Zalai Múzeum 4. (Zalaegerszeg, 1992)

Közlemények - Kunics Zsuzsa: A nagykanizsai Deák tér története a város fejlődésének tükrében

216 Kunics Zsuzsa Die Geschichte des Deák-Platzes in Nagykanizsa im Spiegel der Entwicklung der Stadt Der Deák-Platz ist der charakteristischste, schönste Platz der Stadt Nagykanizsa und ein gutes Beispiel fur die in Nagykanizsa besonders charakteristischen Ost-West ausgerichteten Plâtze. Er entwic kelte sich allmâhlich entlang der Piarczi, der spate­ren HauptstraBe (F6 út), die eine zentrale Rolle besaB. Seine Verânderungen folgten der Entwicklung der Stadt. Die trotz ihrer unterschiedlichen Stile eine harmonische Einheit bil­denden Gebâude zeichnen getreu die Aufschwungsphase der Stadt nach. Das bestimmende Gebâude des Platzes ist die dem Heiligen Johann von Nepomuk im Jahre 1764 gestiftete barocke Kapelle (Felsôtemplom), die spâter vergröBert und 1942 zu einer moder­nen Kirche mit Kreuzschiff umgebaut wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts konnte man noch nicht von einem Platz sprechen. Neben einigen aus Stein und Ziegeln gcbauten, mit Schindeln gedeckten, Gebàuden standén systemlos kleine strohgedeckte, ebenerdige Lehmhâuser, unterbrochen von unbe­bauten Grundstiicken. Die ebenerdigen Wohnhâuser der Nord­seite (Deák-Platz 9, 11—12) und das Gebâude des Gewerbever­bandes (Ipartestületi ház) bewahrten bis an den Anfang der 70er Jahre unseres Jahrhunderts ihren Charakter. In der Bliitezeit der Stadt Nagykanizsa, in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, wurde die Hàuserreihe der Handler an der Siid­seite gebaut, so z.B. neben dem klassizistischen Axenti-Haus die romantischen Griinhut-Hâuser und das Hild-Haus. Durch die Kapitalakkumulation gewann die Stadt ein biirgerliches Antlitz. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts und in der Phase des Aufschwungs nach dem Millennium wurde der Platz eklek­tizistisch neugestaltet. In dieser Zeit wurden an der Kreuzung des Platzes mit neu eröffneten StraBen ncue Háuser errichtet, so das Haus der Sparkasse Nagykanizsa, das neue Lovák-Haus, im Jahre des Millennium das Haus des Lederhândlers József Pollák sowie neben der Johann von Nepomuk-Kirchc, anstellc der ebenerdigen Hauser, das König-Haus und das imposante Ge­bâude der Österreichisch—Ungarischen Bank. Ein charakteristisches Zeugnis des Jugendstils ist die Kon­ditorei Vince Bajer, aber besonders der Bogenrieder-Palast, der den Platz abschlieBt. Die Funktionen des Platzes habén sich im Laufe der Zeit oft geândert. Im vergangenen Jahrhundert war cr ein bewegter marktplatz, der auch den kirchlichen Fciern Platz bot. An den Feiertagen des Schutzpatrons der Kirche Johann von Nepomuk und aus anderen religiösen Anlâssen wurden groBc Kirmes oder Prozessionen vor der Kirche abgchaltcn. In un­serem Jahrhundert wurden auf dem Platz aufierdem groBc politische Veranstaltungen, militarische Aufmársche u.a. or­ganisiert. Der Platz erfüllt auch heute noch eine wichtigc Rollc im Stadtleben, bei Feiern und Andenken und ist er ein belicbter Rastort der Kanizsáén Kunics Zs.

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