Zalai Múzeum 3. (Zalaegerszeg, 1991)

Müller Róbert: Chronologische Fragen des Gräberfeldes Gyenesdiás

38 Mutter Róbert * Die hohlen, zweiteiligen Silber- und Goldperlen kommen in den awarenzeitlichen Grabinventaren verhaltnismassig selten vor. Im Graberfeld Zelovce fand man sie in 13 Grabern, meistens mit doppelkonischen Pastenperlen und Hirsekornperlen, Bőmmel­ohrringen, Bulk, mit mittelawarenzeitlicher Brustspange und nur in einem Fall mit hellgrünen melonenkernförmigen Glas­perlen (CILINSKÁ, 1973. Grab 241., 269., 380., 396., 447., 461., 478., 577., 606., 617., 628., 666. und 692.). Im Graberfeld von Nővé Zámky fand man sie in vier Grabern, aber nie mit me­lonenkernionnigenGlasperlenzusammen(Cilinská, 1966. Grab 276., 491., 499. und 510.) 9 PÁSZTOR, 1986.129-133. 10 CILINSKÁ, 1966.201. 1 ' Wir zahlten nicht hierher die 3 Grâber, in denen nur ranken­verzierte, aus Brozne gegossene Gürtelschnallen, in einem mit Propellerbeschlag und die zwei Graber, in denen nur ein ScharmeibescMagbzw.einunvollkommenerPropellerbescMag gefunden wurde. 12 Die Blechbeschlàge erscheinen in den Graberf eldern im allge­meinen ausserhalb des Kreises der mittelawarenzeidichen Gür­telgamituren (GARAM, 1979.74—75.), meistens mitFrühfor­men der gegossenen Haupthemenzungen, aber seltener auch mit Hauptriemenzungen aus Blech, wie in Gyenesdiás (KOV­RIG, 1963.152.; GARAM, 1979.74—75.; DAIM, 1987.143.) 15 CILINSKÁ, 1966. 167—168. Bis jetzt kennen wir nicht die Blechbeschlàge mit rankenverzierter, gegossener Gürtel­schnalle wie in Gyenesdiás (KOVRIG, 1963.153.). Im Grab 682. von Zelovce kamen die Blechbeschlàge mit doppelten, ge­gossenen Haupt- und Nebenriemenzungen mit fiacher Kreis­lappenzier zusammen vor (CILINSKÁ, 1973. CVI. T.) 14 Mit rankenverzierten Scharnierbeschlágen z. B. Bugyi, Grab 20. (MAROSI-FETTICH, 1936,80. Abb. 33.), Alattyán, Grab 267. (KOVRIG, 1963. T. XX. 71—86.), Nővé Zámky, Grab 92., 503. (Cilinská, 1966. T. XXVH. 1—17., T LXXIV. 1— 11.). Im selben Graberfeld, im Grab 44. fand man rechteckige Beschláge mitGreifen, Hauptriemenzunge mit Perlandverzie­rung und mit einer Gürtelschnalle mit fiacher Kreislappen­zier (CILINSKÁ, 1966. Т. ХХП. 2—23.). Den Lochkranzbe­schlag kennen wir z. B. aus Abony, Grab 112. mit Blech­beschlágen (HAMPEL, 1905. Ш. T. 471.) und aus Alattyán, Grab 395. ua. mit einer Frühform der gegossenen Hauptriemen­zungen (KOVRIG, 1963. T. XXVI. 56—64.). 15 CHiNSKÁ, 1966.190—192. Тур IV. Der untere, breitwerden­de Bügelteil ist durchlocht wie im Graberfeld Brodski Dreno­vac (VINSKI—GASPARINI—ERCEGOVIC, 1958.) 1 б Wenn auch ziemlich selten, aber die aus Blei hergestellten Gür­telgami torén kommen auch in anderen awarischen Graberfel­dern vor. Manche wurden nicht dem Toten um den Leib ge­schnallt, darum wurde angenommen, dass eventuell die Blei­garnituren nur zur Bestattung angefertigte Gürtel waren (KOV­RIG, 1963. 154—155. Im Grab 542. war kein Dom an der Schnalle und die Hauptriemenzunge konnte man nicht durch den Schnallenring ziehen). Wir kennen aber auch ríchtige Gür­telgarnitorén aus Blei (GARAM, 1979.76. Grab 53. und 94. aus der Frühphase der Spatawarenzeit). Auch der Tote von Gyenes­diás trug seinen Gürtel um den Leib, die mit dem Gittermuster der Hauptriemenzunge und mit den langlichen Scharnier­beschlágen zu den spates ten Formen der Gürtelgarnituren an­gehört. 