kanizsa der „Hauptfestung des Ottomanischen Reiches” am 13. April 1690 (Zum 300. Jubiläum der Kapitulation der letzten türkischen Garnison Transdanubiens)
92 Pickl, Othmar auch das Kommandó über die Festung. Der Oberstwachtmeister lieli sogleich die Wachen besser mit deutschen Soldaten besetzen und kommandierte 100 Haiducken zum Hauptposten gegenüber der obgenannten Tschartake, um das Raitzen-Tor zu beobachten. Danach bestieg der Herr General selbstvierter (d.h. zu viert) die Batterien und besichtigte den Platz (,,situm loci"). Sodann begab er sich in das Lager zurück und lud den Janitscharen-Aga samt drei anderen Türkén zum Mittagessen. Als aber dem Aga eine Schale Kaffee gereicht wurde, weigerte sich dieser, den Für die Durchsicht der einschlâgigen Akten des Wiener Kriegsarchivs habe ich Herrn Dr. Егпб Deák auch an dieser Stelle herzlichst zu danken. 1 Vgl. dazu G. Cerwinka, Die Eroberung der Festung Kanizsa durch die Türkén im Jahre 1600, in: Joannea 3/Innerösterreich 1564-1619 (Hrsg. B. Sutter), S. 409-511, hier S. 434ff. 2 G. Cerwinka, Der ,, lange Türkenkrieg" und die Haiduckeneinfalle (1593—1606), in: Die Steiermark. Brücke und Bollwerk. Katalog zur Landesausstellung 1986, S. 313ff. 3 Vgl. dazu H. Pirchegger, Geschichte der Steiermark 1282-1740, Graz 1931, S. 484ff. 4 В. Sutter, Die Stellung des Herzogtums Steier im politischen Geffige des Abendlandes (1180—1918), in: Steiermark, Land. Leute, Leistung, Graz 1971, S. 377. 5 Nach Méri István ,,A Kanizsai Várásatás" (Hrsg. Júlia Kovalovski), Budapest 1988 und der dort als Tafel 36 gedruckten und von Oberst Jakob Hoist entworfenen Karte übcr die Belagerung Kanizsas im Frühjahr 1664. 6 Mayer-Kaindl-Pirchegger, Geschichte und Kulturleben Österreichs, 2. Band, Wien I960 5 , S. 190. 7 H. Pirchegger (wie Anm. 3), S. 486. 8 Vgl. dazu O. Pickl. Nachschub fur den groBen Türkenkrieg. Der Anteil der Steiermark an den siegreichen Feldzügen der Jahre 1683 bis 1686, in: ZdHVf. Stmk. 68 (1977), S. 105-163. 9 O. Pickl, Der Anteil der Steiermark am Türkensieg vom Berg Harsány 1687. Ein Beitrag zur Logistik des „GroBen Türkenkrieges", in: Geschichte und ihre Quellén. Festschrift für Friedrich Hausmann zum 70. Geburtstag, ADEVA 1987, S. 317fund340ff. 10 Vgl. jetzt dazu O. Pickl, Der Beitrag der Steiermark zuden Siegen im Türkenkrieg 1684 bis 1688, in: 800 Jahre Steiermark und Österrcich 1192—1992. Der Beitrag der Steiermark zu Österreich gröBe. Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde des Steiermark 35, Bd./1992, S. 295—342. 11 O. Pickl, Nachschub fur den groBen Türkenkrieg (wie Anm. 8), S. 149. 12 Vándor László, Nagykanizsa története a honfoglalástól 1690-ig. Nagykanizsa o. J., S. 45ff. 13 LRA Graz, HK 1686-XII-73, HK 1688— XII—2, 1689-1-57. 14 Graf Sigmund Joachim von Trauttmansdorff vermerkte am 17. Október 1688 gegenüber Legrad an der Drau in seinem Kaffee zu trinken und erklârte: Er sei eher bereit, sofőrt inén aufrechten Tod zu sterben als durch eine , ,vermischte Schale Kaffee" sein Lében zu lassen. Graf Batthyány erklârte ihm daraufhin in deutscher Sprache, es sei nicht darán gedacht, ihn (den Aga) mit Gift hinzurichten, wie sie, die „türkischen Hunde" dies mit den Christen zu tun pflegten. Daraufhin nahm der General die Schale Kaffee und trank sie selbst aus. Dem Aga aber HeB er aus dem gleichen Geschirr eine andere Schale Kaffee einschenken. Tagebuch: ,,Es brachten auch heunt fruhe noch vor der MeBZeit die Legrader Husarn 4 gefangene Türkhen von Canisch (- Nagy Kanizsa) sambt 2 Pferden; solche sagten nichts sonderliches von Canissa (— Nagy Kanizsa) auB, alB daB die lebensmitel in etwas teyer werden als sic sonsten vor ordinari warn; in ybrigen lachten sye yber die Budianische (= Batthyánische) Bloquade". Vgl. dazu O. Pickl, Slavonija Godine 1688. Prema dnecniku Grofa Sigmunda Joachima od Trauttmansdorffa, in: Radoci 11, Zagreb 1978, S. 131—145. 15 LRA Graz, HK 1689-1-52 fol. 3. 16 LRA Graz, HK 1689-1-57. 17 Vgl. dazu O. Pickl, Die militârische Rückgcwinnung der Festung Kanizsa, des ,,Schlüssels zu Deutschland" (April 1690), in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark (ZHV Stmk.), Bd. 82/1991. Festgabe für Fritz Posch zum 80. Geburtstag, S. 165—183. 18 Kriegsarchiv Wien, Hofkriegsratsprotokolle (- HKR-Proto, Expedit Protokoll 1690/383, Jánner Nr. 69 (= 1/69). 19 HKR-Proto 1690/383, Jánner Nr. 149 (= 1/149). 20 Ebd., Február Nr. 73 (11/73). 21 HKR-Proto 1690/383, Nr. 11/113 und 111/14. 22 Das ergibt sich aus einem Schreiben des Hofkriegsrates vom 9. Február 1690, erwáhnt in 111/30, 31 und 41. 23 Das ergibt sich aus den wiederholten Beschwerden der Grazer Hofkammer darüber. 24 HKR-Proto 1690/383, Nr. 111/29 und 31. 25 Ebd. und 111/30, 31 und 41. 26 HKR-Proto 1690/383, Nr. Hl/183. 27 Ebd., 111/41. 28 Ebd.,III/100und 101. 29 HKR-Proto 1690/383, April Nr. 186. 30 Ebd., April Nr. 13. 31 Ebd., April Nr. 11. Schreiben General Batthyánys vom 24. Mârz 1690. 32 HKR-Proto 1690/383, April Nr. 13. Vándor László (wie Anm. 12), S. 46 int daher, wenn er meint, die Kapitulationsurkunde sei mit der Bewilligung des Kaisers bereits am 22. Márz wieder nach Nagy Kanizsa zurückgesandt worden. 33 Ebd., April Nr. 11. 34 Szita László, Dél-Dunántúl visszafoglalása 1686—1690. 35 HKR-Proto 1690, Marz 172. 36 HKR-Proto. 1690/383, April Nr. 19. Anmerkungen: