Zalai Múzeum 3. (Zalaegerszeg, 1991)

Közlemények - Horváth László András: Rézkori település Nagykapornakon

126 Horváth László András Krüge Man kann sie in zwei Gruppén einteilen: a) bimenförmigerTyp (Abb. 3.8,12,13,16; Abb. 7.8) b) bikonischer Тур (Abb. 3.6, 7, 9, 11, 14; Abb. 2.13; Abb. 6.9—14; Abb. 9.4—5,6,8) Die hohen Bandhenkel und die dazu gehörenden Gefássfor­men tauchen wahrend des Horizontes Balaton —Lasinja I. zum ersten Mai auf. Die eigenstandige Form der Krüge der genannten Kulturen hat einen hohen relativchronologischen Wert. Wegen ihrer Eigenstandigkeit körmén wir keine genauen Parallelen aus dieser Zeitetappe aufzàhlen. Die Krüge von Nagykapornak haben aber gute Entsprechungen unter den Funden der Lasinja-Kultur und der Bisamberg-Oberpullendorf-Gruppe. Nàpfe und Tassén Unter den sieben Exemplaren, die wir in Nagykapornak gebor­gen hatten, fanden wir keine Gefasse von gleichem Тур, darum musste ich sie nach den allgemeinsten Kriterien einreihen. a) Henkeltassen (Abb. 3.1,5; Abb. 4.2; Abb. 6.11—12) b) Tassén ohne Henkel (Abb. 3.2, 3) Die Ludanice-Gruppe und die Bodrogkeresztúr-Kultur bzw. die Bisamberg —Oberpullendorf-Gruppe leisteten dazu die bes­tén Parallelen. Töpfe Unter den freigelegten Exemplaren sind 3 Typen zu unter­scheiden: a) bauchige Form mit leicht ausladendem Rand (Abb. 3, 4; Abb. 4.9, 10, 14, 20; Abb. 6.10; Abb. 7.1, 2, 5) b) eine Form mit zylindrischem Hals (Abb. 4.11—12; Abb. 7.6—7) c) die Form mit eingezogenem Mund (Abb. 4.4,8,13,16,19; Abb. 7.3, 4) Die bestén Parallelen stammen aus dem Kreis der Balaton­Gruppe, der Lasinja-Kultur und der Ludanice-Gruppe. Der Тур с) hat gute Analogien in der Bisamberg—Oberpullen­dorf-Gruppe und in der Sálcuja IV-Kultur. Siebe Sie können sich an verschiedene Gefássformen anknüpfen, ob­wohl ihre genaue Form aus Mangel an ganzen Gefassen nicht zu bcstimmen ist. (Abb. 4.3, 17; Abb. 5, 6.) Fussgefasse Diese Gefássform ist nur durch so kleine Bruchstücke vertre ­ten, dass eine ganze Rekonstruktion unmöglich ist. In grosser Zahl treten hier die glockenförmigen Hohlfüsse, die schon für einen früheren Horizont kennzeichnend sind, auf. Speichergefàsse Unter diesem Namen werden mehrere Gefassarten zusammen­gafasst. a) Amphoren (Abb. 5.9,11; Abb. 8.10) b) Topf mit eingezogenem Rand (Abb. 5.12) c) bikonische Gefasse (Abb. 5.5,7,10; Abb. 8.11—13) Steinwerkzeuge In beiden Gruben von Nagykapornak wurde eine grosse Zahl von Silexgerâten und -splittern zutage gefördert. Bemerkenswert ist, dass mehrere zwiespaltige Kiesel unter ihnen vorhanden wa­ren. Die in Nagykapornak freigelegten kupf erzeitlichen Funde pas­sen gut in den Kreis der in Ungarn gefundenen Gegenstande der Balaton I-Gruppe. Die bestén Parallelen liefem ausser der Bala­ton-Gruppe die Lasinja I-Kultur, Die Bisamberg —Oberpullen­dorf-Gruppe, die Sàlcuja IV-Kultur, die Schicht П. in Herculane. Überraschend wenig Entsprechungen fand ich aber unter den Funden der Bodrogkeresztúr-Kultur und der Ludanice-Gruppe, Meiner Meinung nach gehörten die Trager der Bodrogkeresztur­und der Balaton —Lasinja I-Kultur zweier, in gleicher Zeit leben­den Vörkern, die aber eine voneinander abweichende matérielle und geistliche Kultur hatten und vermutlich anderen Ethnikums waren, an. Die Abweichungenàussern sich ausser dem Siedlungs­wesen und der Ausstattung der Gefasse in den Steinwerkzeugen und bei den Bestattungen. Unter den Gefassen von Nagykapornak sind viele, die einen slipartigen Überzug haben. Die Farbe des Überzuges ist rot, zie­gelrot, kastanienbraun, grau und schwarz. Der rote slip-Uberzug istaufdemBalkanhalbinselundinderAgáiszurZeitderFHI.und П. kennzeichnend. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Slip der Balaton —Lasinja I-Kultur und dem der âgàischen Kulturen bes­teht oder nicht, das bleibt vorlàufig eine offene Frage. Die Entstehung der Balaton —Lasinja I-Kultur ist heute noch nicht ganz geklart. Die Kulturelemente, die die Rolle der Binde­glieder zwischen der Balaton —Lasinja I- und der spaten Lengyel­Kultur gespielt haben dürften, können dieses Problem noch nicht lösen. Am Ende des Tiszapolgár— spàt-Lengyel —Brodzany-Nit­ra-Horizontes muss man mit einer ethnischen Einwanderung rechnen, die eine betrâchtliche Menge von Menschen in das Kar­patenbecken mitbrachte. Diese Geschehnisse stehen mit dem Untergang der VinCa — Cucuteni- und Gumelnija- und dem Drang nach Westen der Сет­navoda I-Kultur im Zusammenhang. Die in der Balaton —Lasinja I-Kultur auftauchenden Sálcuja­und Vinca-Elemente zeigen, dass die Tráger dieser Kulturen bei der Entstehung der neuen Balaton —Lasinja I-Kultur teilgenom­men haben dürften. Horváth L. A.

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