17 SZŐKE, 1982.26—30. Unserer Meinung nach etwas zu spat datiert, die Ohrringe mit mehrfachem S-Ende oder mit Spi­ralanhanger verbreiteten sich schon am Ende des 8. bzw. am Anfang des 9. Jahrhunderts. 18 DAIM, 1987.137. Quer durchlochte Amphorenperlen kennen wir aus einem Grab, dieser Тур kommt aber schon von der Frühawarenzeit an vor, ist naher nicht datierbar (KOVRIG, 1963.113., 143., 165.; SZABÓ, 1975.270—271.). 19 SZÓKÉ, 1982. 30—31.; KOVRIG, 1963.165. 20 DAIM, 1987.152. 21 SZÓKÉ, 1982.31—32. 22 Einfache, offene Ohrringe waren von der Mittelawarenzeit an allgemein in Gebrauch (KOVRIG, 1963.137., 143., 147., 164. und 172.; GARAM, 1979.65.; DAIM, 1984.50. Karte 8.) ge­nauso wie der Тур mit angelöteten Kugelchen (KOVRIG, 1963. 136—137., 143. und 163.; CILINSKÁ, 1966. 148— 149.). Im Graberfeld Kisköre war er unbekannt, im Graberfeld Sommerein verbreitete sich dieser Тур hingegen erst in der Spatphase der Spatawarenzeit (DAIM, 1984. 99.). 23 Z. В. im Graberfeld Alattyán bilden die ovalen Ohrringe mit langlichem Anhanger eine extra Gruppé am Nordrand des Gràberfeldes (KOVRIG, 1963. 163—164.). Im Graberfeld Kisköre waren die rundén f ür die Mittelawarenzeit, die ovalen mit langlichen Anhangem für die Spatawarenzeit charakteri­sűsch (GARAM, 1979. 65—66., 79—80.). Im Graberfeld Sommerein fehlen die ovalen Ohrringe und die rundén ersche­inen am Ende der Mittelawarenzeit, aber sie blieben nicht bis zum Ende der Awarenzeit in Gebrauch (DAIM, 1984.79.). Im Graberfeld Leobersdorf erschienen die rundén Ohrringe im Mittelawarenzeit, und bleiben bis Ende in Gebrauch, die ova­len finden wir mit einer Ausnahme nur in der dritten Phase der Spatawarenzeit (DAIM, 1987.136. und Karte 7. und 10.). Im Graberfeld Nővé Zámky gehen die rundén Ohrringe mit Aus­nahme einer Variante aus der Mode, als die ovalen Ohrringe erschienen (CILINSKÁ, 1966. 145. Abb. П.). Wie auch das Grab 8. von Mártély zeigt, an manchen Fundortenkann manbis zur Spatphase der Spatawarenzeit mit den rundén Ohrringen rechnen, genauso das Grab 5. von Szob (HAMPEL, 1905. П. 111. und Ш. T. 90.; KOVRIG, 1975.172.). M SZÓKÉ, 1979.102—103. mit Kritik der früheren Vorstellun­gen, dass die Schaf-, Ziegen- oder Rindschadel als Masken ins Grab gelegt wurden bzw. eine apotropàisch-symbolische Bedeutong hatten. 25 SZŐKE, 1979.94. 26 In den meisten Graberfeldern erreicht dieses Verbaltnis nur et­wa 1/5 der gesamten Graber und es hat den Anschein, dass die Rind/Schaf/Ziegenschadel in gewissen Grabergruppen haufi­ger vorkommen, also dieser Ritus konnte für eine Volksgrup­pe kennzeichnend gewesen sein (SZŐKE, 1979. 86—93., 103.). 27 CKJNSKÁ, 1966. 128. Von 514 Grabern beinhalteten 375 (73%) eine Keramik. 28 In 7 Grabern waren zwei Keramiken, in einem sogar drei. Aus­serdem waren in zwei Grabern neben der Keramik auch noch Holzeimer. 29 lm Graberfeld Leobersdorf waren neben 26 mittelawarenzeit­lichen Grabern 100 spatawarische. In der П. Phase der Spat­awarenzeit gelang auch anthropologisch die Zuwanderung zu beweisen. Aber in Leobersdorf wurden bestimmt nicht Mit­glieder der Gemeinschaft von Gyenesdiás bestattet, da der Ri­tus ganz anders ist und dieses Graberfeld wurde auch noch in der Spatawarenzeit Hlb — also nach 800 — benützt (DAIM, 1987. 49., 159., 162.). 30 Die anthropologischen Untersuchungen könnten unsere An­nahme bekraftigen, dass die früh- und mittelawarenzeitliche bzw. die spátawarenzeitliche Bevölkerung mit einander ver­wandt war.

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